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Samstag, 4. Juni 2011
Unter den Dächern von Tübingen
Es stehen noch etliche schöne alte Häuser in der Altstadt von Tübingen, aber meist stehen sie so dicht beieinander auf den Hügeln über dem Neckarufer, daß sich vor allem ein Gefühl von Enge einstellt. Meine Eindrücke nach einem ersten Rundgang am folgenden Tag:
Das Hotelzimmer ist schon mal recht eng und kärglich (im pappwandabgetrennten Bad gelackte Strukturtapete, brrr!): es muß sich um ein traditionsreiches Haus handeln, sonst könnten die sich einen solchen Standard kaum erlauben. Oder ist das in Tübingen Standard (vgl. Thema Sparzwänge im letzten Eintrag)?

Ansonsten ist Tübingen, sieht man auf den ersten Blick, eine Jack-Wolfskin-Stadt, in der die Männer noch (Pferde-)schwänze tragen. Garantiert die höchste Naturtextilienladendichte der Republik. Hier haben etliche Studienabbrecher ihre alternative Selbstverwirklichung aufgebaut. Alles ökologisch deutsch-korrekt, die Studentenschaft ernährt sich allerdings zu großen Teilen von Döner und Falafel (wohl auch aus Gründen der Sparsamkeit, weil “Bio” sind die Broilerlappen auf den rotierenden Spießen bestimmt eher nicht). Das scheint aber ihr einziger Verstoß zu sein, denn sonst sehen die jungen Leute brav aus, sehr brav. Wie die altehrwürdige Stadt. Spitzwegerich wächst es aus allen Dachrinnen der steilen Dächer in der Altstadt. Darunter kann man sich noch immer so manchen armen Poeten vorstellen, der im Giebelzimmerchen bei schlechtem Wetter den Regenschirm aufspannen muß. Eng geht es zu unter den Dächern und in den schmalen Gassen zwischen den Fachwerkhäusern.

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