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Dienstag, 17. Februar 2015
Am Ziel: Der Indische Ozean

Eine Fata morgana? Gravitätisch schaukeln Kamele zwischen Dünen hervor und schreiten über festen, schneeweißen, nicht roten Sand an mir vorüber. Rot sind Zaumzeug und Satteldecken, ganz bunt die Menschen darauf kaum bekleidet, und dahinter dehnt sich über den Horizont hinaus in tiefem Türkis der Indische Ozean. Nach mehr als zweieinhalbtausend Kilometern staubiger Straßen ist das Ziel erreicht. Broome, Perlenstadt an der weit geschwungenen Bucht des Cable Beach. Ein echter Traumstrand, mehr als zwanzig Kilometer lang, die Besucher verteilen sich entsprechend, und das Beste: Hier kann man sogar gefahrlos schwimmen. Die Würfelquallen mit ihren meterlangen, nesselnden Tentakeln treiben zu dieser Jahreszeit nicht in diesen Gewässern, und Salzwasserkrokodile wurden hier auch nur selten und weit draußen gesichtet. Das Wasser ist glasklar, seidenweich und 24° warm. Perfekt.
Wir stürzen uns hinein und baden, bis die Sonne es uns nachmacht. Sie aber kann nicht schwimmen und geht ziemlich schnell unter.

Der Strand ist nach dem Telegrafenkabel benannt, das hier 1889 im Meer versenkt wurde, um Australien via Java und Singapur mit England und dem Rest der Welt zu verbinden. Damals feierte Broome als winziges Hafenörtchen an der Roebuck Bay auf der Rückseite der Halbinsel gerade sein sechsjähriges Bestehen.

‟Joseph Conrad and Robert Louis Stevenson, with sails set far eastward by the tilt of a coco-nut palm, looked upom these flat, sandy coasts with uninterested eyes. So they missed Broome”, bedauert Ernestine Hill in The Great Australian Loneliness. Und selbst der immer auf der Suche nach menschenrechtsverletzenden Skandalen Australien bereisende Schwede Sven Lindqvist kommt in Terra nullius nicht um die Feststellung herum:
‟Broome ist die Perle der Westküste, in mehr als einer Hinsicht. Die Perlen schufen die Stadt und machten sie reich und so angenehm, wie sie es heute noch ist.”

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