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Sonntag, 27. Februar 2011
From the Terrace
Wenn es jetzt die Kanarienvögel von den Dächern trällern, werfen wir doch einen Blick von selbigen in die Runde, bevor wir hinabsteigen und ein wenig durch die Straßen der Stadt flanieren.








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Freitag, 25. Februar 2011
Suchbild
Systematisches Vorgehen hilft meist, und führt auch in diesem Fall in die richtige Richtung. Allerdings haben Sie noch einen mir sehr wohlwollenden, gleichwohl aber kleinen Denkfehler psychologischer Natur in ihrem Kalkül, werter Pathologe: Sie trauen mir anscheinend das “Prollige”, das schließlich ein jeder anfliegt, nicht zu. Doch dazu muß ich gestehen: einem geliehenen Gaul schaue auch ich unter Umständen nicht...
Und “daß mir die Welt so hin und wieder durch ihre Laterna magica eine berühmte Ansichtskarte in ihrer vorbildlichen Form vor die Augen stellt, ist nicht mehr als billig”, möchte ich mit meinem diesmaligen literarischen Reisebegleiter sagen. Doch das führt auch wieder nur auf eine ungefähre, aber nicht zielführende Fährte.


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Mittwoch, 23. Februar 2011
Spruch des Tages
Ganz aus dem Zusammenhang gerissen, aber das muß sein, weil dieser professionelle Selbstdarsteller bislang so gut wie nie so unkontrolliert war, einfach mal die Wahrheit zu sagen. Das Verhör vor dem Parlament heute aber hat ihn hart an den Rand des Fassadenzusammenbruchs gebracht; und da sagte er dann etwas unbedacht:

"Am Wochenende habe ich mich erstmals mit dieser Arbeit befasst...”
Dr. a.D. von und zu Guttenberg
(zit. nach der Chronik seiner Lügen auf der Homepage der Tagesschau)

Auf seiner Homepage laufen immer noch folgende Parolen:
"Politik braucht klare Werte"
"Richtschnur meines Handelns war und ist Prinzipienfestigkeit und Grundsatztreue"

Welche Prinzipien muß man fragen. Anstand, Ehrlichkeit und Konsequenz können nicht dazugehören, denn sonst wäre spätestens jetzt der Rücktritt erfolgt. Daß er sich jetzt noch immer mit Pattex an der Hose auf seinem Ministerstuhl festklammert, zeigt wohl zur Genüge, wie falsch die ganze Zeit über der wohlwollende Irrglaube war, der Mann sei so reich, daß er von politischen Ämtern gänzlich unabhängig sei. Falsch. Der Mann braucht den Glamour des öffentlichen und politischen Lebens wie ein Gigolo den Spiegel.

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T(err)assenpost
Ich bin nicht zum Urlauben, sondern zum Arbeiten hier. Also werden mögliche Ausflüge zu einem der Strände erst einmal vertagt, doch bei dem schönen und sonnigen, aber nicht zu heißen Wetter wird man sich doch wenigstens auf der Terrasse einrichten dürfen. (Sonst hätte man ja gleich am heimischen Schreibtisch bleiben können.) Die Wohnung hat sogar zwei, eine nach hinten hinaus, mit Blick – zwischen Wohnblocks hindurch – auf die Berge im Norden, und eine größere zur Straßenseite mit Blick zunächst in einen prächtig blühenden Tulpenbaum und daneben zum Eingang des Marktes oder ein Stück die Straße hinab zum Hafen und dem Meer. Der von unten heraufdringende Straßenlärm ist zwar heftig, aber ich hoffe, er läßt sich weitgehend ausblenden. -
Na ja, geht so. Manchmal auch nicht; etwa wenn gleich vier oder fünf Busse hintereinander an der Ampel stehen und sich mit ziemlich laut schnaufenden Dieselmotoren unten in der Straßenschlucht wieder in Bewegung setzen. Dafür ist die unmittelbare Nähe zum Markt genial. Wirklich alles, was man sich zum Essen wünscht, läßt sich hier in kürzester Zeit besorgen. Wie sich am nächsten Tag herausstellt, wird er samstags noch um einen bunten Straßenmarkt erweitert. Ich werde fündig und kleide mich gleich neu ein: eine leichte, luftige Baumwollhose aus Indien für die Sonnenterrasse erstehe ich nach kurzem, freundlichem Handeln für einen Eurobetrag im einstelligen Bereich.
Da oben sitze ich dann bei einem guten Kaffee, hoffe, daß dieses Scheusal von Gaddafi samt Sohnschaft bald die verdiente Strafe ereilt, ehe sie noch mehr Unheil anrichten können, und freue mich des schönen Wetters, während das holländische Thermometer auf der Fahrtenbuchseite auch Sonne, aber bei -5 ̊ anzeigt.
Das alles wäre mir kaum einen Eintrag wert, wenn es nicht dem lieben Herrn Pathologen und anderen ein wenig suspense beim heiteren Hafenraten bereiten würde. Bei einem notorischen Islandreisenden wie mir, das als kleiner Hinweis, handelt es sich natürlich um eine vulkanische Insel. Hamilton in Schottland, Hamilton (Victoria), Australien, Hamilton, Bermuda und Hamilton (Ontario), Kanada scheiden also ebenso aus wie die diversen Hamiltons in den USA. Ich gebe aber zu, daß der Union Jack in der rechten Bildecke wirklich grob irreführend war.






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Montag, 21. Februar 2011
Der erste Morgen auf der Insel


Ja, wäre das das Fortbewegungsmittel gewesen... – himmlisch! Aber dafür fehlt uns Heutigen meist die Zeit oder das nötige Kleingeld. Doch am Morgen lag sie im Hafen festgemacht, die Schöne. Eine 100-Tonnen West Country Trading Ketch namens Bessie Ellen, 1907 in Plymouth vom Stapel gelaufen und noch ganz aus Eiche gebaut.
So samtig-weich wie das Licht auf dem Wasser fühlte sich die Luft an, bei 18 ̊ schon am Morgen; nicht schlecht für Mitte Februar.
Der Hafen liegt auf der dem Festland zugewandten Ostseite der Insel und ist gewiß die Keimzelle der Stadt. Er befindet sich noch an seinem ursprünglichen Ort, kein moderner Containerhafen irgendwo im Nirgendwo hat ihn abgelöst, was anzeigt, daß er als Handelshafen keine übergroße Rolle spielen kann, sondern nicht viel mehr als der Versorgung der Insel dient. Es gibt ein paar moderne Ladekräne, aber mehr Raum nehmen die Marina für Segel- und Sportboote und die Landungsbrücken für Fähren und Kreuzfahrtschiffe ein. Tourismus ist längst das Hauptgewerbe, aber die Stadt ist groß genug, um ein Eigenleben zu führen, das nicht nur vom Fremdenverkehr abhängt, und das weckt Interesse an ihr.
Ebenso wie ein tiefes, mittlerweile wie ein Kanal eingefaßtes und derzeit trockenes Wadi ziehen sich die Hauptstraßen fast sternförmig vom Hafen die Hänge hinauf. Im Norden wird die Bucht von einer schroff zerklüfteten Bergkette begrenzt, die der Stadterweiterung eine klare Grenze setzt. Trotzdem kleben ganze Siedlungen bis recht hoch hinauf wie Schwalbennester in Mulden zwischen den Steilhängen. Nach Westen und Süden steigt das Gelände sanfter an, und da dehnt sich ein ziemlich gesichtsloses Häusermeer vor allem von Wohnblocks. Einzelhäuser sind so gut wie keine zu sehen. Hohe Bodenpreise und Immobilienspekulation dürften zu ihrem Abbruch und Überbauen mit höheren “Renditeobjekten” geführt haben. Ausdruckslose, zweckrationale Kästen die meisten. Kleine, das Licht eher ausschließende Fenster mit Aluminiumrahmen und oft herabgelassenen Jalousien sind das vorherrschende Gestaltungselement der glatten Fassaden. Immerhin stehen die meisten in tadellosem Anstrich und wirken auch sonst von außen aufgeräumt und ordentlich in Schuß gehalten. Verfall ist kaum zu sehen, außer vielleicht bei ein paar Häuserzeilen mit älterer Bebauung nahe dem Hafen, die von ihren Eigentümern sicher mit Absicht dem decay überlassen werden, bis sie endlich die Abbruchgenehmigung wegen Baufälligkeit bekommen werden.

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Samstag, 19. Februar 2011
Dem Ziel entgegenwarten


Beim Abflug am Morgen leidliches Wetter, doch bei der Zwischenlandung Regen und kaum wärmer. Dafür verspätete sich der Anschlußflug um Stunden. Viel Zeit, Menschen zu beobachten. Richtig viel Spaß scheint das Warten im Transit nur wenigen zu machen.






Dann hob der Flieger endlich ab. Nach einer Weile flog er genau auf die untergehende Sonne zu. Da war sie also, voruntergehend. Wieder einen Tag einem Ziel entgegengewartet. Eine nach wie vor seltsame Art, zu reisen. Man ermüdet, ohne daß man mehr als einen Finger rührt.

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Dienstag, 15. Februar 2011
Nachsehen, wo die Sonne ist
Stand am Strand: der Horizont leer – ausnahmsweise keine Schiffe nach/von Rotterdam unterwegs – und ich frage mich, hat es überhaupt jemals eine Epoche gegeben, in der sich Menschen nicht gefragt haben: was liegt dahinter?
Die alten Ägypter? Hatten schon Angst vor “Seevölkern”.
Die ersten Einwanderer nach Amerika? Hangelten sich oder, wohl zutreffender, paddelten am Eisrand der Beringstraße entlang (um unbewiesene Theorien von noch viel älteren Einwanderungen über See gar nicht erst zu bemühen). Und die Vorfahren der australischen Aborigines setzten vor mindestens 35.000 Jahren in Einbäumen oder auf Flößen über Lücken in der Landbrücke zwischen Asien und Australien.
Die Neugier: was liegt hinter dem scheinbaren Ende der Welt? war immer und überall vorhanden, wo Menschen wanderten. Und sie wanderten immer. Irgendwo muß der Wind entstehen. Irgendwo muß die Sonne ja herkommen. Und irgendwo muß sie hingehen. Laßt uns nachsehen!
Ja, morgen setze ich mich auch endlich wieder in Bewegung. Mal nachsehen, wo die Sonne ist.



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Montag, 14. Februar 2011
cultuur_denhaagpuntnl
Die Ägypter haben mit ihrem erfolgreichen Aufstand nicht nur Mubarak die Schuhsohlen gezeigt, sondern auch den USA und Europa klargemacht, daß sie bestens ohne uns zurechtkommen. Die Menschen da brauchen uns nicht, erst recht nicht, wenn unsere “Hilfe” vor allem darin besteht, daß unsere Regierenden deren regierende Gewalthaber stützen. Ägypten ist in meinen Augen ein Beispiel mehr dafür, daß Nichteinmischung des Westens oft dessen beste Hilfeleistung sein könnte. Ein paar andere Länder fielen mir dazu gleich auch noch ein.
Also haben wir uns am Wochenende ganz kurzsichtig vor der eigenen Haustür umgesehen, und siehe da, was einem hier kulturell innerhalb nur einer einzigen Spielzeit so alles geboten wird, ist gar nicht so wenig und kann sich ziemlich sehen lassen. Hier eine Auswahl des aktuellen Programms von nur einem Veranstaltungsort, dem Lucent Danstheater.
Paco Penas Gitarre war gestern großartig gestimmt, und die Songs for Drella demnächst mal wieder zu hören + zu sehen, wird bestimmt auch schön.


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