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“Ich war wieder gesund. So bestieg ich am 8. Dezember 1764 ein kleines Kriegsschiff der Ostindischen Handelskompanie, dessen Ziel Maskat war.” Wegen heftiger Stürme dauerte die Überfahrt fast einen Monat, und auf den Tag genau vier Jahre nach dem Aufbruch der dänischen Expedition von Kopenhagen lief Carsten Niebuhr am 4. Januar 1765 im Hafen von Maskat ein, der erste Landsmann, der vor mir seinen Fuß in den Oman gesetzt hat.
Lange hat er sich nicht dort aufgehalten, nur knapp drei Wochen, aber mit der Routine des mittlerweile mehrjährigen Reisenden verschaffte er sich schnell einen Überblick: Die Stadt war mit einer Mauer und den beiden Kastellen gut befestigt, doch die Häuser hielt er alle für “schlecht”. Keine Moschee besaß ein Minarett, Wasser kam aus einem ochsenbetriebenen Ziehbrunnen. “Es gibt Reisende, die behauptet haben, es regne in Maskat niemals. Während meines Aufenthalts regnete es täglich.- Doch in den Sommermonaten, wenn die Sonne hier nahe zum Scheitelpunkt kommt und die Sonnenstrahlen von den Felsen zurückprallen, ist Maskat eine der heißesten Städte der Welt” (was ich nur bestätigen kann).
Die Zahl der Einwohner schätzte Niebuhr auf 1200. “Juden sieht man wenige, Europäer überhaupt nicht.” Doch mit einem indischen Schiff kamen zu seiner Zeit zwei Franzosen nach Maskat. Sie waren nach dem Verlust von Pondicherry an die Engländer (1762) quer durch Indien getrampt und hatten sich an der Westküste eingeschifft.
Die Omanis selbst empfand auch schon Niebuhr als sehr höfliche und bescheidene Menschen. “Der Vornehme kleidet sich hier nicht prächtiger als die Geringeren... Die Einwohner rauchen keinen Tabak, trinken nicht einmal Kaffee und leben sehr mäßig... Die Polizei ist hier so vortrefflich, daß man nie von einem Diebstahl hört.” Regiert wurde das Land, nicht von Maskat, sondern vom etwas weiter landeinwärts gelegenen Rustaq aus, von Imam Ahmed Ibn Said al-Busaidi, von dem in achter Generation noch der heute regierende Sultan Qabus Ibn Said abstammt, der das Land anders als sein Vater ebenso gut im Griff zu haben scheint wie der Begründer der Dynastie.
Vor Niebuhr war noch kein Europäer ins Landesinnere vorgedrungen. Doch obwohl man ihm versicherte, ganz gefahrlos reisen zu können, verzichtete auch er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit auf einen solchen Vorstoß. Das Land am gegenüberliegenden Ufer des Persischen Golfs und besonders die Ruinen von Persepolis lockten ihn mehr. Am 19. Januar 1765 verließ Carsten Niebuhr den Oman wiederum an Bord eines englischen Schiffes mit dem Bestimmungshafen Buschir. Über das Küstengebirge ins Landesinnere vorzudringen, überließ er uns.
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Die wissenschaftlichen Teilnehmer waren einander erstmals ohne einen Expeditionsleiter gleichgestellt, eine bis dahin noch nie erprobte Neuerung, die besonders von Seiten des ebenso eitlen wie inkompetenten von Haven zu ständigen Eifersüchteleien und Streitereien führen sollte. Die Reisekasse hatte Minister Bernstorff dem ebenso bescheiden wie besonnen auftretenden Niebuhr anvertraut, und damit naturgemäß auch eine Art gewisse Autorität gegenüber den anderen. Als die Expedition nach mehr als neunmonatiger Seereise mit verschiedenen Schiffen endlich in Ägypten eintraf, waren ihre Mitglieder untereinander so zerstritten, dass sie in einem Brief nach Kopenhagen um eine genauere Klärung ihrer jeweiligen Kompetenzen baten. Auf die Antwort warteten sie fast ein ganzes Jahr, das Niebuhr und Forskål zumindest für einige Exkursionen zu den Pyramiden und den Klöstern auf dem Sinai nutzten, und um sich mit der Lebensweise der Araber vertraut zu machen, während sich von Haven beim reichsten französischen Kaufmann Kairos gemütlich einrichtete, aber immerhin eine nicht unbeträchtliche Sammlung hebräischer und arabischer Manuskripte zusammenkaufte.
Im August 1762 traf endlich die Antwort aus Kopenhagen ein, die aber imgrunde alles beim Alten ließ, und so schiffte sich die Gruppe endlich am 10. Oktober 1762 in Sues für die Weiterfahrt nach Dschidda ein. “Nirgendwo haben wir uns vor den Einwohnern einer Stadt so gefürchtet wie in Dschidda”, schreibt Niebuhr in seinem Reisebericht. “Europäern, die türkische Kleidung tragen, begegnet man hier mit Mißtrauen, ja sogar Haß. Hätten wir uns dem Tor, das nach Mekka führt, auch nur genähert, wären wir wohl gesteinigt worden.”
Ungünstige Winde hielten sie jedoch von einer baldigen Weiterfahrt ab. Erst Anfang Dezember lief endlich ein aus dem Oman kommendes Schiff mit einer Ladung Kaffee ein, “das mehr einer Regentonne als einem Fahrzeug glich. Es war nur sieben Faden (13m) lang und zweieinhalb Faden (4,5m) breit und besaß kein Verdeck. Außerdem war an dem ganzen Schiff kein einziger Nagel, die dünnen Planken waren zusammengenäht.” Dennoch vertrauten sie sich dem zerbrechlichen Fahrzeug an, das wohl nicht gerade zu den stolzen Vertretern der schönen Dhaus gehörte, und gelangten über den Hafen Al-Luhayya und weiter auf dem Landweg nach Bait al-Faqih, dem “größten Kaffeehandel im Jemen, ja vielleicht der ganzen Welt”, wo viele “Heiden aus Indien” lebten. “Sie dürfen ihren Gottedienst öffentlich abhalten, aber es ist ihnen verboten, ihre Weiber mitzubringen. Deshalb kehren sie gerne wieder in ihr Vaterland zurück.” - Schon damals setzten die Araber auf indische Wanderarbeiter und Saisonarbeitskräfte.
Niebuhr und Forskål besuchten die “Caffeegebürge” der Region, an denen ihnen nicht nur das gemäßigtere Klima gefiel. “Am Abend kamen auch Mädchen. Sie waren nicht verschleiert und sprachen ohne Scheu mit uns.” Derweil lag von Haven in Bait al-Faqih unpässlich zu Bett. “Ich glaubte nicht, daß er allzu krank war”, schrieb Niebuhr später rückblickend nicht sonderlich pietätvoll. “Ich nahm vielmehr an, daß ihm dieses Leben ohne Wein und Branntwein nicht mehr gefiel.” Drei Wochen später, nachdem ihn die anderen bis Mokka mitgeschleppt hatten, war von Haven tot.
Von da an ging es wie in dem alten Kinderlied von den kleinen Negerlein. Ende Juni 1763 erkrankte plötzlich Per Forskål, und auch Niebuhr wurde vom Fieber gepackt. Am Morgen des 11. Juli starb der Finnlandschwede auf dem Weg nach Sanaa vermutlich an einem Malariaanfall. Der jemenitische Imam gestaltete den Aufenthalt der Überlebenden in Sanaa angenehm, doch wollten sie ihre Rückkehr nicht lange hinauszögern, da sie inzwischen alle an Fieberschüben litten. Zurück in Mokka waren sie froh, in der Niederlassung der englischen Ostindienkompanie aufgenommen zu werden und den Jemen an Bord eines ihrer Schiffe Richtung Indien verlassen zu können. Der Expeditionszeichner Baurenfeind starb auf der Überfahrt nach Bombay am 29. August, der Diener Berggren am Tag darauf, Dr. Cramer im Februar des nächsten Jahres in Bombay.
“Da mir klar war, daß, wenn ich auch starb, meine Aufzeichnungen niemals nach Europa gelangen würden, entschloß ich mich, mit einem Schiff der Engländer geradewegs nach London zu fahren. Doch dann, als ich hörte, daß in Kürze ein englisches Schiff nach Surat segeln würde, um dort Waren für China einzunehmen, konnte ich meinem Wunsch, diese berühmte Handelsstadt zu sehen, nicht widerstehen.”
Der friesische Bauernsohn hatte von allen Expeditionsteilnehmern offensichtlich die widerstandsfähigste Konstitution und überwand seine Krankheit so weit, dass die Reise- und Entdeckungslust wieder stärker wurde als der Wunsch, möglichst schnell in die Heimat zurückzukehren. In Surat war er jedenfalls munter genug, festzustellen, dass die Weiber der Inder “im Gegensatz zu den Mohammedanerinnen keine hängenden Brüste haben. Sie tragen diese nämlich in Futteralen, welche die Brüste straff halten.”
Auch die segensreiche Erfindung des BH verdanken wir also wie so vieles Indien.
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Merkwürdigerweise ging es darin zunächst gar nicht um den Oman oder Arabien, sondern um Göttingen in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In genau jener Zeit also, in der die europäischen Mächte gerade neue Allianzen für einen neuerlichen Krieg um die Vorherrschaft auf dem Kontinent und im globalen Handel schmiedeten. Nordischer Krieg, Spanischer Erbfolgekrieg, die Schlesischen Kriege: Friede war in diesem aufgeklärten 18. Jahrhundert die Ausnahme, eine kurze Pause vom Kriegen. Die Feldzüge aber waren noch keine totalen Kriege, und große Teile der Bevölkerung führten ein wenig oder nur vorübergehend beeinträchtigtes ziviles Leben und gingen ihren eigenen Interessen nach. Das galt auch für die Professorenschaft der um diese Zeit gegründeten Universität im südniedersächsischen Göttingen, wohin der hannoversche Kurfürst und englische König Georg (II.) August die ihm unangenehmen Intellektuellen seines Landes mit der Hochschulgründung abgeschoben hatte.
Kluge Personalpolitik und die relative Ferne zum absolutistischen Landesherrn ließen die Georgia-Augusta rasch zu einer der modernsten Universitäten Deutschlands werden, an der der Geist der Aufklärung den Ton angab. Neben Gesner, Heyne und Albrecht von Haller gehörte auch der Theologe und Orientalist Michaelis (Vater übrigens der später nacheinander mit Schlegel und Schelling verheirateten Caroline) zu den Professoren, der schon 1747 König Friedrich II. von Preußen (erfolglos) ersuchte, doch eine Hochschule auch für “das schöne Geschlecht” einzurichten, und der dreißig Jahre später die Tochter seines Kollegen Schlözer zur ersten Doktorin der Philosophie in Deutschland promovierte.
1756 hingegen, Preußen hatte mit dem präventiven Einfall in Sachsen gerade den Siebenjährigen Krieg begonnen, machte der aufgeklärte Professor dem das neutrale Dänemark regierenden Ersten Minister Graf Bernstorff den Vorschlag, König Fredrik V. möge doch eine Expedition nach Palästina und Arabien entsenden, damit er, Michaelis, anschließend den Wahrheitsgehalt der Bibel durch eine historisch-kritische Exegese möglichst verifizieren könne, bei der er sich auch auf die geographischen, historischen und archäologischen Erkenntnisse der Expedition stützen wolle. Existierten die in der Bibel genannten Orte wirklich? Gab es im Roten Meer Ebbe und Flut? Auf diese und an die hundert weitere Fragen sollten die auszusendenden Forscher Antworten finden.
Um dem dänisch-norwegischen König dieses Ansinnen etwas schmackhafter zu machen, schlug Michaelis als Expeditionsteilnehmer zwei soeben in Göttingen ihre Studien beendende Philologen aus dem nordischen Doppelkönigreich vor, einen Dänen und einen Norweger. Tatsächlich fand König Fredrik Gefallen an dem Vorschlag, allerdings meinte sein Minister, ein Philologe reiche für diese Reise, und Michaelis entschied sich daraufhin für den Norweger, der ihm gesundheitlich und mental robuster erschien. Die zweite Stelle erhielt der finnisch-schwedische Linné-Schüler und Botaniker Peter Forskål.
“Als Michaelis' Entscheidung bekannt wurde”, schrieb mir die norwegische Autorin, “setzte der dänische Kommilitone so lange Himmel und Hölle in Bewegung, um den Beschluss zu ändern, bis der Norweger, der seine Berufung zuerst freudig angenommen hatte, bei Michaelis selbst um seine Entbindung von der gefährlichen Reise bat. Dem verblüfften Professor blieb keine andere Wahl, als dem Wunsch zu entsprechen. Diesem Umstand verdanke ich in gewisser Weise mein Leben”, schrieb die Norwegerin, “denn bis auf einen kamen sämtliche Expeditionsteilnehmer auf der Reise ums Leben, und der, der zu Hause geblieben war, wurde mein Urururgroßvater. Ich wünsche dir eine glückliche Reise!”
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Gegen halb sieben am Abend rufen die Muezzine überall in der Stadt die Jungen und Männer von den staubigen Plätzen, auf denen sie sich nach dem Abklingen der allergrößten Hitze (bei nur noch 35°) zum Fußballspielen trafen, zur abendlichen Waschung und zum Abendgebet in die Moscheen. Längst nicht alle folgen ihrem Ruf. Viele nutzen die Zeit lieber für den Einkauf im Suk der Altstadt oder flanieren auf der Suche nach einem kühlenden Luftzug die Corniche von Matrah entlang. Selbst Pärchen kommen einem hier entgegen. In den weiten Falten der langen schwarzen Übergewänder der sorgfältig geschminkten, aber nicht verschleierten jungen Frauen scheint es hier und da zu verstohlenem Händchenhalten zu kommen. Im Hafen liegen zwei alte Dhaus vor Anker, um an die stolze Seefahrertradition des Oman zu erinnern, der einmal den Seehandel die ganze arabische und ostafrikanische Küste hinab bis Mombasa und Sansibar beherrschte. Selbst der Mann, der 1498 Vasco da Gama an die Hand nahm und ihm die von den Portugiesen so lange ersehnte Segelroute hinüber nach Indien zeigte, kam aus dem Oman. Nachdem die anwesenden arabischen Seehändler da Gamas Schiffe blutig aus Mosambik und Mombasa verscheucht hatten, traf er, welch ein glücklicher Zufall für die Portugiesen, in Malindi auf Ahmad ibn Majid, einen der bedeutendsten arabischen Geographen seiner Zeit. Möglicherweise ließ er sich von da Gama persönlich als Navigator (mu'allim) gewinnen und führte die kleine Flotte von drei Schiffen in drei Wochen nach Kalikut an der Malabarküste. Für die Rückfahrt ohne den Lotsen brauchten die Portugiesen drei Monate. Sie litten an Skorbut, und von den anfangs 150 Männern kehrten nur 55 lebend in die Heimat zurück. Nur zwei Jahre später wehte die portugiesische Fahne wieder im Indischen Ozean; diesmal gleich auf 13 Schiffen mit 1200 Männern an Bord. Wieder zwei Jahre später segelte erneut da Gama mit einer noch größeren Flotte nach Indien. 1509 schaltete ein Geschwader unter Francisco de Almeida vor Diu die zur Abwehr der Portugiesen ausgelaufene arabische Flotte aus, und 1510 eroberte d'Albuquerque die Insel Hormuz, den Schlüssel zum Persischen Golf. Noch zehn Jahre weiterer solcher Blitzüberfälle, und Portugal kontrollierte den gesamten Fern- und Gewürzhandel im Indischen Ozean.
Doch nach dieser Eroberungsphase hektischer Gewaltakte scheint die Hitze in der Region den Portugiesen allmählich das Hirn weichgekocht zu haben. Zumindest im arabischen Raum erwecken sie den Eindruck, recht indolente Eroberer gewesen zu sein, die sich damit begnügt zu haben scheinen, von kleinen, aber gut befestigten und kanonengesicherten Felsennestern wie den beiden Forts, die noch heute die enge Bucht von Maskat flankieren, Häfen und strategisch wichtige Punkte wie Hormuz oder den Golf von Aden kontrolliert zu haben, ohne sich groß für die Menschen, das Leben oder die Kultur im Hinterland zu interessieren. Da lebten ohnehin nur verhasste Moslems, die man erst vor drei, vier Generationen aus dem eigenen Heimatland über die Meerenge von Gibraltar zurückgetrieben hatte. Worum es den Portugiesen im arabischen Raum vornehmlich ging, war, ihren Seeweg nach Indien und zu den Gewürzinseln für die eigenen Handelsschiffe zu sichern. Den machten ihnen bald die Holländer und dann die Engländer erfolgreich streitig, und in deren Windschatten eroberten die Omanis nach und nach ihr altes Handelsnetz an der Küste Ostafrikas zurück, das sie noch im 19. Jahrhundert mit ihren schnittigen und schnellen Dhaus beherrschten.
Inzwischen sinkt der im Abenddunst verblassende Sonnenball über den Hafenkränen zügig einer Scharte im Gebirge entgegen, die genau für seinen Durchmesser ausgespart zu sein scheint. Straßenlaternen und die Lichter in den Häusern gehen an, helle Scheinwerfer tauchen das albern überdimensionierte und deplaziert wie ein UFO wirkende Weihrauchgefäß auf dem Felsgipfel über dem Riyam-Park und die alten Forts in kitschiges rosarotes und pistaziengrünes Licht. Dort oben lungerten sie also auf Wache, stocherten zwischen den Zähnen und langweilten sich, bis endlich wieder ein Schiff mit dem Kreuz Portugals auf dem Segel am Horizont aufstieg, das Nachrichten aus der Heimat oder molukkischen Pfeffer mitbrachte, mit dem sich sicher ein paar Schwarzmarktgeschäfte treiben ließen. Kein einziger informierter oder auch nur interessierter Bericht über die Weihrauchländer im Süden Arabiens aus der Feder eines Portugiesen ist je bekannt geworden, das wissbegierige Europa musste lange warten, bis es endlich den ersten Augenzeugenbericht eines abendländischen Reisenden über den unzugänglichen und geheimnisvollen Herrschaftsbereich des Imam von Oman lesen konnte. Vorgelegt wurde er 1772 vom Sohn eines friesischen Bauern aus Westerende-Lüdingworth bei Cuxhaven.
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Der Suk in Mattrah wird ganz überwiegend von Indern oder Pakistanis geführt, die ihre Pashminatücher, Weihrauch und Billigreproduktionen von Krummdolchen aus "Omanisilver" offensiv, aber nicht hartnäckig anpreisen.
Die Omanis selbst empfinde ich fast durchweg als sehr freundlich, obwohl viele, Männer wie Frauen, verdattert bis begeistert oder überwältigt sind, dass ks. zum langen Wickelrock eine weiße Bluse trägt. Weiß! Das Allah doch den Männern vorbehalten hat, während den Frauen Schwarz zukommt. Das hält schön warm, bei 40 Grad. Immerhin tragen nur wenige einen Schleier. So sieht man, dass die meisten Frauen ungeheuer sorgfältig geschminkt sind: Make up, Kajal, Lidschatten, Lippen- und Konturstift; the full monty. Und einige der bodenlangen schwarzen Übergewänder sind nicht einmal unelegant geschnitten. Trotzdem...
In einer vom Suk in die Reste der ehemaligen Altstadt führenden Gasse kommen wir an einer Bank mit vier Methusalixen vorüber. Obwohl die Hälfte von ihnen am Grauen Star leidet, himmeln sie ks. geradezu an. Ein Anblick für die Götter!
Als wir umkehren, kommen sie uns, auf ihre Stöcke gestützt, langsam entgegen. Ihre Sitzung auf der Bank war beendet. Mehr als die schöne hellhäutige Frau mit ihrem offenen Haar konnte ihnen der Tag nicht bieten.
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