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Montag, 6. September 2010
Annäherung an eine Insel


Daß diese Insel, obwohl Insel, nicht neptunischen Ursprungs ist, erkennt man auf den ersten Blick. Hier haben Erdfeuer gewütet und Gesteinsschmelze durchs Meer an die Oberfläche getrieben, dann aus Kratern Lavaschicht auf Lavaschicht nachgegossen. Das Meiste sieht nach zerklüftetem Rhyolith aus, dem vulkanisch an der Oberfläche erkalteten Gegenstück zum Granit, wie auf den Liparischen Inseln und Island.



Wo Rhyolithmagma schnell erkaltet, bildet es keine regelmäßigen Kristalle, sondern Glas: Obsidian, einst begehrtes Material für scharfe Steinwerkzeuge. Und wo die Lava unter Wasserdampfverpuffungen sich blähte, entstand Bims. Eine Insel der Steine also, die rundum unzugänglich steil ins Meer abfallen. Kein flaches Unterland, das die Anlagerung von Sandstränden begünstigt hätte. Wasser dürfte schnell im porösen Untergrund der Lava versickern, wenn es denn überhaupt welches gibt. Nicht gerade eine einladend freundliche Insel auf den ersten Blick; eher schroff, abweisend, Organisches wie Menschen, Tiere, Pflanzen mit nicht sehr offenen Armen empfangend. Aber es muß mehr als Steine dort oben geben, denn die Insel scheint bewohnt. Von Phäaken und Lotophagen oder von den Ziegen des Polyphem?

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