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Sonntag, 23. März 2008
urbi et orbi
Da die Natur draußen zur Zeit eine kleine Wachstumspause einzulegen scheint (leichtes Schneetreiben sogar im Haag), hier als Ostergruß ein paar sprießende Palmwedel aus einer Art geistlichem Gewächshaus. - Weiß jemand, um welches es sich handelt?

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Dienstag, 18. März 2008
Seit einem Jahr auf/in Fahrt

Heute vor einem Jahr stand ich vor dem Aufbruch zu meiner weitesten Reise, nach Neuseeland, und um mir das leidige Geschäft des Postkartenschreibens an die zurückgebliebenen Lieben daheim gleich vom Hals zu schaffen, legte ich dieses Fahrtenbuch an. Seinen Zweck hat es voll & ganz erfüllt und darüber hinaus noch für manchen anderen herhalten müssen. Ich werde mir die Freude gönnen, es in der bisherigen losen Art fortzuführen, wann immer ich mich meiner noch viel größeren Freude, dem Erfahren der Welt, hingeben darf.

Daheim in sich zu bleiben strebet nur
der Pflanze Leben und das frohe Tier.
(Hölderlin, Empedokles, 1. Fassg.)

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Montag, 17. März 2008
Eine große alte Hure
Der nächste Morgen begann schon etwas azurner; doch wem's in Nizza nicht mehr gefällt, der kann nach Cannes.

“Irgendwann, wenn die Leichtigkeit der frühen Jahre dahin ist, wenn der wahre Glanz verflogen und der Stolz gebrochen ist, bleibt jeder großen Hure nur noch die nackte Arroganz. Wenn die Hure aber schlau ist und genügend Erfahrung besitzt, wenn sie wirklich schön ist, die halbe Welt ausgenommen hat und sich alles kaufen kann, bevor der letzte aller Träume unerfüllt bleibt, dann wird sie diese Arroganz in Perfektion beherrschen. Sie wird diese Arroganz durch die Straßen tragen und durch die marmornen Hotelhallen, und gelegentlich wird sie diese Arroganz aufblitzen lassen wie ein kaltes, makellos gewetztes Messer. Die Côte d'Azur ist eine dieser großen Huren. Wahrscheinlich sogar die eleganteste, betörendste, durchtriebenste von allen.
Unten in Cannes stolziert sie dir entgegen, die betagte Diva, in ihrem Licht und in ihrer Grandezza, vor dem glitzernden Meer und den alten Häusern, den Gassen und den Bistros, in denen die derbgesichtigen alten Männer sitzen, barfuß in blauen Segeltuchschuhen vor ihrem Pastis. "Un Gin Tonic, Monsieur? Avec Plaisir!" Um schlanke 23 Euro erleichtert sie dich. Eiskalt lächelnd, damit du gleich weißt, woran du bist. Die Arme. Sie muss gelitten haben in den vielen Jahren. Wie jede Hure leidet, die alt wird und deren größte Gönner, deren Erfinder längst fort sind... Oder tot. Heute muss sich die Riviera mit dem Gemüse abgeben. Mit den Brad Pitts, Madonnas und George Clooneys. Den jämmerlichen Erben der altehrwürdigen Garde.”
(Die blaue Diva, von Marc Bielefeld, Der Spiegel, 14.1.2008)

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Sonntag, 16. März 2008
Nice-Nizza oder plus de pluie
In Europa nördlich der Alpen ist für die nächsten Tage Große Tropferei und gar eine Rückkehr des Winters vorhergesagt. Der Inder in Nizza hat's schon gewusst und sich entsprechend präpariert, während europäische Touristen noch bedröppelt aus der Wäsche gucken.
(sdračni pozdravi in die Weiße Stadt!)


Dabei lässt die blaue Küste auch bei Regen Reizvolles durchblicken.
Und ich bin mir keineswegs sicher...

...ob es hier im Sommer wirklich schöner ist.

Selbst wenn es nicht so weit kommen sollte.

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Donnerstag, 13. März 2008
Kot de chaussure*
Niederlande, Nordseeküste. Im März heißt das anscheinend: es stürmt, es regnet, stürmt und schüttet, abwechselnd oder alles auf einmal bei einstelligen Gradzahlen. Kein Wunder, dass man da anfängt, Fluchtpläne zu schmieden: Wo scheint schon jetzt warm die Frühlingssonne von einem ewig blauen Himmel? An der Côte d'azur natürlich, der (himmel)blauen Küste, laut Reiseprospekt sogar an 300 Tagen im Jahr. Kaum zu glauben, murmelt der leichtgläubige Nordeuropäer, der so gern sein blaues Wunder erleben möchte, und fährt los. - Wo kommt er an? Da:

Nizza in strömendem Regen.

“Coup de soleil” kann wohl bloß ein sarkastischer Witz der blauen Diva sein.

Dunkel dräuen die Wolken über der Place Masséna von Nizza.
(Die Schreibung Nice verbietet sich aus meteorologischen Gründen.)

Das Haus von Matisse täuscht bunte Farben nur vor.

Von wegen “Le bonheur de vivre”. - Maler!

Der Markt duckt sich unter Regenplanen. Selbst die Makrelen sind stumm vor Kälte.
Und das Element aus dem sie kamen, sieht so aus: Côte d'azur.

*Fußnote zum Titel: Da geschätzt jede zweite ältere Dame in Nizza einen Pinscher unter dem Arm oder einen Pekinesen in der Tragetasche mit sich herumschleppt und die goldigen kleinen Kerlchen ihr verdauungsgestört breiiges Geschäft mitten auf den Bürgersteigen verrichten, ohne dass Madame es für nötig hielte, den Kot hinterher zu beseitigen, liegen in Nizza derart viele Tretminen auf den Trottoirs, dass man es gar nicht vermeiden kann, irgendwann einmal in eine von ihnen schmatzend hineinzutreten.

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Mittwoch, 5. März 2008
Der Nokia-Fleck
Hier noch ein Nachtrag zu der Entscheidung, Island als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2011 einzuladen:
Unter der Schlagzeile "In der Nokia-Falle" meldet die NZZ heute, die bevorstehende Schließung des Nokia-Werks in Bochum habe laut finnischen Medien bei der Wahl zwischen Finnland und Island durchaus eine Rolle gespielt. In der Tat stand am 24. Februar in Hufvudstadsbladet: "motiveringen som Frankfurtmässans chef Jürgen Boos framförde gör avslaget högintressant. Han sade i klartext åt Filichefen Iris Schwanck att Nokias nedläggning av sin mobiltelefonfabrik i Bochum inte gör "situationen gynnsam för Finland just nu"."
Demnach hat Messechef Jürgen Boos der finnischen Delegationsleiterin klar und deutlich erklärt, die Schließung des Bochumer Werks beeinflusse die Situation für Finnland jetzt nicht gerade günstig. - Sicher eine kalte Dusche für die finnische Buchbranche; doch sich im Nachhinein über die Verquickung von Wirtschaft und Kultur aufzuregen, erklärt die Zeitung für blauäugig, denn "wenn sich die Kulturexporteure auf eine nationale Ebene aufschwingen, werden sie auch unter einem nationalen Blickwinkel gemessen, und da fallen eben auch mögliche Flecken auf dem Schild der Nation ins Gewicht."
Und das kleine Island lacht sich ins Fäustchen.

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Montag, 3. März 2008
jetzt ein richtiges

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