Hurra, in Südkarelien blühen neben Linden und Flieder auch die Birken noch! Da kam Freude auf, daß die Augen überliefen. Von Helsinki fuhren wir die Küste entlang nach Osten, der russischen Grenze zu. Unterwegs sehr viele neue SUV’s mit russischen Kennzeichen. Erstes Ziel die älteste touristische Attraktion Finnlands, die ehemals gewaltigen Stromschnellen von Imatra. Sie entwässern Finnlands größten See, den Saimaa, in den Ladoga-See. Rußland ist ihnen seit dem Zweiten Weltkrieg bis auf sechs Kilometer nahe gerückt, die ehemals finnische Zwillingsstadt Enso heißt heute Swetogorsk. Sägewerks- und Papiermühlenbesitzer in beiden Städten ließen 1929 gleich oberhalb der Fälle den Vuoksi-Fluß stauen. Seitdem liegen die gewaltigen Katarakte, die sogar Zarin Katharina die Große 1772 eigens zu bestaunen kam, die meiste Zeit des Jahres trocken.
Oberhalb des fast so archaisch wuchtig wie der finnische Jugendstil wirkenden Sperrwerks dampft am Abend Nebel über dem See auf und zieht in Schwaden zwischen die Kiefern am Ufer. In der gedämpften Stille schlägt laut ein Buchfink. Gegen Mitternacht wird es dann doch recht dämmerig zwischen den hellen Birkenstämmen vor unserem Hostel im Wald.
Ei ole Vuoksen voittanutta, / yli käynyttä Imatran.
Noch ist Vuoksi nicht bezwungen, / Imatra nicht überschritten.
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