Sonntag, 23. Januar 2011
Th.Mann an K.Kerenyi
Vier, fünf Vorträglein im Jahr und dafür ein festes Salär und ein hübsches Haus im Grünen, ein adrettes, fleißig bedienendes Neger-Pärchen nicht zu vergessen -- Schriftsteller sollte man werden!
Aber unsereins sitzt jetzt seit Wochen, ach, was sage ich, seit Monaten von frühmorgens (und mit frühmorgens meine ich fast einen Schichtbeginn wie weiland bei Arno-Schmidtens unterm schmal-spitzen Dach des Heidehäusleins) bis spat an den Schreibtisch gekettet und fristet kaum den kärglichen Lebensunterhalt von dieser Fron. Und findet auch kaum mehr Zeit fürs Fahrtenbuchen. So langsam gehe ich echt auf dem Zahnfleisch meines Sprachvermögens. Hätte ich nicht die Aussicht vor Augen, bald meine Einsiedelei hier vorübergehend gegen eine Klause in wenigstens/hoffentlich wärmeren Gefilden eintauschen zu können (nur um dort auch bloß an einem hoffentlich vorhandenen Schreibtisch weiterzuarbeiten, versteht sich), dann wüßte ich nicht, wie lange ich so noch weitermachen könnte. Aber kein Wort mehr davon, sonst wird wieder "Befindlichkeitsblog" gewittert, und, nee, das ist schon ieh, bäh! Muß nicht, soll nicht.
Lieber setz ich mich hin und erschreib mir auch ein livriertes "Neger-Paar" mit weißen Handschuhen.
"Mein Gott, es ist nicht so ernst damit." Eine indische Köchin, die zur Abwechslung ab und zu auch mal libanesisch kocht, reichte doch schon.
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