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Dienstag, 27. Januar 2009
Reine Schönheit
Gönnen wir den Politikern in Island etwas Bedenkzeit für den Findungsstich, lassen wir die Politik einmal ruhen, und wenn im Hinterkopf nicht gleich wieder ein Glöckchen Umweltalarm auslöst und an global warming denken läßt, dann kann man auf den hier anzuklickenden Bildern doch nichts anderes sehen als reine Schönheit: Scenes from Antarctica.
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Montag, 26. Januar 2009
Eilmeldung (2): Regierung in Island geplatzt
Nein, es hat nicht gereicht. Die Ankündigung vorgezogener Neuwahlen im Mai war den Isländern nicht genug. Letzten Samstag zogen sie zum 16. Mal in Folge vor das Parlament, um den Rücktritt der Regierung und eigentlich des gesamten politischen Establishments, eingeschlossen vor allem der frühere Ministerpräsident und noch immer an seinem Stuhl im Vorstand der Notenbank klebende Davíð Oddsson, zu fordern, und sie taten es zahlreicher als je zuvor: Mehr als 6000 Menschen kamen allein auf dem Reykjavíker Austurvöllur zusammen. Zusätzlich gab es erstmals auch Samstagdemos in Akureyri und anderen Landsorten.
Wenn es nicht zusammen mit der konservativen Unabhängigkeitspartei untergehen wollte, mußte das bisher mit ihr koalierende sozialdemokratische Bündnis jetzt, nach der Rückkehr der erkrankten Parteichefin Ingibjörg Sólrún Gísladóttir von ihrer Operation im Ausland, endlich das sinkende Regierungsschiff verlassen. (Die Parteibasis wollte es längst.) Heute trafen sich die beiden Parteivorsitzenden, die Sozialdemokratin forderte den Rücktritt Geir Haardes vom Ministerpräsidentenamt und schlug eine Vertreterin aus der eigenen Partei als Interimsnachfolger vor, worauf sich die seit 17 Jahren regierenden Konservativen natürlich nicht einlassen konnten. Also löste man die Koalition auf. Heute nachmittag wird Geir Haarde bei Präsident Ólafur Ragnar Grímsson seinen Rücktritt einreichen. Wer das Land dann bis zu Neuwahlen regiert, steht noch nicht fest.
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Freitag, 23. Januar 2009
Eilmeldung: Vorgezogene Neuwahlen in Island
Im Anschluss an eine Vorstandssitzung seiner konservativen Unabhängigkeitspartei gab der isländische Regierungschef Geir Haarde heute zweierlei bekannt:
- Letzte Woche sei bei ihm eine bösartige Geschwulst gefunden worden, die er demnächst im Ausland entfernen lassen werde. Bis auf weiteres werde er seine Amtsgeschäfte weiterführen, aber auf dem nächsten Parteitag Ende März nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren.
- Am 9. Mai sollen vorgezogene Parlamentswahlen in Island stattfinden.
- Letzte Woche sei bei ihm eine bösartige Geschwulst gefunden worden, die er demnächst im Ausland entfernen lassen werde. Bis auf weiteres werde er seine Amtsgeschäfte weiterführen, aber auf dem nächsten Parteitag Ende März nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren.
- Am 9. Mai sollen vorgezogene Parlamentswahlen in Island stattfinden.
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Donnerstag, 22. Januar 2009
Es brennt auf der Insel aus Feuer und Eis
... Doch diesmal ist es kein vulkanisches Erdfeuer, sondern ein von den Menschen entzündetes.
Am 20. Januar freute sich Amerika und mit ihm die Welt, daß die Ära Bush endlich zu Ende ging und ein neuer Präsident, von dem sich viele einen politischen Kurswechsel erhoffen, in sein Amt eingeführt wurde. In Island trat dagegen die alte Regierung, die das Land ins wirtschaftliche Chaos geführt hat, nach der Weihnachtspause wie gewohnt und von den wochenlangen Protesten vor den Fenstern des Parlaments völlig ungerührt zusammen. Doch während es drinnen zu heftigen Wortwechseln mit der Opposition aus den Reihen des Bündnisses Linke-Grüne (vinstri-grænar) kam, die die Regierung zum Rücktritt aufforderte, hatten sich direkt vor dem Parlamentsgebäude (von wegen Bannmeile!) etwa 2000 Menschen aller Altersgruppen versammelt, die mit Trommeln, Kochtöpfen und Mülleimerdeckeln ohrenbetäubenden Lärm veranstalteten. Polizei, die mit Pfefferspray den von Demonstranten gestürmten Garten hinter dem Parlament räumen wollte, wurde nicht nur mit Eiern und der nationalen Quarkspeise Skyr beworfen, um ihre Helmvisiere zu verschmieren. Das harte Vorgehen der Polizei machte viele friedliche Demonstranten so wütend, daß sie in die Kameras des live übertragenden Staatsfernsehens brüllten, das Volk hätte diese Typen drinnen im Parlament längst abgewählt und sie sollten sich endlich packen. Die Parlamentarier konnten das belagerte Gebäude allerdings bis spät in den Abend hinein nicht verlassen. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde ein großes Feuer entzündet, in dem die Demonstranten schließlich um Mitternacht auch den großen Weihnachtsbaum auf dem Parlamentsplatz verfeuerten. Es flogen nicht mehr nur Eier, wie einige zerbrochene Scheiben am Parlamentshaus zeigen. Bis um drei Uhr in der Nacht standen sich Polizei und Demonstranten gegenüber und es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen, bei denen die Polizei auch Tränengas und Schlagstöcke einsetzte. Demonstranten gingen jetzt dazu über, Fotos prügelnder Polizisten mit Namen und Anschrift auf ihren Blogseiten zu veröffentlichen. -
Gestern wurde der Belagerungsring um das Parlament aufs Neue geschlossen. Doch dann wurde bekannt, daß in der nahen Domkirche ein Trauergottesdienst stattfinden sollte, worauf die gesamte Menge still zum Regierungsgebäude zwei Straßen weiter zog. Dort erwischte sie Ministerpräsident Geir Haarde gerade noch, als er seinen Dienst-BMW besteigen wollte. Es regnete geradezu Eier und Schneebälle auf den Wagen, dem von der Polizei nur ganz langsam eine Schneise gebahnt werden konnte. Noch nie war in moderner Zeit ein isländischer Politiker solchen Schmähungen ausgesetzt.
Und siehe da, dieses Ausmaß an Protest scheint so manchem aus der politischen Kaste endlich Feuer unter seinem Stuhl zu machen. Abgeordnete der konservativen Regierungspartei murren unter der Hand, Partei- und Regierungsspitze hätten die Lage nicht mehr unter Kontrolle. Am Abend gab es eine Versammlung des sozialdemokratischen Koalitionspartners im Nationaltheater, wo eine überwältigende Mehrheit sich unter dröhnendem Applaus für eine sofortige Beendigung der Koalition aussprach, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen.
Mir scheint, die Tage der jetzigen Regierung Haarde sind endlich gezählt.
Am 20. Januar freute sich Amerika und mit ihm die Welt, daß die Ära Bush endlich zu Ende ging und ein neuer Präsident, von dem sich viele einen politischen Kurswechsel erhoffen, in sein Amt eingeführt wurde. In Island trat dagegen die alte Regierung, die das Land ins wirtschaftliche Chaos geführt hat, nach der Weihnachtspause wie gewohnt und von den wochenlangen Protesten vor den Fenstern des Parlaments völlig ungerührt zusammen. Doch während es drinnen zu heftigen Wortwechseln mit der Opposition aus den Reihen des Bündnisses Linke-Grüne (vinstri-grænar) kam, die die Regierung zum Rücktritt aufforderte, hatten sich direkt vor dem Parlamentsgebäude (von wegen Bannmeile!) etwa 2000 Menschen aller Altersgruppen versammelt, die mit Trommeln, Kochtöpfen und Mülleimerdeckeln ohrenbetäubenden Lärm veranstalteten. Polizei, die mit Pfefferspray den von Demonstranten gestürmten Garten hinter dem Parlament räumen wollte, wurde nicht nur mit Eiern und der nationalen Quarkspeise Skyr beworfen, um ihre Helmvisiere zu verschmieren. Das harte Vorgehen der Polizei machte viele friedliche Demonstranten so wütend, daß sie in die Kameras des live übertragenden Staatsfernsehens brüllten, das Volk hätte diese Typen drinnen im Parlament längst abgewählt und sie sollten sich endlich packen. Die Parlamentarier konnten das belagerte Gebäude allerdings bis spät in den Abend hinein nicht verlassen. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde ein großes Feuer entzündet, in dem die Demonstranten schließlich um Mitternacht auch den großen Weihnachtsbaum auf dem Parlamentsplatz verfeuerten. Es flogen nicht mehr nur Eier, wie einige zerbrochene Scheiben am Parlamentshaus zeigen. Bis um drei Uhr in der Nacht standen sich Polizei und Demonstranten gegenüber und es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen, bei denen die Polizei auch Tränengas und Schlagstöcke einsetzte. Demonstranten gingen jetzt dazu über, Fotos prügelnder Polizisten mit Namen und Anschrift auf ihren Blogseiten zu veröffentlichen. -
Gestern wurde der Belagerungsring um das Parlament aufs Neue geschlossen. Doch dann wurde bekannt, daß in der nahen Domkirche ein Trauergottesdienst stattfinden sollte, worauf die gesamte Menge still zum Regierungsgebäude zwei Straßen weiter zog. Dort erwischte sie Ministerpräsident Geir Haarde gerade noch, als er seinen Dienst-BMW besteigen wollte. Es regnete geradezu Eier und Schneebälle auf den Wagen, dem von der Polizei nur ganz langsam eine Schneise gebahnt werden konnte. Noch nie war in moderner Zeit ein isländischer Politiker solchen Schmähungen ausgesetzt.
Und siehe da, dieses Ausmaß an Protest scheint so manchem aus der politischen Kaste endlich Feuer unter seinem Stuhl zu machen. Abgeordnete der konservativen Regierungspartei murren unter der Hand, Partei- und Regierungsspitze hätten die Lage nicht mehr unter Kontrolle. Am Abend gab es eine Versammlung des sozialdemokratischen Koalitionspartners im Nationaltheater, wo eine überwältigende Mehrheit sich unter dröhnendem Applaus für eine sofortige Beendigung der Koalition aussprach, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen.
Mir scheint, die Tage der jetzigen Regierung Haarde sind endlich gezählt.
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Sonntag, 18. Januar 2009
Die Aprikosenbäume sind tot
sneen
er slet ikke sne
når den sner
midt i juni
der schnee
ist gar nicht schnee
wenn er mitten
im juni schneit
Richtig, denn dann ist es Blütenschnee und damit Unsterblichkeitsmetapher:
der schnee ist / selber aufgestiegen / und hat geblüht / im juni // wie äpfel / aprikosen / kastanien / im juni ... wenn man nie sterben muß *
Es war aber Januar und es war richtiger Schnee. Wir rollten bei Bilderbuchwinterwetter hindurch auf unserem Ausflug durch die ehemals schwedisch-dänischen Grenzlande und das anschließende Småland, so arm, daß man es Kleines Land getauft hatte, und zur gleichen Zeit erlag jenseits des Öresunds die Dichterin dieser Verse, nachdem der Nobelpreis auch im letzten Jahr wieder an ihr vorbei gereicht worden war, dem Tod. die aprikosenbäume gibt es ... nicht mehr.
“Die Menschen schaffen die Geschichte in einer verworrenen Mischung aus Bewußtsein und Blindheit. Das Bewußtsein kennen wir ... Doch stets ist es der unbekannte Faktor, worauf einzuwirken sich lohnt. Doch auf die Blindheit läßt sich nicht dadurch einwirken, daß wir die Wahrheit suchen... Ich betrachte es als die Aufgabe eines Schriftstellers, einen Code zu konstruieren, der den Würfelwurf lesbar macht... kurzum, ich betrachte es als die Aufgabe des Schriftstellers, sich mit dem Unmöglichen zu beschäftigen... versuchsweise eine Sprache zu gebrauchen, die nicht existiert, noch nicht.”
Die Verse sind Inger Christensens Gedicht alfabet entnommen. Übersetzung: Hanns Grössel
er slet ikke sne
når den sner
midt i juni
der schnee
ist gar nicht schnee
wenn er mitten
im juni schneit
Richtig, denn dann ist es Blütenschnee und damit Unsterblichkeitsmetapher:
der schnee ist / selber aufgestiegen / und hat geblüht / im juni // wie äpfel / aprikosen / kastanien / im juni ... wenn man nie sterben muß *
Es war aber Januar und es war richtiger Schnee. Wir rollten bei Bilderbuchwinterwetter hindurch auf unserem Ausflug durch die ehemals schwedisch-dänischen Grenzlande und das anschließende Småland, so arm, daß man es Kleines Land getauft hatte, und zur gleichen Zeit erlag jenseits des Öresunds die Dichterin dieser Verse, nachdem der Nobelpreis auch im letzten Jahr wieder an ihr vorbei gereicht worden war, dem Tod. die aprikosenbäume gibt es ... nicht mehr.
in memoriam
Inger Christensen
16.1.1935 - 2.1.2009
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Freitag, 16. Januar 2009
Ales stenar
Noch einmal zu Ales stenar. Ich stehe wie viele mehr als skeptisch zu Bob Linds “archäoastronomischen” Berechnungen, die diese nach den Umrissen eines Schiffes geformte Steinsetzung als einen Sonnenkalender der Bronzezeit auffassen wollen. Mit einer (von Lind selbst in Auftrag gegebenen) Ausnahme weisen die bisherigen sieben C-14-bestimmten Bodenproben alle auf eine Errichtungszeit um 600 u.Z. Schon damit steht Linds Bronzezeittheorie auf weniger als wackligen Füßen. Außerdem trifft natürlich der Generaleinwand zu, daß im Prinzip jedem Stein oder Gegenstand, der an einem Punkt über den Horizont ragt, wo die Sonne auf- oder untergeht, Kalenderfunktion zugesprochen werden kann. Andererseits räumen selbst die schärfsten Kritiker ein, daß eine so große Anlage wie diese wohl kaum ohne irgendeine Art von Absicht und Plan errichtet worden ist.
Ales Steine sind immerhin heute noch 59 an der Zahl (einige mögen im Lauf der Zeiten zerbrochen oder abtransportiert worden sein), mit einem Gewicht einzelner Steine von bis zu 1,8 Tonnen. Diese wurden, mit jeweils den größten Steinen an den Spitzen, in regelmäßigen Abständen in Form einer 67 Meter langen und spitz zulaufenden linsenförmigen Ellipse in Südost-Nordwest-Ausrichtung auf dem Plateau über einem heute 38 Meter hohen Steilufer so aufgestellt, daß die beiden Stevensteine exakt Sonnenauf- und -untergang am längsten und am kürzesten Tag jedes Jahres anpeilen.
Ich vermag nicht zu glauben, daß eine solche Ausrichtung absichtslos oder zufällig zustande gekommen ist. Außerdem ließen sich vom gleichen Beobachtungspunkt im Zentrum des Schiffs über andere Steine das Erreichen der Frühjahrs- und Herbsttagundnachtgleichen bestimmen (und noch viele andere kalendarische Ereignisse; doch werden Linds Behauptungen in dieser Richtung zunehmend haltloser und gar widerlegbar). Die Skeptiker wenden überdies zurecht ein, daß sich die grundlegendsten Beobachtungen auch mit viel weniger aufwendigen Mitteln wie etwa einem bloß mannshohen Stock machen lassen. Für landwirtschaftliche Zwecke wie meinetwegen die Festlegung bestimmter, für die Aussaat günstiger Tage haben derart simple und von jedermann herstellbare “Sonnenkalender” allemal genügt. Eine so große Steinanlage wie die von Ales stenar, deren Bestandteile eigens von anderswo herbeitransportiert wurden, dürfte also eine profundere Bedeutung besessen haben, die über ihre anderen Funktionen als Grabmal oder bloße Landmarke hinausreicht. Mit ihrer Hilfe ließ sich - womöglich unter pompösen Zeremonien einer Priesterschaft - sinnfällig vor Augen führen und beweisen, daß es regelmäßig Wiederkehrendes im Universum gab, daß der Mensch diese Regeln und Gesetze erkennen und mit ihrer Hilfe bestimmte Konstellationen selbst am Himmel vorhersagen konnte. In solchen Momenten stimmte das Wissen des Menschen mit dem Wissen des Numinosen, Himmlischen überein. Er befand sich im Einklang mit dem Höchsten. Darum ist die Beobachtung der Gestirne bei allen alten Völkern von Beginn an (Nebra!) eine so wichtige Aufgabe. Darum die unsägliche Mühe, so gewaltige Anlagen bis zum Ausmaß von Stonehenge aufzurichten.
Ales Steine sind immerhin heute noch 59 an der Zahl (einige mögen im Lauf der Zeiten zerbrochen oder abtransportiert worden sein), mit einem Gewicht einzelner Steine von bis zu 1,8 Tonnen. Diese wurden, mit jeweils den größten Steinen an den Spitzen, in regelmäßigen Abständen in Form einer 67 Meter langen und spitz zulaufenden linsenförmigen Ellipse in Südost-Nordwest-Ausrichtung auf dem Plateau über einem heute 38 Meter hohen Steilufer so aufgestellt, daß die beiden Stevensteine exakt Sonnenauf- und -untergang am längsten und am kürzesten Tag jedes Jahres anpeilen.
Ich vermag nicht zu glauben, daß eine solche Ausrichtung absichtslos oder zufällig zustande gekommen ist. Außerdem ließen sich vom gleichen Beobachtungspunkt im Zentrum des Schiffs über andere Steine das Erreichen der Frühjahrs- und Herbsttagundnachtgleichen bestimmen (und noch viele andere kalendarische Ereignisse; doch werden Linds Behauptungen in dieser Richtung zunehmend haltloser und gar widerlegbar). Die Skeptiker wenden überdies zurecht ein, daß sich die grundlegendsten Beobachtungen auch mit viel weniger aufwendigen Mitteln wie etwa einem bloß mannshohen Stock machen lassen. Für landwirtschaftliche Zwecke wie meinetwegen die Festlegung bestimmter, für die Aussaat günstiger Tage haben derart simple und von jedermann herstellbare “Sonnenkalender” allemal genügt. Eine so große Steinanlage wie die von Ales stenar, deren Bestandteile eigens von anderswo herbeitransportiert wurden, dürfte also eine profundere Bedeutung besessen haben, die über ihre anderen Funktionen als Grabmal oder bloße Landmarke hinausreicht. Mit ihrer Hilfe ließ sich - womöglich unter pompösen Zeremonien einer Priesterschaft - sinnfällig vor Augen führen und beweisen, daß es regelmäßig Wiederkehrendes im Universum gab, daß der Mensch diese Regeln und Gesetze erkennen und mit ihrer Hilfe bestimmte Konstellationen selbst am Himmel vorhersagen konnte. In solchen Momenten stimmte das Wissen des Menschen mit dem Wissen des Numinosen, Himmlischen überein. Er befand sich im Einklang mit dem Höchsten. Darum ist die Beobachtung der Gestirne bei allen alten Völkern von Beginn an (Nebra!) eine so wichtige Aufgabe. Darum die unsägliche Mühe, so gewaltige Anlagen bis zum Ausmaß von Stonehenge aufzurichten.
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Donnerstag, 15. Januar 2009
Kontrastprogramm
Ystad, Pizzeria, 1.1.2009. New Year Blues. Wallander im Ruhestand.
Ystad, Pizzeria, 1.1.2009. New Year Blues. Wallander im Ruhestand.
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