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Samstag, 10. Mai 2008
Im Suk von Maskat
Aufgeräumt hat Sultan Qaboos seine Hauptstadt. Selbst das übliche Labyrinth orientalischer Suks wurde hier in einen zweckmäßigen sternförmigen Neubau im Stadtteil Mattrah umgesiedelt. (Ja, man findet häufig die englische Schreibung Muttrah, aber da es in der arabischen Schrift auf Vokale nicht so ankommt, variieren die englischen Umschriften oft von Straßenschild zu Straßenschild. Wer's gut meint mit den Ausländern, fügt auch schon mal großzügig den einen oder anderen hinzu: Shope, rehdymead... kann man alles auf Schildern finden.)
Der Suk in Mattrah wird ganz überwiegend von Indern oder Pakistanis geführt, die ihre Pashminatücher, Weihrauch und Billigreproduktionen von Krummdolchen aus "Omanisilver" offensiv, aber nicht hartnäckig anpreisen.
Die Omanis selbst empfinde ich fast durchweg als sehr freundlich, obwohl viele, Männer wie Frauen, verdattert bis begeistert oder überwältigt sind, dass ks. zum langen Wickelrock eine weiße Bluse trägt. Weiß! Das Allah doch den Männern vorbehalten hat, während den Frauen Schwarz zukommt. Das hält schön warm, bei 40 Grad. Immerhin tragen nur wenige einen Schleier. So sieht man, dass die meisten Frauen ungeheuer sorgfältig geschminkt sind: Make up, Kajal, Lidschatten, Lippen- und Konturstift; the full monty. Und einige der bodenlangen schwarzen Übergewänder sind nicht einmal unelegant geschnitten. Trotzdem...

In einer vom Suk in die Reste der ehemaligen Altstadt führenden Gasse kommen wir an einer Bank mit vier Methusalixen vorüber. Obwohl die Hälfte von ihnen am Grauen Star leidet, himmeln sie ks. geradezu an. Ein Anblick für die Götter!
Als wir umkehren, kommen sie uns, auf ihre Stöcke gestützt, langsam entgegen. Ihre Sitzung auf der Bank war beendet. Mehr als die schöne hellhäutige Frau mit ihrem offenen Haar konnte ihnen der Tag nicht bieten.

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