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Mittwoch, 16. März 2011
Auditorio de Tenerife
Auditorio de Tenerife

Ich bin mir recht sicher, daß Señor Santiago Calatrava Valls mindestens eine Karnevalssaison auf Teneriffa und die ausgiebige Lust seiner Bewohner am Feiern miterlebt hat. Nachdem er dort bereits eine neue Messehalle gebaut hatte, bekam er 1989 den Auftrag, für Santa Cruz eine Konzert- und Kongreßhalle zu bauen. 2003 wurde das Gebäude eingeweiht. Vierzehn Jahre nach Auftragserteilung.




Calatrava dürfte seine Dauerbaustelle für fast anderthalb Jahrzehnte einige Male mit unguten Gefühlen besucht haben, aber das Endergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Wegen ihrer Lage und ihrer elegant geschwungenen Form hat man die Halle oft neben Jørn Utzons Sydneyer Opernhaus gehalten und sie wegen ihres hohen Sonnensegels mit einem Segelboot oder einer überschlagenden Welle verglichen.




Für das leuchtende Weiß der Außenwände hat Calatrava, auch als Hommage an Gaudí, Bruchstücke weißer Keramik (Trencadís) verwendet.







Seit letzter Woche bin ich überzeugt, daß Calatrava, der Architekt des Kunst- und Wissenschaftszentrums in Valencia, des “Turning Torso” in Malmö und vieler anderer schöner Bauwerke (selbst über die Kanäle bei Hoofddorp in Holland hat er drei Brücken gespannt, deren Schwung nichts mit der schweren Nässe des Haarlemmermeers gemein hat), daß Calatrava dem Auditorio de Tenerife eine Narrenkappe aufgesetzt hat.


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Bewegend
schaut das schon aus. Allerdings verstehe ich den Zusammenhang mit dem riesigen Ventilator irgendwie nicht.

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Ich verstehe,
daß Sie nichts verstehen. Das Bild zeigt den Blick vom Auditorium stadtwärts, wenn man die große Treppe erklimmt.

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Richtig, nichts verstehe ich.
Vor allem weiß ich noch immer nicht, ob der Ventilator etwas mit dem Gebäude zu tun hat. Und auch mit der Rechnung komme ich nicht klar. 1989 bekam er den Auftrag, 2003 wurde das Gebäude eingeweiht. Nach meinem zwar ohnehin bescheidenen, aber in Resten durchaus vorhandenen hochmathematischen Künsten liegen da vierzehn und nicht vierundzwanzig Jahre dazwischen. Oder muß ich doch nochmal zur Schule? Wie auch immer – lange genug gedauert hat's immer noch. Ich nehme an, die Bauarbeiter haben ihrem Wesen entsprechend ziemlich Siesta gemacht und/oder die nicht nur karnevalistische Feierei mit ausgiebiger Dehnung betrieben. Recht haben sie. Schließlich ist's hübsch geworden.

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Manche
Leute nennen diesen Ventilator "Riesenrad".

Mich interessierte ja mehr das, was in dem Zipfel drin ist?

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Peinlich, peinlich
Herr Stubenzweig, Sie haben mich wieder bei meiner notorischen Kopfrechenschwäche, bzw. dem Gar-nicht-Rechnen erwischt. (Ich setze mir freiwillig selbst 'ne Narrenkappe auf.) Vielen Dank, ich hab's berichtigt.
Den "Ventilator" hielt ich für ein Späßchen Ihrerseits und hab ihn nicht erklärt, was der Herr Pathologe nun für mich getan hat. Welchen "Zipfel" der nun aber wieder meint, ist mir nicht so ganz klar, doch werde ich nicht eigens über den Kirmesplatz laufen, um auszuprobieren, welche Art von Schleudertrauma einem welches Karussell verpaßt. Früher, da konnten mich die Dinger nicht wild genug schütteln, aber erstens war die "Wilde Maus" im Vergleich zu den heutigen Höllenmaschinen harmlos, und zweitens tilt mein Gleichgewichtsorgan mittlerweile schon bei mäßigem Seegang.

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Diese
Narrenkappe: sind das nicht Fensteröffnungen? Oder Scheinwerfer? Daher fragte ich.

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Ach so,
den Zipfel meinten Sie. Nein, Fensteröffnungen sind das nicht, sondern in der Tat Spots für die nächtliche Beleuchtung.

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