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Dienstag, 3. Juni 2014
Reetdächer

Der Strandkorb ist also, wie gesagt, nicht mein Ding; manche Reetdächer hier im Norden sprechen mich dagegen sehr an, und zwar bei alten Häusern und mehr noch bei heutigen Versuchen ihrer Verwendung. Da gibt es ästhetisch gelungene und zeitgemäße Lösungen. Ich denke, das Reetdach ist nicht bloß museal, es könnte – zumal es aus einem nachwachsenden Rohstoff gebaut wird – noch eine gute Zukunft haben.

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Reetdächer haben nur leider den Nachteil, dass die Versicherung viel teurer ist, wurde mir einmal auf Rügen erklärt. Es wachse auch gar nicht mehr genug Reet im Norden Deutschland, sondern müsse importiert werden.

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Das Argument
der höheren Brandversicherung habe ich auch mehrfach gehört, allerdings hat mir ein Reetdachhausbesitzer in Holstein mal gesagt, durch erhöhte Schornsteine und den Aufbau gescheiter Blitzableiter sei das Brandrisiko so weit gemindert worden, daß der Risikoaufschlag bei der Versicherung nicht mehr sehr hoch sei.
Die Boddenufer auf dem Darß werden von breiten Schilfgürteln gesäumt, und Anbauflächen ließen sich bei steigender Nachfrage vergrößern. Seeufer gibt es in Norddeutschland schließlich zuhauf. Die Ufergestaltung ist eine Frage der Nutzungsprioritäten. Die Vogelwelt würde sich jedenfalls über eine Ausweitung der Schilfflächen freuen.

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Das
mit dem Import habe ich auch gehört. Trotzdem strahlt solch ein Haus mehr Gemütlichkeit aus als ein ziegelgedecktes. Und es bietet, ein wenig angejährt, im Reetdach der Vogelwelt einen reich gedeckten Tisch an Insekten.

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@ ulfur grai: Ich schätze, dass sich etliche Hausbesitzer trotzdem davon abschrecken lassen.

Freut sich die Vogelwelt denn auch dann, wenn das Schilf bewirtschaftet wird oder stört die Schilfernte sie doch?

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Ist ja in Ordnung,
wenn nicht alle auf einmal ein Reetdach wollen. Die Nachfrage wäre dann wohl wirklich kaum zu befriedigen. Bestimmt stört das Schneiden des Schilfrohrs die Vögel darin, aber so weit ich in Erfahrung bringen konnte, erntet man erst im Winter, wenn die Halme voll ausgewachsen und trocken sind, also nicht zur Brutzeit und nach dem Wegzug der Zugvögel.
Hier gibt's einen kleinen Lehrfilm über die Reeternte und -verarbeitung.

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Weder habe ich etwas gegen Reetdächer noch besitze ich selbst ein Haus. Mein erster Kommentar zielte nur darauf ab, warum heutzutage nicht mehr Häuser an der Ostsee ein Reetdach haben. Auf Rügen wurde mir seinerzeit übrigens auch gesagt, es gebe gar nicht mehr so viele Betriebe, die das könnten. Ist schon ein paar Jahre her, kann sein, dass sich das geändert hat.

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Ihre Kommentare
sind mir so herzlich willkommen wie die anderer, und ich versuche gern, Nachfragen so gut ich kann zu beantworten.

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Nun ja, diese riesigen Überschriften in Fettdruck wirken schon etwas laut.

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Ah, jetzt begreife ich. Daran habe ich überhaupt nie gedacht. Die Formatierung der Überschriften war so voreingestellt, und ich fand es störend, die Überschriftenzeile nicht zu nutzen, weil dann in der Gästebuchspalte am rechten Rand die Anfangszeile immer doppelt erscheint. Also bitte nichts für ungut, okay?

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Ach so. :-)

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