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Donnerstag, 25. März 2010
wortlos am 4. Tag des Ausbruchs
Am Tag 4 des Vulkanausbruchs auf dem Fimmvörðuháls in Island besserte sich das Wetter dort oben endlich so weit, daß die Ausbruchsstelle von einem Team von Geologen und Kameraleuten erreicht werden konnte. "Es dauerte eine Weile, bis sie nach dem ersten Blick auf das grandiose Schauspiel wieder Atem holten", heißt es im Pressebericht. Glühende Lava und Schlackebomben werden etwa hundert Meter hoch aus den Kratern geschleudert, und nicht weit davon entfernt stürzt der glühflüssige Lavastrom wie ein roter Wasserfall in eine hundert Meter tiefe Schlucht. Ein kurzer, aber eindrucksvoller Filmbericht ist im isländischen Fernsehen RÚV (unten auf die Zeile "horfa á myndir" klicken) und im Netz zu sehen, wenn man folgende URL eingibt:
http:/http.ruv.straumar.is/static.ruv.is/vefur/24032010_eldgos.wmv
Obwohl die Gegend wegen der offensichtlichen Gefahren für Besucher zum Sperrgebiet erklärt wurde, gehen die Behörden davon aus, daß sich bei besser werdendem Wetter trotz Warnungen und Straßenabsperrungen der Polizei doch etliche Neugierige auf den Weg machen werden, um sich das Naturschauspiel mit eigenen Augen anzusehen. Das Ganze findet eben in Island statt, und man hat dort oft ein etwas anderes Selbst- und Obrigkeitsverständnis als bei uns. Was nicht explizit verboten ist, ist selbstverständlich sowieso schon mal grundsätzlich erlaubt. Und wenn die Polizei vor etwas warnt oder den Zutritt zu einem Gebiet untersagt, heißt das noch lange nicht, daß die Warnung mich von etwas abhält und das Verbot auch für mich persönlich gelten soll. Darüber entscheide ich als mündiger Bürger dieses freien Staates souverän selbst; denn überhaupt: wenn Geologen dahin dürfen und können, wieso sollte ich es dann nicht dürfen, wenn ich es auch schaffe. - Die ersten waren auch schon da. Vor den Wissenschaftlern. Hier das erste Privatvideo auf YouTube. Wie wenig man sich in Island wegen Übertretung eines polizeilichen Verbots Gedanken macht, zeigt schon der Umstand, daß die vier mutigen Schneescooterfahrer stolz ihre Namen im Abspann veröffentlichen. Titel ihres kessen Filmchens mit Begleitmusik von Altrocker Bubbi Morthens: "Wer zuerst kommt, sieht zuerst."
Trockener Kommentar im offiziellen Bericht auf der Nachrichtenseite des Fernsehens: "Die umherfliegenden Lavabrocken sind so groß, daß sich, wer von ihnen getroffen wird, nicht mehr verbinden zu lassen braucht."
Der Ton der Sagas; es gibt ihn noch immer.

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