Montag, 12. April 2010
Pope in prison (Ratzl II.)
Etliche britische Tageszeitungen wie die Sunday Times oder der Telegraph brachten gestern (deutsche heute) die Meldung, daß Professor Richard Dawkins ("Der Gotteswahn") und sein Atheistenkollege Christopher Hitchens derzeit von Juristen prüfen lassen, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, Papst Benedikt XVI. wegen seiner inzwischen offenbar gewordenen Vertuschung von Kindesmißbrauch durch katholische Geistliche zur Verantwortung zu ziehen und vor Gericht zu stellen.
“This is a man whose first instinct when his priests are caught with their pants down is to cover up the scandal and damn the young victims to silence," erklärte Dawkins vor der Presse.
“This man is not above or outside the law. The institutionalised concealment of child rape is a crime under any law and demands not private ceremonies of repentance or church-funded payoffs, but justice and punishment", fügte Hitchens hinzu.
Beide hoffen, in England mit dem gleichen Ansatz Erfolg zu haben, der 1998 dazu führte, daß der chilenische Diktator Pinochet bei einem Besuch in England verhaftet wurde. Der Papst hat derzeit noch vor, Großbritannien im September zu besuchen. Es ist die erste Papstreise, der ich erwartungsfroh entgegensehe.
Die von Dawkins und Hitchens beauftragten Menschenrechtsanwälte überlegen ihren Verlautbarungen nach, Ratzinger wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuzeigen. Da haben einige beim dafür zuständigen Internationalen Strafgerichtshof hier im Haag sicher schon mal angefangen zu erörtern, ob sie eine solche Anklage ggf. zulassen wollen. (Siehe dazu auch den Artikel des Menschenrechtsanwalts Geoffrey Robertson Put the pope in the dock im Guardian.)
Wie sehr sich die Kirche seit längerem von Dawkins buchstäblich angepißt fühlt, wurde in Deutschland spätestens ruchbar, als letzten November der Kölner Erzbischof Meißner mal wieder einen der allseits beliebten Nazivergleiche zog:
"Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als 'Verpackung der allein wichtigen Gene'".
In einem Interview mit der Washington Post, "Ratzinger is the perfect pope", hat Dawkins Ende März noch einmal schallend zurückgelangt und angekündigt, was er jetzt in die Wege zu leiten versucht:
“This is a man whose first instinct when his priests are caught with their pants down is to cover up the scandal and damn the young victims to silence," erklärte Dawkins vor der Presse.
“This man is not above or outside the law. The institutionalised concealment of child rape is a crime under any law and demands not private ceremonies of repentance or church-funded payoffs, but justice and punishment", fügte Hitchens hinzu.
Beide hoffen, in England mit dem gleichen Ansatz Erfolg zu haben, der 1998 dazu führte, daß der chilenische Diktator Pinochet bei einem Besuch in England verhaftet wurde. Der Papst hat derzeit noch vor, Großbritannien im September zu besuchen. Es ist die erste Papstreise, der ich erwartungsfroh entgegensehe.
Die von Dawkins und Hitchens beauftragten Menschenrechtsanwälte überlegen ihren Verlautbarungen nach, Ratzinger wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuzeigen. Da haben einige beim dafür zuständigen Internationalen Strafgerichtshof hier im Haag sicher schon mal angefangen zu erörtern, ob sie eine solche Anklage ggf. zulassen wollen. (Siehe dazu auch den Artikel des Menschenrechtsanwalts Geoffrey Robertson Put the pope in the dock im Guardian.)
Wie sehr sich die Kirche seit längerem von Dawkins buchstäblich angepißt fühlt, wurde in Deutschland spätestens ruchbar, als letzten November der Kölner Erzbischof Meißner mal wieder einen der allseits beliebten Nazivergleiche zog:
"Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als 'Verpackung der allein wichtigen Gene'".
In einem Interview mit der Washington Post, "Ratzinger is the perfect pope", hat Dawkins Ende März noch einmal schallend zurückgelangt und angekündigt, was er jetzt in die Wege zu leiten versucht:
"Should Pope Benedict XVI be held responsible for the escalating scandals over clerical sexual abuse in Europe?
Yes he should, and it's going to escalate a lot further, as more and more victims break through the guilt of their childhood indoctrination and come forward.
Should he be investigated for how cases of abuse were handled under his watch as archbishop of Munich or as the Vatican's chief doctrinal enforcer?
Yes, of course he should. This former head of the Inquisition should be arrested the moment he dares to set foot outside his tinpot fiefdom of the Vatican, and he should be tried in an appropriate civil - not ecclesiastical - court [...]
Should the pope resign?
No. As the College of Cardinals must have recognized when they elected him, he is perfectly - ideally - qualified to lead the Roman Catholic Church. A leering old villain in a frock, who spent decades conspiring behind closed doors for the position he now holds; a man who believes he is infallible and acts the part; a man whose preaching of scientific falsehood is responsible for the deaths of countless AIDS victims in Africa [...] No, Pope Ratzinger should not resign. He should remain in charge of the whole rotten edifice - the whole profiteering, woman-fearing, guilt-gorging, truth-hating, child-raping institution - while it tumbles, amid a stench of incense and a rain of tourist-kitsch sacred hearts and preposterously crowned virgins, about his ears."
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