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Dienstag, 20. März 2018
Ich habe es wieder getan.


Kia ora nach langer Zeit! Vor genau 11 Jahren habe ich aus Anlaß meiner zweiten Neuseeland-Reise dieses Fahrtenbuch begonnen, weil ich mir das Postkartenschreiben an die Lieben daheim ersparen wollte. (Auf der ersten Reise belichtete ich noch richtiges Zelluloid mit einer analogen Spiegelreflexkamera und somit wenig blogtauglich.)

Jetzt habe ich es zu wiederholtem Mal wieder getan und gerade meine vierte Reise durch Neuseeland genossen. Es ist für mich nach wie vor eins der landschaftlich schönsten Länder der Erde. Für Menschen, die an meinem Bericht „Neuseeland 4.0" Interesse haben sollten, läßt er sich in der Fortsetzung dieses Blogs nachlesen. Der Anfang mit der ersten Etappe (Christchurch - Akaroa) findet sich unter dieser Adresse:
https://periplusultra.wordpress.com/2018/01/27/bonjour-akaroa/

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Samstag, 3. März 2012
Bay of Islands


Langsame Fahrt durch die subtropischen Regenwälder von Northland mit ihren gewaltigen Kauris, Baumriesen von über 50 Metern Höhe und 17 Metern Stammumfang, in deren Kronen noch einmal über zwanzig andere Pflanzenarten leben. Die schmale Straße windet sich zwischen grünen Wänden, die sich über uns schließen wie das Rote Meer über den Ägyptern. Bei Opononi an der Einfahrt zum Okianga Harbour auf einmal auch die passenden Sanddünen dazu. Bestimmt bald 100 Meter hoch.
Von dort fahren wir hinüber zur Bay of Islands, für mich (wenn es sie bei dieser Vielfalt überhaupt geben sollte) so etwas wie die Quintessenz neuseeländischer Landschaft: Land und Meer in paradiesischer Umarmung. Außerdem liegt dort in Waitangi der Geburtsort der neuseeländischen Nation, wo englische Siedler und Maoristämme 1840 am Wohnort des ersten britischen Repräsentanten einen Staatsvertrag unterzeichneten. Eine Bucht weiter liegt Russell, unter seinem Maorinamen Kororareka von Darwin als "Hellhole of the Pacific" bezeichnet. Heute ist Russell der lieblichste und friedlichste Ort an der ganzen Bucht. Der Ortspolizist wohnt in einem dorfkirchenartigen Holzhaus direkt am Strand. Die Grabsteine auf dem Friedhof reichen zurück bis in die Zeit von Melvilles Queequeg und weiter. Zum Abendessen essen wir fangfrischen Fisch in The Wharf, dem ehemaligen Kamakura.
Auf dem Rückweg stehen noch das Kreuz des Südens und ein (falsch herum) zunehmender Halbmond am Himmel.
Am nächsten Morgen ist es so regnerisch, daß wir schweren Herzens auf einen Törn mit der Tucker Thompson verzichten. Zwar kommt mittags die Sonne wieder durch, aber es bleibt diesig, wie wir es bisher auf der ganzen Fahrt nicht kannten. Dazu setzt ein so heftiger Westwind ein, daß wir beim Fahren manchmal das Gefühl nicht los werden, unser drei Meter hohes Wohnmobil nicht mehr ganz unter Kontrolle zu haben.

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Donnerstag, 1. März 2012
Napier


Napier ist eine Zeitmaschine.
1931 wurde die kleine Stadt an der Hawkes Bay von einem Erdbeben fast völlig zerstört. Mehr noch als Christchurch auf der Südinsel im letzten Jahr. Genauso wie das Unglück von Christchurch löste das von Napier (und der Nachbarstadt Hastings) eine Welle von Hilfsbereitschaft und Solidarität im ganzen Land aus, und es kamen große Summen an Spendengeldern zusammen, mit denen die Städte schnellstmöglich wiederaufgebaut werden sollten. In Napier entschloß man sich 1931 dazu, die Stadt einheitlich nach modernsten Gesichtspunkten der Stadtplanung und Erdbebensicherheit mit preisgünstigen Verfahren ganz neu zu bauen. Heraus kam eine ganze Stadt nur zweigeschossiger Häuser im Stil des damals letzten Schreis: Art déco. Noch die von ihm bevorzugten Pastellfarben erlaubten es, durch Verdünnen bei den Ausgaben für die Fassadenanstriche zu sparen. Bis heute gedenkt die Stadt ihrer Wiedergeburt in jedem Jahr durch eine ausgelassen fröhliche Art-déco-Parade, bei der sich alles im Stil der frühen Dreißiger kostümiert und jeder Oldtimer aus der Zeit wieder flott gemacht und durch die Straßen gerollt wird.

Es war nicht das Wochenende der Parade, aber die Suche nach einer Unterkunft in Napier gestaltete sich trotzem ungewöhnlich schwierig. Wo sonst in der Regel ein Anruf genügte, wurden wir fast ausgelacht: eine Unterkunft? Jetzt noch? Wir sind seit Wochen ausgebucht. Die gleiche Antwort überall. Selbst auf Campingplätzen.
Irgendwann fragte ich zurück, was für ein außergewöhnliches Ereignis Napier denn bevorstehe.
"Das Konzert", lautete die Antwort.
"Welches Konzert?", fragte ich zurück. "Kiri Te Kanawa & die drei Tenöre oder die Beatles reunited?"
"Das wäre auch schön", kam es zurück. "But no, it's Rod Stewart."
An diesem denkwürdigen Abend anno 2012 lockte die alte Heulsuse Rod Stewart tatsächlich 25.000 Menschen nach Napier, New Zealand.



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Dienstag, 28. Februar 2012
Kleiner Führer zu neuseeländischen Weinen


Marlborough ist die größte und international bekannteste Weinregion Neuseelands, bekannt v.a. für seine unglaublich fruchtigen Sauvignon blancs. Das Klima der Region ist sonnig, aber in den Nächten kühl. Von der Blüte bis zur Ernte bleiben die Trauben etwa 130 Tage lang am Rebstock. Das heißt, sie bekommen gut einen Monat länger Sonne als z.B. in Südeuropa, und daraus entwickeln sie ihr Aroma.
Die Sauvignon blancs aus Marlborough sind gute Einstiegsweine, um Neuseeland als Weinland kennenzulernen. Der erste von ihnen, der Weltruf erlangte und Neuseeland überhaupt auf die internationale Weinkarte brachte, war der Sauvignon blanc von Cloudy Bay. Mittlerweile befindet sich das Gut allerdings im Besitz des Vuitton-Moet-Hennessy-Konzerns, und seine Weine sind ein bißchen Massenware geworden.
Für die Jahrgänge 2010/11 empfehle ich eher die Sauvignon blancs von Highfield Estate. Der 2011er ist voller Frucht, der 2010er schön trocken.
Die meisten neuseeländischen Weingüter bauen eine ganze Palette verschiedener Rebsorten an. Der gute, moderne Weinbau ist noch vergleichsweise jung und entsprechend experimentierfreudig. Darum kann man vom Marlborough-Weingut Isabel auch mal den Pinot gris probieren - trinkbar - oder aus dem benachbarten Nelson den Brightwater Riesling von Neudorf.

Zurück auf der Nordinsel fuhren wir in das vergleichsweise kleine Weinbaugebiet Wairarapa nordöstlich von Wellington und jenseits der schon genannten Rimutaka Range, die dem Gebiet den Regen abhält. Wairarapa ist für seinen Pinot noir bekannt. In seinen winzigen Zentralort Martinborough kommt inzwischen die Welt. Gute Restaurants, gute Cafes, frisches Brot - verdammt hohes Niveau für ein solches Nest.


Marlborough country

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Sonntag, 26. Februar 2012
Wellington

Die Fahrt durch die Marlborough Sounds ist eine der Traumpassagen dieser Welt. Genauso wie Neuseeland überhaupt eins der schönsten Länder dieser Erde ist. So viel landschaftliche Vielfalt wie auf diesen beiden Inseln dürfte es kaum noch irgendwo so nah beieinander geben.
Und Wellington ist eine Hauptstadt in ausgesetzter (Erdbeben!), aber glücklicher Lage. Ein Amphitheater mit teils grün bewaldeten, teils dicht mit Wohnhäusern bedeckten Hängen um einen perfekt geschützten, grossen Naturhafen mit vielen schönen Meeresbuchten für kleinere Stadtteile und Vororte mit Strand. Auckland kann man dagegen getrost vergessen. Es sei denn, man kommt mit einem Segelboot. Wellington ist die Stadt von Neuseeland. Urbaner oder auf eine bessere Art urban als Auckland. Und die schönsten Landschaften der Nord- wie der Südinsel liegen direkt vor seiner Haustür: die genannten Fjorde der Marlborough Sounds, Tasman Bay und Golden Bay in Sichtweite jenseits der Cook-Strasse auf der Südinsel, die dicht bewaldete und zerklüftete Rimutaka Range auf der eigenen Insel und dahinter die herrlich offene und weite Landschaft um den Lake Wairarapa bis hinab zur Palliser Bay und dem gleichnamigen Kap.

Nur das Wetter will in diesem Jahr in Windy Wellington nicht richtig mitspielen. Der kälteste Januar seit zwanzig Jahren, der nasseste Februar seit zehn Jahren. Ein heftiges La-Ninja-Jahr. "Die ganzen Regenmassen, die sich normalerweise weit unten im Süden in Fiordland abregnen, kommen heuer hier in Nelson herunter", sagt uns Hermann Seifried, ein Winzer, der vor mehr als vierzig Jahren aus Österreich eingewandert ist. Eigentlich stammt er aus einer Obstbauernfamilie, aber inzwischen ist er berühmt für seine Dessert- und Eisweine.
Ich wollte gern wieder in den Abel-Tasman-Nationalpark, aber nach 24 Stunden Dauerregen wie aus Kübeln, überfluteten Landstrichen noch weiter südlich in Otago und keiner Aussicht auf wesentliche Besserung sehen wir davon ab und fahren lieber nach Osten ins trockenere Marlborough, der Weinbauregion des Landes.

Marlborough Sounds

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Freitag, 24. Februar 2012
41,16°S, 173°O
Ich sah den Albatross segeln. Auf weit gespannten Flügeln, dicht über den weißen Schaumkronen in der Cook-Strait. Immer exakt eine Handbreit Luft unter den Schwingen, immer im gleichen Abstand zur steigenden, fallenden, brechenden Oberfläche der Wellen. Pfeilschnell, ohne einen Flügelschlag.

Das sanfte Wiegen des Schiffs; so beruhigend, fast einschläfernd, wenn es sich auf den Körper überträgt, wenn er es als seinen eigenen Rhythmus aufnimmt. Die Welle kommt, hebt dich langsam empor, läuft unter dir durch, rollt weiter, du gleitest auf ihrem Rücken hinab in das Tal aus tannengrünem Glas, das Schiff legt sich über, richtet sich wieder auf, alles langsam wie ein ruhiges Ein- und Ausatmen. Aus. Ein.

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Montag, 7. April 2008
Schützt die würklichen Menschenfresser!
Zu abscheulich, um wahr zu sein. Das dachte man zumindest in menschenfreundlich-optimistischeren Zeiten als denen des abgebrühten Sir Joseph. Spätestens seit William Arens Buch The Man-Eating Myth von 1979 haben Ethnologen den Tatbestand des Kannibalismus unter Menschen grundsätzlich in Zweifel gezogen. Im Fall der Maoris aber musste sogar einer der subtilsten Kritiker voreiliger Menschenfresser-Hypothesen, der ehemals in Princeton lehrende Gananath Obeyesekere, den Tatbestand schließlich akzeptieren. Allerdings behauptet er, die Maoris hätten zunächst allerhöchstens bei religiösen Zeremonien Körperteile von Opfern oder getöteten Feinden verspeist. Sie selbst seien vermutlich über die von eindeutigen Gesten unterstrichenen Fragen der Engländer nach Kannibalismus verblüfft gewesen und hätten sie dann zur Abschreckung der fremden Eindringlinge pantomimisch übertreibend bejaht. “Der europäische Diskurs über Kannibalismus produzierte bei den Maori erst eigentliche Menschenfresserei”, schreibt Obeyesekere in seinem Buch Cannibal Talk von 2005.
Diese seltsame Form von kultureller Anpassung müsste allerdings erstaunlich rasch vor sich gegangen sein, denn schon auf der zweiten Reise Cooks nur drei Jahre später brauchten Schiffsoffiziere die an Bord kommenden Maori nicht lange zu bitten, bis diese ein Stück Menschenfleisch kochten und mit zur Schau gestelltem Genuss verzehrten. Der damals noch keine zwanzig Jahre alte Georg Forster, der seinen Vater als Naturforscher und Führer der Expeditionstagebücher auf der Reise um die Welt begleitete, wandte sich mit Grausen und trug in sein Journal ein: “Jetzt, da wir es offenbahr mit Augen gesehen haben, kann man wohl im geringsten nicht mehr daran zweifeln, die Neu-Seeländer für würkliche Menschenfresser zu halten.”
Abschreckend, fürwahr, und vielleicht ist genau das auch eine der Absichten hinter so mancher von Forsters Äußerungen, denn er beobachtete in Tahiti selbst schon, was die hemmungslose Gier der in jeder Hinsicht ausgehungerten Europäer bei ihrem Eintreffen aus den Paradiesen der Südsee machte. Auch die Maori erkannten sehr schnell, durch welcherart Tauschgeschäfte sie an das ihnen vorher völlig unbekannte Eisen aus den Schiffen gelangen konnten, und Forster beschreibt, wie sie ihre Frauen zur Prostitution mit den Matrosen zwangen. “Ob unsre Leute, die zu einem gesitteten Volk gehören wollten und doch so viehisch seyn konnten, oder jene Barbaren, die ihre eignen Weibsleuthe zu solcher Schande zwungen, den größten Abscheu verdienen? ist eine Frage, die ich nicht beantworten mag.” Und doch beantwortet er sie implizit: “Allein wir haben alle Ursach zu vermuthen, daß sich die Neu-Seeländer zu einem dergleichen schändlichen Mädchen-Handel nur seitdem erst erniedrigt hatten, seitdem vermittelst des Eisengeräthes neue Bedürfnisse unter ihnen veranlaßt worden... So besorge ich leyder”, schließt er, “daß unsre Bekanntschaft den Einwohnern der Südsee durchaus nachtheilig gewesen ist; und ich bin der Meinung, daß gerade diejenigen Völkerschaften am besten weggekommen sind, die sich immer von uns aus Besorgniß und Mistrauen entfernt gehalten haben.”

Und wenn sie sich selbst nicht länger fernhalten konnten oder wollten, konnte man ihnen dabei vielleicht ein bisschen helfen, indem man ihre Attraktivität herabsetzte. Die Maorifrauen waren laut Forster alle abstoßend hässlich, tätowierten sich und schmierten sich die Backen mit Öl und Farbe ein. “Außerdem stanken die Neu-Seeländerinnen auch dermaßen, daß man sie gemeiniglich schon von weitem riechen konnte und saßen überdem so voll Ungeziefer, daß sie es oft von den Kleidern absuchten und nach Gelegenheit zwischen den Zähnen knackten. Es ist zum Erstaunen, daß sich Leute fanden, die auf eine viehische Art mit solchen ekelhaften Creaturen sich abzugeben im Stande waren.” Jawohl, pfui, Herr Forster, der sich mit seinen neunzehn Jahren damals ganz bestimmt von diesen scheußlichen Frauen vollständig ferngehalten haben wird.

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Samstag, 5. April 2008
"Und habt ihr das Fleisch verzehrt?"
Nach Holland zurückgekehrt, erstattete Abel Tasman seinen Auftraggebern, den Heren XVII von der VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie), natürlich Bericht, und auch seine Mannschaft dürfte anschließend mächtig Seemannsgarn gesponnen haben. Die Küstenlinie des neuen (See-)lands wurde auf Karten eingezeichnet, und wer sich informierte, erfuhr, dass es bewohnt war, von menschenfressenden Wilden.
Von Seiten der Royal Society nahm Cook zusätzliche Instruktionen für seine Expedition entgegen, die ihm u.a. auferlegten, von Schusswaffen gegen Eingeborene nur in äußersten Notfällen Gebrauch zu machen. - Gleich nach dem ersten Landgang in Neuseeland blieb ein erschossener Maori am Ufer zurück. Weil er ein Boot klauen wollte.
Nachdem sie die Nordinsel umsegelt hatte, ankerte die Endeavour am Südufer der nach Cook selbst benannten Meeresstraße zwischen den beiden Inseln, wo die Engländer am 16. Januar 1770 auf ein Lager der Maoris stießen. Da sie sich freundlich verhielten, inspizierte Cook mit einigen seiner Männer das Lager. Dabei entdeckten sie zum Entsetzen der Matrosen in einigen Vorratskörben frisch abgenagte menschliche Knochen. Die dazugehörigen Schädel, das Hirn sauber herausgelöffelt, präsentierte man ihnen auf Nachfrage stolz am nächsten Morgen. Sir Joseph Banks, der später Präsident der Royal Society werden sollte und als der eigentliche Leiter der wissenschaftlichen Expedition galt, hielt das Gespräch mit den Eingeborenen in seinem Tagebuch fest: “Auf die Frage, was das für Knochen seien, gaben sie zurück: ‛Die Knochen eines Menschen'. ‛Und habt ihr das Fleisch verzehrt?' ‛Ja.' - Der Schrecken, der sich bei der Verdolmetschung dieses Gesprächs auf den Gesichtern der Seeleute abzeichnete, lässt sich kaum beschreiben. Wir hingegen waren von der Existenz eines solchen Brauchs schon im Vorhinein allzu überzeugt, um noch überrascht zu sein, doch gefiel es uns, nun einen so starken Beweis für eine Praxis erhalten zu haben, den die menschliche Natur für zu abscheulich hält, um ihn für wahr zu halten.”

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Donnerstag, 3. April 2008
Maori-Unsitte
Man mag's bei diesem Anblick ja kaum glauben, aber das war vor ein paar Jahrhunderten noch anders, als Captain Cook Neuseeland entdeckte. Na ja, genau genommen war er ja nicht der Erste, aber irgendwie wohl doch, denn Abel Tasman hat nie seinen Fuß auf die Inseln gesetzt, die er fast 130 Jahre vor Cook auf der Suche nach dem sagenhaften Südkontinent antiker Geographen gesichtet hatte. Zwar waren seine beiden Schiffe, die Heemskerck und der Zeehaen, am 18. Dezember 1642 in einer heute Golden Bay genannten Bucht an der Nordspitze der Südinsel vor Anker gegangen, da kamen in der Abenddämmerung zwei große Doppelrumpfkanus auf sie zugepaddelt, deren Besatzungen wild die Augen rollten, den Holländern die Zungen rausstreckten und in hölzerne Tröten bliesen. Tasman ließ seine Mannen mit lauten Trompetenstößen antworten, was die Maoris gemäß ihrem Protokoll als Annahme der Kampfansage verstehen mussten. Also kehrten sie am nächsten Morgen zurück und rammten das Beiboot des Zeehaen, das gerade von der Heemskerck zurückruderte. Drei Matrosen wurden getötet, ein vierter lebensgefährlich verwundet mitgeschleppt. Tasman ließ seinen Anweisungen entsprechend sofort die Anker lichten und davonsegeln. Was aus dem zurückgelassenen Kameraden wurde, vermutet der einheimische Historiker James Belich: “Der erste von vielen europäischen Importen, der in Neuseeland konsumiert wurde, war ein toter Holländer.”

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Mittwoch, 2. April 2008
Maoribunny
Wie man sieht, ist die Assimilierung der Maori inzwischen recht weit fortgeschritten und umfasst sogar die Übernahme österlicher Bräuche.

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