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Freitag, 17. April 2009
Saga Þórarinssona (I)
Þá voru þeir frændr ungir í Austfjörðum, synir Þórarins Jónssonar, Þorvarðr ok Oddr; ok höfðu þeir föður-leif sina ; ok viku þeir öllum sinum malum undir Þorð ok hans forsjá.
“Da lebten in den Ostfjorden die jungen Söhne von Þórarinn Jónsson, Þorvarðr und Oddr, und sie besaßen ihr väterliches Erbe, und all ihre Angelegenheiten unterbreiteten sie Þorðr [kakali] und seinem Rat.”
Denkbar, daß er ihnen auch zu ihren Frauen verhalf, denn wenn zwei junge Männer aus so bedeutender Familie heirateten, war das eine hoch politische Angelegenheit. Wer immer ihre Ehen angebahnt haben mag, fand jedenfalls gute Partien. Die beiden heirateten nämlich zwei Cousinen, deren gemeinsamer Großvater ein Sohn von Islands ungekröntem König des 12. Jahrhunderts gewesen war: Jón Loptsson dem Reichen auf Oddi. Und Oddi war unbestritten das geistige Zentrum von Gelehrsamkeit im frühen Island. Als Stammvater der Familie galt der zur Legende gewordene Sæmundr der Gelehrte, der jahrelang in Frankreich oder Deutschland unter anderem Astronomie studiert und wahrscheinlich eine (allerdings verlorene) Geschichte der norwegischen Könige auf Latein verfaßt hatte und den man im Norden für so vornehm hielt, daß sein Sohn Loptr eine Tochter des norwegischen Königs Magnús berfótr zur Frau erhielt. Jón Loptsson und seine Nachkommen waren also direkt mit dem Königshaus verwandt. So auch die beiden Cousinen Sólveig Hálfdansdóttir und Randalín Filippusdóttir, die 1250 vom zuständigen Bischof des Südlands persönlich mit Þorvarðr und Oddr verheiratet wurden. Þórvarðr, der zwei Jahre Ältere, übernahm damals wohl den väterlichen Hof im Vopnafjörður (das isl. Wort hof bewahrte übrigens bis heute die ursprüngliche Bedeutung: Ort der Götterverehrung, Heiligtum, (heidnischer) Tempel), während Oddr und Randalín in Valþjófsstaðir wohnten. - Gleich fühlt es sich ganz anders an, über die Wiesen bei dem Hof zu spazieren, auf denen womöglich direkte Nachfahren von Odds Pferden grasen.

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