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Dienstag, 5. Juni 2012
Otherworld
Central Business District, Sydney

Aber die andere Welt ist überraschenderweise auch noch da. So erfahre ich, daß am Wochenende mal wieder die Bilderberger tagten, in Chantilly, Virginia, keine 40 Kilometer vom Hauptquartier der CIA in Langley entfernt, und gerade mal 1700 Meter vom US-Satellitenspionagedienst NRO. Praktisch, oder? Gleichzeitig lese ich, daß US-Präsident Obama (2008 kurz vor seiner Wahl eingeladen zum Bilderberg-Treffen in, ach, Chantilly, Virigina, again) derzeit täglich in Pakistan Menschen von Fernlenkwaffen (“Drohnen”) der CIA hinrichten läßt wie ein “George W Bush on steroids” (Aaron David Miller: Barack O’Romney, in: Foreign Policy). Von deutscher Seite war übrigens der Kriegsbefürworter Trittin auf den diesjährigen Bilderberg geladen.
(c)Otherworld comic, Toby Gard
Hier außer den üblichen Verdächtigen noch ein paar Namen aus der offiziellen Teilnehmerliste : Josef Ackermann natürlich, General Keith B. Alexander, Direktor der National Security Agency, des größten militärischen Spionagediensts der USA. EU-Wettbewerbs-Kommissar Almunia und seine Kollegen, Karel de Gucht (Handel) und Neelie Kroes (Medien und Informationsgesellschaft), der britische Justizminister und Lordkanzler Kenneth Clarke, Weltbank-Präsident Robert Zoellick, Michael J. Evans, Vizepräsident von Goldman-Sachs, und sein Kollege Peter Orszag von der Citigroup, Fu Ying, stellvertretender Außenminister der VR China, Garry Kasparov, Anastasios Giannitsis, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger griechischer Außenminister, der irische Finanzminister Michael Noonan und Spaniens stellvertretende Ministerpräsidentin Sáenz de Santamaría. Der diesmal fehlende amtierende italienische Ministerpräsident Monti gehörte vor seiner Ernennung dem Vorstand von Bilderberg an. Pascal Lamy, Generaldirektor der World Trade Organization, unser alter Spezi Roland Koch, Eric E. Schmidt, Obama-Berater aus dem Verwaltungsrat von Google, natürlich die Chefs führender Tageszeitungen wie Le Monde, El País, Financial Times, und Matthias Naß von der Zeit, sowie auch Bassma Kodani, die von der Ford Foundation ausgebildete Führerin des oppositionellen syrischen Nationalrats. (Und hier Stichworte zu weiteren Teilnehmern.)
Warum nun ausgerechnet Trittin? Es wird spekuliert (und mehr als spekulieren kann man ja nicht über diese derart abgeschotteten Treffen), daß der mögliche nächste Bundesaußenminister prophylaktisch eingebunden und auf Linie gebracht werden soll, sofern das noch nötig sein sollte. – Wann, bitte, geht die nächste Maschine zurück ins Outback?

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