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Mittwoch, 22. April 2009
Odds Tod
Bischof Heinrich, der längst die Seiten gewechselt hatte, forderte die führenden Sturlungen-Anhänger des Nordlands, Eyjólfur Ofsi und Hrafn Oddsson auf Grund im Eyjafjörður, auf, Oddr Þorarinsson zu vertreiben, der nach der Weihnachtszeit in den Skagafjörður zurückgekehrt war. Mitten im Januar kamen sie über die Berge und vereisten Flüsse und schlichen im Schutz der Winternacht zu den Türen von Odds Aufenthaltsort Geldingaholt.
“Eine Frau hieß Öngul-Þóra, die wurde den Unfrieden als erste gewahr, und sie ging rasch in den großen Wohnraum. Da waren einige Männer wach und unterhielten sich darüber, wo im Norden sie wohl Hrafn und Eyjólfur finden würden. Da meinte Þóra, nach denen bräuchten sie nicht lange zu suchen, ‘denn ein paar Männer mit aufgebundenen Eisenhelmen stehen schon auf der Wiese vor dem Haus.‘ Da liefen Oddr und die Männer rasch zu den Waffen und besetzten die Türen.”
Anfangs wehrten sich die Verteidiger lange erfolgreich. Doch “eng wurde es ihnen und Oddr in den Eingängen”, zumal die Angreifer auf das Dach stiegen, es einrissen und Steine auf die Untenstehenden warfen und nach ihnen stachen, wodurch viele verletzt wurden. Darauf befahl Oddr seinen Mannen einen Ausfall und brach an ihrer Spitze selbst ins Freie. “Nun wird Oddr von vielen gleichzeitig angegriffen, doch konnten sie ihm nur wenige Wunden beibringen, so lange er aufrecht stand. Er schützte sich mit dem Schild und teilte mit dem Schwert aus, mit dem er wirbelnd nach allen Seiten schlug. Er verteidigte sich so tapfer, daß es kaum ein anderes Beispiel gibt, wo sich ein einziger Mann im Freien so lange dem Angriff einer Übermacht erwehrt hat.” Am Ende erliegt er ihr aber doch. Aber “sie fledderten den Leichnam nicht. Er wurde mit einem Schild zugedeckt”, was sicher als eine Geste des Respekts und der Hochachtung zu verstehen ist. Dann folgt die von mir bereits teilweise zitierte Beschreibung Odds:
“Er war ein großer und kräftiger Mann; man konnte ihn an reiner Körperkraft nicht den Stärksten nennen, aber er war doch von allen der kräftigste und geschmeidigste und zu allen Arten der Körperertüchtigung am besten geeignet; zugleich äußerst freundlich und nachgiebig gegenüber seinem Bruder Þórvarðr und Kolbeinn.”
“Nachdem Oddr gefallen war, gab man den meisten anderen Schonung. Oddr war kaum fünfundzwanzig, als er fiel. Man brachte seinen Leichnam nach Seyla und begrub ihn dort beim Friedhof”
(nicht auf dem Friedhof, denn Oddr befand sich ja im Bann). “Dann sprach sich die Nachricht vom Tod Odds herum, und seinem Bruder Þorvarðr und vielen anderen erschien er als großer Verlust, obwohl die Brüder nicht immer einer Meinung gewesen waren. Odds Frau Randalín Fillipusdóttir blieb auf Valþjófsstaðir und ihre und Odds Kinder wuchsen dort bei ihr auf: Guðmundur Gríss und Rikissa.” (Sturl.s., Kap. 276)

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