Sonntag, 12. Juni 2011
Tips für ein verregnetes Pfingstwochenende in Den Haag
Wunderbar: es regnet. Nach mindestens acht, neun Wochen ohne nennenswerten Niederschlag, nach denen man in Holland ernsthaft zu fürchten begann, die Deiche könnten austrocknen und rissig werden, begann vorgestern abend mit einem krachenden Gewitter eine kleine Regenzeit. Pünktlich zum Pfingstwochenende. Das dürfte uns eine Menge spontaner und spontan verärgerter Verlängertes-Wochenende-Urlauber auch aus dem Nachbarland vom Leib halten. Die, die dummerweise schon seit langem fest gebucht hatten (“wir kommen seit dreißig Jahren regelmäßig, immer dieselbe Pangsion”), müssen nun anstatt zum Strand z.B. ins Museum gehen. Geschieht ihnen recht. Ein bißchen Kultur und Bildung hat noch keinem geschadet. Empfehlenswert wäre (vor allem nach der ganzen Tübinger Butzenscheibenromantik) natürlich schon als Bau das Gemeentemuseum von Berlage aus dem Jahr 1935 (obwohl ich den gerade dort gehängten Ensor nicht mag) oder, für die altmeisterliche Bilderkost, das Mauritshuis. Wer meint, auch bei Regen, aber im Trockenen, einen Blick auf den Scheveninger Strand nicht missen zu wollen, sollte dem Haager Panorama einen kurzen, aber lohnenden Besuch abstatten. Oder - ist auch nicht weit vom Strand - den Kriegsverbrechern Mladic und Karadzic in der Penitentiaire Inrichting Haaglanden mal kurz im Vorbeigehen den verdienten Stinkefinger zeigen, bevor man sich dann z.B. im Dudok genüßlich ein Appeltaartje med slagroom und koffie verkeerd reinschiebt wie alle auswärtigen Besucher.
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