Jetzt aber endlich etwas anderes als die Butzenscheibenbiederlichkeit in niedersächsischen Heidedörfern der Fünfziger Jahre. In diesem Jahr 2015 will mir sowieso noch weniger vorweihnachtlich zumut werden als sonst schon. Allein mit den zu warmen Außentemperaturen hängt das nicht zusammen. Mehr mit den Überhitzungen im allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Klima Europas. Doch nicht zuletzt müssen wohl zumindest einige deutsche Nicht-Großstädte per se einen etwas höheren Gemütlichkeitsfaktor aufweisen als die holländische Randstad, und das reicht dann schon; da müssen nicht noch Weihnachtsmärkte, Lichterkettengirlanden und anderes Lametta draufgebrezelt werden. Im Gegenteil ziehen mich statt dessen verstärkt schlichte, aufs Unverzichtbare reduzierte Dinge an. Also komme ich ganz schnell wieder auf künstlerisch Gestaltetes aus Japan. Der Fahrtenbuchschreiber lädt zur Teestunde. Wasser holen, Holz sammeln, Tee kochen.
Mit den Worten des Teemeisters: „Erhebe dich, wenn die Vögel anfangen, zu zwitschern, richte die Feuerstelle und lege die erste Holzkohle. Dann geh zum Brunnen, schöpfe frisches Wasser und bring es in die Mizuya, den Vorbereitungsraum. Wasch den Kessel aus, füll ihn mit Wasser und setz ihn auf das Feuer.”
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