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Samstag, 24. Mai 2008
Al-Jabrin
Nach einem ausgedehnten Frühstück im Tauchcenter verließen wir die Hauptstadt und durchquerten das Küstengebirge durch das flache, breite Tal von Samail auf einer vierspurigen Autobahn. In Fanja bogen wir ab, um uns eine erste ländliche Wadisiedlung anzusehen, aber Reichtum aus der Kapitale dividierte die Verhältnisse schon deutlich auseinander. Außer einfachen kleinen Lehmhäusern, die sich neben den Bewässerungsrinnen in den Schatten der Dattelpalmen duckten, gab es etliche neureiche Großbauten; komplett ummauert, mit gefliesten Torhäusern und “neobarock” verschnörkelten Portalen aus teilvergoldetem Schmiedeeisen.
Auf der Weiterfahrt rückten die Berge im Westen allmählich näher heran, steil in die Diagonale gekippte Sedimentschichten mit schroffen Kerben und Klüften dazwischen. Die Karte besagte, dass sie bis auf zweieinhalbtausend Meter ansteigen, aber wir sahen nur den unteren Teil davon, weil darüber längst wieder alles im Dunst einer zugleich sengenden und lastenden Hitze verschwamm.
Hinter dem Gebirge verließen wir die Autobahn und fuhren durch Nizwa nach Bahla und der alten Festung Al-Jabrin, die sich der regierende Imam im 17. Jahrhundert als befestigten Palast erbauen ließ. Der Torwächter kam uns auf der Zufahrtsstraße entgegen und wedelte mit den Händen bedauernd ab: Feierabend, anâ âsif. - Lâ yuhimmuka, macht nichts. Wir kamen zwar zu spät, aber es schadete nicht. Dafür waren wir ganz allein. Schweigen breitete sich um die glatten, zinnenbekrönten Mauern, die in dem späten verschleierten Sonnenlicht milde rötlich schimmerten. Die ärgste Hitze war gebrochen. Irgendwo zwischen den Dattelpalmen einer größeren Pflanzung räusperte sich dann doch ein alter Bauer vernehmlich, ehe er das Schott öffnete, um seinen Bäumen die abendliche Bewässerung zukommen zu lassen.

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