„Aus Sicht der Bauern war der Sommer des Jahres 775 ein guter Sommer. In Forum Iulii bekam man genügend Regen, auf den Feldern sah es gut aus, das Korn und der Wein schlugen prächtig an. Das Vieh stand gut im Futter, die Pferde waren springlebendig, und der Handel mit der Küste lief nicht schlecht.
Der Sommer dort war gut. Die Luft gut und klar. Nur viele Gerüchte klangen gar nicht gut. Es war zu hören, die Küstenstädte weiter im Süden würden von Krankheiten heimgesucht, in Rom und anderen Orten grassierten Fieber und Pest. Angesichts dessen beglückwünschten sich die Einwohner von Forum Iulii, in einer so gesunden Stadt zu leben und in einem von Krankheiten verschonten Herzogtum, und daß sie einem gesunden Volk angehörten, einem abgehärteten Stamm, der sich auch in Zeiten der Niederlage gesund erhielt.
Rom mochte ruhig untergehen. Manchmal aber trafen auch sehr betrübliche Nachrichten und Gerüchte ein, ihr eigenes Volk, Langobarden oben in den Bergen und in Orten der Ebene weiter westlich, würde hungern. Hunger, diese mächtige Kraft, bearbeitete Körper und Sinne auf vielfältige Weise.”
(Eyvind Johnson: Hans nådes tid)
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