“Auf unserem Wege zum Hafen von Orotava kamen wir durch die hübschen Dörfer Matanza und Victoria. Diese beiden Namen findet man in allen spanischen Colonien neben einander; sie machen einen widrigen Eindruck in einem Lande, wo alles Ruhe und Frieden atmet. Matanza bedeutet Schlachtbank, Blutbad, und schon das Wort deutet an, um welchen Preis der Sieg erkauft worden. In der neuen Welt weist er gewöhnlich auf eine Niederlage der Eingeborenen hin; auf Teneriffa bezeichnet Matanza den Ort, wo die Spanier von denselben Guanchen geschlagen wurden, die man bald auf den spanischen Märkten als Sklaven verkaufte.”
(Alexander von Humboldt: Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1803 und 1804)
Zum Bild: Die südländische Sitte, Tote in solche Schließfächer einzumauern, weckt in mir immer ein leises Unbehagen. Mir fehlt da die Verbindung zur Erde. Der Rücklauf, der Wiedereingang ins Organische wird unterbrochen oder zumindest noch einmal hinausgeschoben.
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Und überhaupt – das Organische. Ich habe Sie ja eher als jemand eingeschätzt, der sich am Ende auf hoher See in den Wind hinauswünscht.
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In Ihrer anderen Einschätzung aber liegen Sie gar nicht so daneben. Zwar scheidet eine Beisetzung auf See aus; ich werde leicht seekrank und mag auch nicht bei den kalten Fischen liegen oder ständig die Saugfüße von Seegurken auf mir herumpatschen haben, aber sich an der freien Luft langsam von Wind und Sonne ausdörren lassen, ja, das wäre wohl in der Tat die mir noch angenehmste Vorstellung des Nachlebens meiner Gebeine. Etwa wie es die alten Zoroastrier in Mittelasien praktizierten. Aber solche Luftbestattungen lassen sich in unseren übervölkerten Gegenden leider nicht mehr durchführen.
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Bei Prärieindianern fällt mir ein, gelesen zu haben, Archäologen seien auf Funde gestoßen, die darauf hinweisen, daß die nordamerikanischen Ureinwohner aus Europa eingewandert sein könnten.
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