Dienstag, 28. Februar 2012
Kleiner Führer zu neuseeländischen Weinen
Marlborough ist die größte und international bekannteste Weinregion Neuseelands, bekannt v.a. für seine unglaublich fruchtigen Sauvignon blancs. Das Klima der Region ist sonnig, aber in den Nächten kühl. Von der Blüte bis zur Ernte bleiben die Trauben etwa 130 Tage lang am Rebstock. Das heißt, sie bekommen gut einen Monat länger Sonne als z.B. in Südeuropa, und daraus entwickeln sie ihr Aroma.
Die Sauvignon blancs aus Marlborough sind gute Einstiegsweine, um Neuseeland als Weinland kennenzulernen. Der erste von ihnen, der Weltruf erlangte und Neuseeland überhaupt auf die internationale Weinkarte brachte, war der Sauvignon blanc von Cloudy Bay. Mittlerweile befindet sich das Gut allerdings im Besitz des Vuitton-Moet-Hennessy-Konzerns, und seine Weine sind ein bißchen Massenware geworden.
Für die Jahrgänge 2010/11 empfehle ich eher die Sauvignon blancs von Highfield Estate. Der 2011er ist voller Frucht, der 2010er schön trocken.
Die meisten neuseeländischen Weingüter bauen eine ganze Palette verschiedener Rebsorten an. Der gute, moderne Weinbau ist noch vergleichsweise jung und entsprechend experimentierfreudig. Darum kann man vom Marlborough-Weingut Isabel auch mal den Pinot gris probieren - trinkbar - oder aus dem benachbarten Nelson den Brightwater Riesling von Neudorf.
Zurück auf der Nordinsel fuhren wir in das vergleichsweise kleine Weinbaugebiet Wairarapa nordöstlich von Wellington und jenseits der schon genannten Rimutaka Range, die dem Gebiet den Regen abhält. Wairarapa ist für seinen Pinot noir bekannt. In seinen winzigen Zentralort Martinborough kommt inzwischen die Welt. Gute Restaurants, gute Cafes, frisches Brot - verdammt hohes Niveau für ein solches Nest.
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