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Samstag, 4. Dezember 2010
Schöne unbegrenzte Internet-Informationswelt
Hat jemand in den letzten Tagen versucht, sich die von Wikileaks veröffentlichten Depeschen aus den amerikanischen Botschaften anzusehen? Nun, auf der eigentlichen Homepage wikileaks.org geht das nicht mehr. Die Seite ist wegen “technischer Probleme” nicht mehr zu erreichen.
“Der Server unter cablegate.wikileaks.org konnte nicht gefunden werden”, heißt die Fehlermeldung.
Gestern morgen meldeten u.a. die Salzburger Nachrichten:

“Wikileaks sieht sich wiederholt mit technischen Problemen konfrontiert. Nachdem der IT-Dienstleister Amazon die Website von ihren Servern verbannt hatte, war sie unter „WikiLeaks.org“ am Freitagvormittag gar nicht mehr erreichbar. Mittlerweile ist die Seite aber wieder zu erreichen. Wenige Stunden, nachdem zuerst der Internet-Einzelhändler und IT-Dienstleister Amazon.com und dann der Domain-Provider EveryDNS.com die Enthüllungs-Website Wikileaks.org blockiert hatten, ist der Dienst seit Freitagmittag wieder online und vollinhaltlich verfügbar. Über den Kurznachrichtendienst Twitter.com informierte Wikileaks, man sei in die Schweiz - natürlich nur virtuell - „übersiedelt“ und nun unter der neuen Domain (Internet-Adresse) „wikileaks.ch“ erreichbar.”

Gestern abend meldete Spiegel online dann:

- “Die Enthüllungsplattform WikiLeaks steht massiv unter Druck. Die Regierungen in den USA und Frankreich versuchen mit Macht, die Betreiber aus dem Web zu verbannen... Erst wikileaks.org, jetzt wikileaks.ch. Eine amerikanische Internetfirma hat jetzt auch die Schweizer Website mit den Depeschen des US-Außenministeriums aus ihrer Datenbank gelöscht und damit den Zugang unmöglich gemacht. Die Adresse wikileaks.ch war am Abend nicht mehr erreichbar - ein weiteres Puzzlestück im Versuch der US-Regierung, WikiLeaks verschwinden zu lassen.”
- “Nun brachte auch die Piratenpartei Deutschlands Wikileaks auf ihren Servern unter. "Im Moment findet ein Cyberkrieg statt", erklärte Wolfgang Dudda vom Vorstand der Partei. "Es werden alle technischen Register gezogen, um Wikileaks mundtot zu machen."”
- “Die Aktion von EveryDNS macht klar, wie schwierig es für WikiLeaks inzwischen geworden ist, mit Internetanbietern in den USA zusammenzuarbeiten. Der politische Druck, der Plattform keine Basis zu geben, ist groß.”

In den USA selbst, so berichtet der Guardian, blockiert die Regierung den Zugriff auf Wikileaks von den Computern ihrer Beamten und von einer der größten Bibliotheken der Welt, der Library of Congress.

Nach einer Meldung der Tagesschau hat jetzt das Unternehmen PayPal das Konto von Wikileaks gesperrt.

Aus all dem wird eins klar:
Geht es der US-Regierung ans Eingemachte, reagiert sie (auch unter Strahlemann Obama) mit Internetzensur keinen Deut anders als die KP China.

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