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Mittwoch, 26. Januar 2011
K.Kereny an Th.Mann über den Finnischen Winterkrieg 1939
Ganz allmählich sinkt das Thermometer wieder etwas winterlicheren Temperaturen entgegen, mancherorts soll es sogar etwas geschneit haben, aber nach der ordentlichen Kälte im November und Dezember ist der Januar bisher vergleichsweise mild ausgefallen. Im ersten Kriegswinter vor 71 Jahren sah das ganz anders aus:

Für das gesamtdeutsche Gebiet wurden alle kalten Winter der Vergangenheit, soweit regelmäßige meteorologische Aufzeichnungen überhaupt vorliegen, durch den Winter 1939/40 übertroffen... die fast pausenlose Folge der Kältezeiten zeichnete ihn aus."
(R.Geiger: Die meteorologischen Bedingungen des harten Winters 1939/40, in: Forstwissenschaftliches Centralblatt, 2003)

"In Nordeuropa fielen die Temperaturen auf ein Niveau, wie es selbst für die Kleine Eiszeit extrem gewesen wäre. So niedrige Temperaturen hatte es seit über 100 Jahren nicht gegeben. Die Temperaturen lagen um 5-10 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt."
(Ein Großversuch mit dem Klima – Der Extrem-Winter 1939/40 und die Klimaforschung (von Dr. Arnd Bernaerts))




In Westeuropa hielten die Alliierten in ihrem Phoney War oder "Sitzkrieg" still, aber ausgerechnet im nördlichen Eiskeller Europas gingen in diesem Ausnahmewinter zwei Volksarmeen aufeinander los: Finnen und Russen.
Gegen die knapp 200.000 einsatzbereite Soldaten umfassende finnische Armee traten mehr als doppelt so starke russische Invasionstruppen mit mehr als 2000 Panzern an. Die Finnen hatten 30. In ihrer Materialnot erfanden sie damals als panzerbrechende Waffe die Polttopullo, auch (bis heute) "Molotovin cocktail" genannt.
Talvisota , der Finnische Winterkrieg, wurde weiter südlich als eine kurze Atempause begriffen, in der das kleine Finnland fast wie durch ein Wunder den großen sowjetischen Bären vorübergehend in Schach halten konnte. Kerenyi schrieb an Thomas Mann von einem "Marathon im Norden".

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