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Samstag, 16. April 2011
Pico del Teide? No gracias.

“Von Santa Cruz aus nimmt sich der Pic weit weniger malerisch aus als im Hafen von Orotava. Dort ergreift der Gegensatz zwischen einer lachenden, reich bebauten Ebene und der wilden Physiognomie des Vulkanes. Man begreift, wie sogar Völker, welche unter dem schönen Himmel von Griechenland und Italien wohnen, im östlichen Teil von Teneriffa eine der glückseligen Inseln gefunden zu haben meinten.”

Alexander von Humboldt bestieg den Gipel des Teide am 21./22. Juni 1799 in 21 Stunden und einer ungemütlich kalten Nacht “ohne Zelt und Mäntel” auf fast 3000 Meter Höhe. Wir nicht. Wir verhielten uns eher wie Humboldts einheimische Führer, deren “Faulheit und übler Wille” viel dazu beitrugen, ihm “das Aufsteigen sauer zu machen”. Sie waren “träg zum Verzweifeln: sie setzten sich alle zehn Minuten nieder, um auszuruhen; sie warfen hinter uns die Handstücke Obsidian und Bimsstein, die wir sorgfältig gesammelt hatten, weg, und es kam heraus, daß noch keiner auf dem Gipfel des Vulkanes gewesen war.”
Unsere Entschuldigung konnten wir aber auch bei Humboldt finden: “Wenn der Zuckerhut mit Schnee bedeckt ist, so kann die Steilheit des Anhanges den Reisenden in die größte Gefahr bringen.” Und Schnee lag noch reichlich da oben. Die ganze Gipfelregion war ein Zuckerhut, und über die Flanken des Kegels zogen sich Schneefelder weit hinab. Außerdem hatten wir ein sehr verlockendes und einmaliges Alternativangebot bekommen. Ein befreundeter Solarphysiker von der Universität Leiden hielt sich gerade zu Beobachtungen im französischen Sonnenobservatorium THEMIS auf dem Kraterrand des Teide auf und erbot sich, uns durch das sonst nur Wissenschaftlern zugängliche drittgrößte Teleskop der Welt einen Blick auf die Oberfläche der Sonne werfen lassen.

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