Donnerstag, 16. April 2009
Warum Valþjófsstaðir?
Im 11. und 12. Jahrhundert war das fein austarierte System der checks and balances in der freien Bauernrepublik Island nach und nach in arge Schieflage geraten. Ein halbes Dutzend Familien hatte es verstanden, sich vor allem durch die Einführung des Christentums und die mit ihm verbundene Einrichtung kirchlicher Ämter und Möglichkeiten zur Anhäufung von Geld - die isländische Kirche hatte als erste im Norden 1097 die Einführung des Kirchenzehnten durchgesetzt - von anderen nicht mehr ernsthaft anzufechtende Machtpositionen aufzubauen. Durch Heiratspolitik verschwägerten sie sich vielfach miteinander, um untereinander Allianzen zu schmieden. Doch rivalisierten sie auch weiterhin, und im 13. Jahrhundert gipfelten ihre Konkurrenz und ihr Streben nach Suprematie in einem fast permanent werdenden Bürgerkrieg, der letztlich durch die wechselnden Parteien nur zu gern gewährte Unterstützung des norwegischen Königs entschieden werden sollte, die Island am Ende seine Unabhängigkeit kostete.
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