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Sonntag, 21. März 2010
Die Säfte steigen: Vulkanausbruch in Island
Nach gesteigerter Erdbebentätigkeit in den vergangenen Wochen ist letzte Nacht zum Frühlingsanfang in Island ein Vulkan ausgebrochen. Nach ersten Einschätzungen scheint es sich allerdings um einen der beliebten túristagos oder "Touristenausbrüche" zu handeln, die nicht viel Schaden anrichten, dafür aber atemberaubendes Spektakel bieten.
Die Ausbruchstelle liegt nun auch noch ganz in der Nähe eines beliebten Wanderwegs, nämlich auf dem Fimmvörðuháls, einem Bergsattel zwischen den beiden Gletschern Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull an der Südküste der Insel, über den man von der Küste in das waldbestandene und von Gletschern umringte Tal Þórsmörk im Landesinnern wandern kann. Dort oben hat sich in der Nacht eine etwa kilometerlange Spalte geöffnet, aus der 10-12 Feuersäulen aufsteigen und Lava fördern. Bislang eine überwiegend saure und zähflüssige Lava, die auch nicht von viel Asche begleitet wird. Immerhin regnet es bereits etwas Asche im besiedelten Tiefland, und man hat die Anwohner der dort liegenden Bauernhöfe, etwa 500 bis 600 Menschen, vorsorglich evakuiert. (Im Lauf des Tages sollen sie kurz auf ihre Höfe zurückkehren dürfen, um das Vieh zu versorgen.) Mit einem Gletscherlauf ist vorerst nicht zu rechnen, da sich der Ausbruch bislang nicht unter dem Eis der Gletscher ereignet. Die Flughäfen im Norden und Westen Islands (auch der internationale Flughafen in Keflavík) wurden erst einmal geschlossen. (Im Fall eines Vulkanausbruchs wird in Island obligatorisch der Luftraum im Umkreis von 120 Seemeilen um die Ausbruchstelle gesperrt, damit Flugzeuge nicht Gebiete überfliegen, in denen sie Aschepartikel in die Triebwerke bekommen könnten.)
Hier die Aufnahme eines isländischen Bloggers und Fotografen, die die Gegend zeigt. Der Wanderweg und die vermutliche Aussbruchsstelle sind eingezeichnet.
Die Ausbruchstelle liegt nun auch noch ganz in der Nähe eines beliebten Wanderwegs, nämlich auf dem Fimmvörðuháls, einem Bergsattel zwischen den beiden Gletschern Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull an der Südküste der Insel, über den man von der Küste in das waldbestandene und von Gletschern umringte Tal Þórsmörk im Landesinnern wandern kann. Dort oben hat sich in der Nacht eine etwa kilometerlange Spalte geöffnet, aus der 10-12 Feuersäulen aufsteigen und Lava fördern. Bislang eine überwiegend saure und zähflüssige Lava, die auch nicht von viel Asche begleitet wird. Immerhin regnet es bereits etwas Asche im besiedelten Tiefland, und man hat die Anwohner der dort liegenden Bauernhöfe, etwa 500 bis 600 Menschen, vorsorglich evakuiert. (Im Lauf des Tages sollen sie kurz auf ihre Höfe zurückkehren dürfen, um das Vieh zu versorgen.) Mit einem Gletscherlauf ist vorerst nicht zu rechnen, da sich der Ausbruch bislang nicht unter dem Eis der Gletscher ereignet. Die Flughäfen im Norden und Westen Islands (auch der internationale Flughafen in Keflavík) wurden erst einmal geschlossen. (Im Fall eines Vulkanausbruchs wird in Island obligatorisch der Luftraum im Umkreis von 120 Seemeilen um die Ausbruchstelle gesperrt, damit Flugzeuge nicht Gebiete überfliegen, in denen sie Aschepartikel in die Triebwerke bekommen könnten.)
Hier die Aufnahme eines isländischen Bloggers und Fotografen, die die Gegend zeigt. Der Wanderweg und die vermutliche Aussbruchsstelle sind eingezeichnet.
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O weh, Frühling!
So. Ja. Endlich! Gestern um genau 19.32h war es so weit: der Frühling brach an. Der Wind drehte schon vorgestern von Nordost auf Südwest, die Temperaturen schnellen pünktlich nach oben, der Schneeregen der vergangenen Wochen wird zum Frühlingsregen, die Vögel können gar nicht laut genug nach Paarung zwitschern, krächzen, flöten - und der Fahrtenbuchschreiber liegt auf der Nase. Klassischer Fehlstart. Aber gegen die Erreger, die jemand in das Bakterienumwälz- und Verteilungssystem am Arbeitsplatz der Herzogin, genannt Klimaanlage, eingespeist hatte, war im Gärtchen meines Abwehrsystems kein Kraut gewachsen. Bei ihr scheint es sich im Rahmen einer lästigen, aber halbwegs zu ignorierenden Erkältung zu halten. Bei mir setzte sich als Trittbrettfahrer obendrauf, wir kennen das schon, noch die erste allergische Reaktion gegen die Frühblüher der Saison. Ich hatte das Anschwellen der gelben Perlenschnüre an den Haselsträuchern schon seit einer Weile mit bangen Vorahnungen beobachtet, und natürlich mußten ihnen allen bei den ersten warmen Tagen unisono die zum Überquellen gefüllten Staubgefäße platzen. So, wie sie sich kurz vorher gefühlt haben müssen, fühlt sich jetzt in etwa mein Kopf an: zum Platzen. Dabei laufen Augen und Nase, daß ich ein Eimerchen drunterstellen könnte. Willkommen, Lenz! Laß die Säfte steigen und fließen und verstäube deine verschwenderische Pracht!
Während draußen der Sprühregen hoffentlich möglichst viele der umherfliegenden Haselpollen bindet und zu Boden spült, schaffe ich es drinnen allenfalls, zu etwas sprachspielerisch gehobenem Blödsinn wie Kochen mit Fernet Branca zu greifen und mir von Rezepten à la Büffel an Trüffel, Pandschabi in Kohlrabi oder Rotbauchunke in Knoblauchtunke (ein Hosianna dem Übersetzer!) einen vorübergehenden Anflug von Appetit vorgaukeln zu lassen. “Im Rahmen unserer arabischen Wochen kann ich Ihnen den Ân al-Fiq empfehlen, gnädige Frau”, empfiehlt der Oberkellner.
“Nicht dass ich viele Grundsätze hätte, gewiss nicht”, gesteht der Erzähler, nachdem er in seinem neuen Werk auf den Trümmern seines toskanischen Landhauses auch noch einen Heiligenkult um Lady Di rediviva eingerichtet hat, “aber einen Glauben an Erscheinungen zu heucheln steht auf einer Stufe mit dem Tabu, das Personal zu bumsen oder Bettlern Geld zu geben. Es ist ein klassisches Dilemma; und wie so ziemlich jedes andere menschliche Dilemma gibt es dafür einen Präzedenzfall in der italienischen Oper.” -
Ich hoffe, es geht mir bald wieder besser und das wirkt sich dann hoffentlich auch auf das Niveau des Fahrtenbuchs aus. Ich möchte doch die Gratulanten nicht enttäuschen.
Während draußen der Sprühregen hoffentlich möglichst viele der umherfliegenden Haselpollen bindet und zu Boden spült, schaffe ich es drinnen allenfalls, zu etwas sprachspielerisch gehobenem Blödsinn wie Kochen mit Fernet Branca zu greifen und mir von Rezepten à la Büffel an Trüffel, Pandschabi in Kohlrabi oder Rotbauchunke in Knoblauchtunke (ein Hosianna dem Übersetzer!) einen vorübergehenden Anflug von Appetit vorgaukeln zu lassen. “Im Rahmen unserer arabischen Wochen kann ich Ihnen den Ân al-Fiq empfehlen, gnädige Frau”, empfiehlt der Oberkellner.
“Nicht dass ich viele Grundsätze hätte, gewiss nicht”, gesteht der Erzähler, nachdem er in seinem neuen Werk auf den Trümmern seines toskanischen Landhauses auch noch einen Heiligenkult um Lady Di rediviva eingerichtet hat, “aber einen Glauben an Erscheinungen zu heucheln steht auf einer Stufe mit dem Tabu, das Personal zu bumsen oder Bettlern Geld zu geben. Es ist ein klassisches Dilemma; und wie so ziemlich jedes andere menschliche Dilemma gibt es dafür einen Präzedenzfall in der italienischen Oper.” -
Ich hoffe, es geht mir bald wieder besser und das wirkt sich dann hoffentlich auch auf das Niveau des Fahrtenbuchs aus. Ich möchte doch die Gratulanten nicht enttäuschen.
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