Es ist Sommer, kurz bevor sie wieder einmal umziehen werden.
“Ausflugstag, Mama!”, ruft sie in die Wohnung. “Henccu! Riku! Wir fahren nach Sveaborg!” [...]
Bald sitzen Didde, Benita und Riku in dem waggonähnlichen Schiff aus Holz auf dem Weg zur Festungsinsel. Und noch etwas später liegen sie auf einem nach Südwesten gerichteten Wall mit einer alten, halb verfallenen Mauer als Schutz gegen den Wind, der warm, aber heftig aus Osten bläst.
“Willst du nicht eine Runde schwimmen, Riku”, fragt Didde.
“Nein”, sagt er, legt sich und streckt sich der Länge nach auf der roten Wolldecke aus; er räkelt sich vor Wärme und Wohlbehagen. Er hat seine Brote gegessen und seinen Saft getrunken, alle Kekse und die Nußwaffeln gefuttert. Einen Schokoriegel hat er noch übrig und weiß, daß er ihn bald essen muß, bevor er schmilzt. Er fühlt sich geschmeidig wie eine Katze und voll mit Süßem, er will nichts tun, sondern einfach nur ausgestreckt daliegen und die Sonne sich über ihn wälzen lassen, sich manchmal aufsetzen und nach Norden und Westen gucken, das dort hinten liegende, sich in alle Richtungen Ausbreitende fixieren: die Stadt.
Denn da draußen auf Sveaborg empfindet er die Gegenwart der Stadt wie nie zuvor. Alles ist Sommer, alles ist blauglitzernd, grünschimmernd freundlich, und er fühlt die Berührung eines großen, pulsierenden Körpers, von einem gigantischen und vielgestaltigen, von einem rasselnden, arbeitenden und hungrig fressenden Ganzen, in dem jeder und alles trotz des scheinbaren Wirrwarrs seinen Platz hat.
Die Sonne hat ihn ein wenig träge und dösig gemacht, gleichzeitig macht ihn die Nähe der Stadt rastlos, als ob sich ein Traum oder die Vorahnung eines Traums seiner bemächtigt hätte.”
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