Sonntag, 2. September 2012
Vivan las antipodas!
“Es leben die Antipoden!” – Ja, aber zunächst ging es nun doch um/in den gleichnamigen Film, eine kommentarlose Dokumentation, aber sehr schöne Bilder von ∞, nein 8 Punkten der Erde und eine einhellige Aussage.
Da zwei Drittel der Erdoberfläche von Ozeanen bedeckt sind, gibt es gar nicht so viele direkte Antipoden, wie man denkt. Wenn z.B. hier im Haag oder auch in Hamburg Tunnel gebohrt würden, kämen sie beide südöstlich von Neuseeland östlich der Datumsgrenze mitten im Südpazifik heraus. Big Island von Hawaii mit seinen ununterbrochen quellenden Lavaströmen und das Dorf Kubu in Botswana aber sind antipodisch liegende Orte, die flechtenüberzogenen Felsen über Miraflores de la Sierra nördlich von Madrid und der weite Strand von Castle Point an der Südspitze von Neuseelands Nordinsel, das chilenische Patagonien um die atemberaubenden Torres del Paine und die Traumlandschaft um den Baikalsee. Im Überschwemmungsgebiet Entre Rios von argentinisch Patagonien leben zwei Brüder in dritter Generation als Fährleute, sie behaupten von sich selbst, daß ein streunender Hund, der bei Vorbeifahrenden auf die Ladefläche des Pickup springt, schon mehr von der Welt gesehen habe als sie in ihrem ganzen Leben. Sie haben den ihnen vorgegebenen Ort auf der Erde nie verlassen, geschweige denn in Frage gestellt. Sie sind Philosophen der Ameisen und der Frösche, der einzigen Wesen, die sie über Tage hinweg zu Gesicht bekommen. Unsterbliche Sätze: “Die Kröten spielen heute abend nicht Gitarre.” “Ich bin wie eine Waschmaschine. Jede Frau kann mich bedienen.” Und direkt unter den Füßen dieser beiden einsamen Weisen treten sich achtzehn oder zwanzig Millionen Chinesen im dichtgepackten Shanghai auf die Füße, der Atem, den sie und die Stadt ausstoßen, verdunkelt jeden Tag die Sonne. Sie quellen aus den Fabriktoren und Fähren und durch die engen Straßenschluchten wie die zähflüssige Lava auf Hawaii, ebenso alles unter sich begrabend.
Die Welt ist da schön, wo der Mensch noch in der Unterzahl ist. Und wo noch solche Mengenverhältnisse vorherrschen, liegen von hier aus die Antipoden.
Da zwei Drittel der Erdoberfläche von Ozeanen bedeckt sind, gibt es gar nicht so viele direkte Antipoden, wie man denkt. Wenn z.B. hier im Haag oder auch in Hamburg Tunnel gebohrt würden, kämen sie beide südöstlich von Neuseeland östlich der Datumsgrenze mitten im Südpazifik heraus. Big Island von Hawaii mit seinen ununterbrochen quellenden Lavaströmen und das Dorf Kubu in Botswana aber sind antipodisch liegende Orte, die flechtenüberzogenen Felsen über Miraflores de la Sierra nördlich von Madrid und der weite Strand von Castle Point an der Südspitze von Neuseelands Nordinsel, das chilenische Patagonien um die atemberaubenden Torres del Paine und die Traumlandschaft um den Baikalsee. Im Überschwemmungsgebiet Entre Rios von argentinisch Patagonien leben zwei Brüder in dritter Generation als Fährleute, sie behaupten von sich selbst, daß ein streunender Hund, der bei Vorbeifahrenden auf die Ladefläche des Pickup springt, schon mehr von der Welt gesehen habe als sie in ihrem ganzen Leben. Sie haben den ihnen vorgegebenen Ort auf der Erde nie verlassen, geschweige denn in Frage gestellt. Sie sind Philosophen der Ameisen und der Frösche, der einzigen Wesen, die sie über Tage hinweg zu Gesicht bekommen. Unsterbliche Sätze: “Die Kröten spielen heute abend nicht Gitarre.” “Ich bin wie eine Waschmaschine. Jede Frau kann mich bedienen.” Und direkt unter den Füßen dieser beiden einsamen Weisen treten sich achtzehn oder zwanzig Millionen Chinesen im dichtgepackten Shanghai auf die Füße, der Atem, den sie und die Stadt ausstoßen, verdunkelt jeden Tag die Sonne. Sie quellen aus den Fabriktoren und Fähren und durch die engen Straßenschluchten wie die zähflüssige Lava auf Hawaii, ebenso alles unter sich begrabend.
Die Welt ist da schön, wo der Mensch noch in der Unterzahl ist. Und wo noch solche Mengenverhältnisse vorherrschen, liegen von hier aus die Antipoden.
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