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Donnerstag, 15. April 2010
Island: der nächste Ausbruch
Radaraufnahme

Der inzwischen drei Wochen alte Vulkanausbruch in Island dauert immer noch an, aber er war den Nachrichten keine Meldung mehr wert, weil die Lava in menschenleerem Gebiet so ungefährlich wie überlaufender Grießbrei in tiefe Schluchten suppte. Bis heute. Seit Mitternacht nahm auf einmal die Erdbebenhäufigkeit unter dem nahen Gletscher so signifikant zu, daß die Seismologen Alarm schlugen. Wieder einmal wurden die Anwohner unten an der Küste, etwa 800 Menschen, evakuiert, als in den frühen Morgenstunden die erste Rauch- und Dampfsäule aus dem Gletscher aufstieg. Nur eine halbe Stunde später begann der Pegel in den Gletscherabflüssen rasant zu steigen. Das deutete darauf hin, daß unter dem Gletschereis ein weiterer, stärkerer Ausbruch begonnen hatte. Nach einem ersten Erkundungsflug meldeten Vulkanologen drei sichtbare Löcher in der Gletscherkappe, unter der sie eine etwa zwei Kilometer lange Spalte in der Gipfelregion des Gletschers vermuten, die von dem gut 200 Meter dicken Eispanzer in jeder Sekunde etwa 1000 m³ zum Schmelzen und Verdampfen bringen. Die Dampfsäule erreichte inzwischen eine Höhe von 8 Kilometern. Das Schmelzwasser schoß die Gletscherflanken hinab in die Flüsse. Noch am Vormittag riß man an vier Stellen vorsorglich selbst den Damm mit der einzigen Straße an der Südküste auf, um den zu erwartenden Wasserdruck auf die Brücken über die Flußarme zu reduzieren. Gegen Mittag rollte die erste Flutwelle an. Luftaufnahmen hier: http://http.ruv.straumar.is/static.ruv.is/vefur/gos_vefur.wmv
Die inzwischen austretende Asche gefährdet den Flugverkehr im Nordatlantik und über Skandinavien bis nach Rußland. (Unten die Verbreitungsvoraussage für morgen.) Die norwegische Flugsicherheit hat den Luftraum über Nordnorwegen bereits gesperrt.

(c) Veðurstofa Íslands

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