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Sonntag, 24. Januar 2010
Musikalisches Stöckchen
Vor nun zwei Monaten hat‘s auch mich erwischt. Da warf mir jemand eine jener kaum verhüllten Einladungen zum persönlichen Farbe Bekennen hinterher, die man in Bloggerkreisen aus mir unbekannten Gründen verharmlosend Stöckchen nennt. Ich brauchte eine Weile, um mich von dem unerwarteten Schlag in den Nacken zu erholen, hob nun aber das Stöckchen, das sich mindestens als ausgewachsener Stubenzweig entpuppte, auf und sah es mir einmal näher an.
Umschweife scheinen die Sache der Stöckchenwerfer und -innen nicht zu sein:
Are you male or female? kommt man gleich zu des Pudels Dingsbums oder auch nicht, und hätte die Antwort nicht gern durch die Blume, sondern gemäß dem Motto “Mit Musik geht alles besser. 1 Lied sagt mehr als 1000 Worte”. Gut, stelle ich also gleich unumwunden klar:
Aber so ostentativ wie der schnauzbärtige Franzos sollte man damit in meinem Alter nicht mehr hausieren gehen. Nähern wir uns der Frage nach haan of hen also etwas illusionsfreier und hier sogar in einer schöneren und begreiflicheren Sprache.
Den nicht ganz unpikanten Text dazu gibt‘s schriftlich hier. (Ich verrate nur so viel: es geht um einen Hahn, der von den Damen seines Hühnerhofs wegen nachlassender Erfüllung ihrer lustvollen Erwartungen in Frührente geschickt wird. Der schnell gefundene Nachfolger zeigt allerdings bald recht bizarre Vorlieben.) Damit aber erst einmal genug der Intimitäten.
Describe yourself :
Da ist schnell getan, da reicht ein Link, es ist immer das gleiche Lied.
How do you feel about yourself?
Ich gestehe, manchmal ganz schön étrange
Seit geraumer Zeit aber vor allem
Describe your current boy/girl situation :
Dazu treten Sie bitte durch diese Doors
Oh, ooohhh, the things you make me do
Alles klar? Nein, den Fragen entnehme ich eine besondere Neugier an ganz persönlichen Dingen. Einmal will ich ihr noch nachkommen, denn einmal, vor vielen Jahren, habe ich auch schon in aller Öffentlichkeit ein Bekenntnis abgelegt.
Describe your current location
Das ist natürlich die richtige Frage an einen Fahrtenbuchschreiber! Viele würden an meiner Stelle sicher gern folgendes antworten, aber O, meine Stadt ist wohl doch eher eine andere.
Wer jetzt hier etwa gar Frankieboy erwartet hätte, sollte mal einen meiner Lieblingskäuze lesen:
"Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover."
Womit also bekannt wäre, daß ich es mittlerweile lieber etwas ruhiger mag und - mit dem gleichen Schriftsteller zu sprechen - “Bodenbarock” eher abhold bin. Flach ist es at my current location, aber vielleicht nicht nur in der Topographie. Manchmal habe ich den Eindruck, seit jener Zeit hat sich hier nicht mehr viel Bedeutendes ereignet. So, most probably soon on the road again. Und früher oder später wird sie mich wieder hierhin führen.
Damit wären wir auch schon bei der nächsten Frage
Describe where you want to be :
Hat jemand sie marrrkiger beantwortet als der Junge, der immer bald wiederkam?
Your best friends are :
all cried out.
Das ist vielleicht der Preis, den man irgendwann für die vielen Ortswechsel bezahlt. Während man selbst wie Ruthenisches Salzkraut oder als Stein durch die Gegend rollte, haben die Freunde Unkraut längst mit dem passenden -ex ausgemerzt und an Stelle von kantigen Steinen nur noch fein sortierte, abgerundete Kieselchen in ihre sorgfältig getrimmten Vorgärten gestreut. Sieht sauberer aus.
Neue Bekanntschaften an den immer nur einstweiligen Aufenthaltsorten kommen verständlicherweise selten über nette Gespräche bei dem einen oder anderen Gläschen hinaus. Und darum wäre es dann ab und zu eben doch schön, dich ze sinn.
My favourite colour is :
(bleiben wir bei der gleichen schrägen Truppe) An für sich is et Blue(s).
You know that …
this is not a tango, zum Beispiel. Oder was soll ich mit einer solchen Flanke in den freien Raum anfangen? Die Truhe meiner reichen Erfahrungen und tiefen Weisheiten aufschließen? Bitte sehr: What ever Lola wants...
Die noch profundere Wahrheit ist in einer Geheimsprache formuliert, die an sich schon Weisheit ist, und das Mantra lautet: Pilvet karkaa niin minäkin.
In profanem Deutsch: Wolken ziehen vorüber, und ich auch.
Da einmal die Wolken angesprochen sind:
How’s the weather?
Beim derzeitigen wünschte man sich natürlich am liebsten eine so großartige Primavera. Ein Frühling, der einen ganz atemlos macht. Doch ob man diese Inbrunst noch mal aufbringen würde? Die alternden Knochen feiern inzwischen häufiger ihren eigenen Karneval.
Und nachts? Besingt eine Frau, der man solchen Sirenengesang nie zugetraut hätte, mit wunderbarer Stimme (am besten bloß hinhören) den nicht vorhandenen Mond.
If your life was a television show what would it be called?
Meinetwegen anything you want (not that) oder Odd poetry live. Die 2. Staffel dann: Todas las palabras. Am liebsten aber vielleicht doch Not born to follow.
What is life to you?
Pots-Damriss und zugenäht! Auf die Frage habe ich doch fast jeden Tag eine andere Antwort. Also muß ich Sie in dieser Allgemeinheit eigentlich mit einem Allgemeinplatz abspeisen.
Ich versuch‘s mal ernsthafter.
Und hier die ganz salomonische Antwort: kabhi khushi kabhie gham.
Extended version for addicts. Kurz und gut aus der Bilderwelt des bollywoodschen Rig-Veda übersetzt: Sometimes happy, sometimes sad.
What is the best advice you have to give?
Die Frage zielt wohl wieder mehr ins praktische Leben. Darum aus leidvoller Erfahrung zunächst auch ein ganz praktischer Hinweis für U-Bahnfahrer. Wer zu viel U-Bahn fährt und nicht mehr selber läuft, bekommt ein Problem, für das hier Probates empfohlen wird:
Schütteln oder rühren helfen nicht in allen Fällen, es kommt zu Rückfällen und vorsätzlichen Abstürzen in dunkleren Stunden. Und manchmal ist es genau das, was man gerade braucht. (Wer Griechisch nicht versteht, kann rechts unter Infos den verzweifelten Rat auf Englisch lesen.)
If you could change your name what would you change it to?
Well, while my guitar gently wheeps, I remain a Man ofmisery, äh, mystery, because “My name is for my friends”. Aber weil‘s so schön klingt, nennt mich einfach Easy Rider.
Stöckchenweiterwurf erfolgt hiermit an die Horen und Damenwahl, an Charming Quark und Desideria. Die Herren kid37, vert und prieditis haben ja neulich erst, werden also verschont. Nicht so Herr Coderwelsh, bitte.
Umschweife scheinen die Sache der Stöckchenwerfer und -innen nicht zu sein:
Are you male or female? kommt man gleich zu des Pudels Dingsbums oder auch nicht, und hätte die Antwort nicht gern durch die Blume, sondern gemäß dem Motto “Mit Musik geht alles besser. 1 Lied sagt mehr als 1000 Worte”. Gut, stelle ich also gleich unumwunden klar:
Aber so ostentativ wie der schnauzbärtige Franzos sollte man damit in meinem Alter nicht mehr hausieren gehen. Nähern wir uns der Frage nach haan of hen also etwas illusionsfreier und hier sogar in einer schöneren und begreiflicheren Sprache.
Den nicht ganz unpikanten Text dazu gibt‘s schriftlich hier. (Ich verrate nur so viel: es geht um einen Hahn, der von den Damen seines Hühnerhofs wegen nachlassender Erfüllung ihrer lustvollen Erwartungen in Frührente geschickt wird. Der schnell gefundene Nachfolger zeigt allerdings bald recht bizarre Vorlieben.) Damit aber erst einmal genug der Intimitäten.
Describe yourself :
Da ist schnell getan, da reicht ein Link, es ist immer das gleiche Lied.
How do you feel about yourself?
Ich gestehe, manchmal ganz schön étrange
Seit geraumer Zeit aber vor allem
Describe your current boy/girl situation :
Dazu treten Sie bitte durch diese Doors
Oh, ooohhh, the things you make me do
Alles klar? Nein, den Fragen entnehme ich eine besondere Neugier an ganz persönlichen Dingen. Einmal will ich ihr noch nachkommen, denn einmal, vor vielen Jahren, habe ich auch schon in aller Öffentlichkeit ein Bekenntnis abgelegt.
Describe your current location
Das ist natürlich die richtige Frage an einen Fahrtenbuchschreiber! Viele würden an meiner Stelle sicher gern folgendes antworten, aber O, meine Stadt ist wohl doch eher eine andere.
Wer jetzt hier etwa gar Frankieboy erwartet hätte, sollte mal einen meiner Lieblingskäuze lesen:
"Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover."
Womit also bekannt wäre, daß ich es mittlerweile lieber etwas ruhiger mag und - mit dem gleichen Schriftsteller zu sprechen - “Bodenbarock” eher abhold bin. Flach ist es at my current location, aber vielleicht nicht nur in der Topographie. Manchmal habe ich den Eindruck, seit jener Zeit hat sich hier nicht mehr viel Bedeutendes ereignet. So, most probably soon on the road again. Und früher oder später wird sie mich wieder hierhin führen.
Damit wären wir auch schon bei der nächsten Frage
Describe where you want to be :
Hat jemand sie marrrkiger beantwortet als der Junge, der immer bald wiederkam?
Your best friends are :
all cried out.
Das ist vielleicht der Preis, den man irgendwann für die vielen Ortswechsel bezahlt. Während man selbst wie Ruthenisches Salzkraut oder als Stein durch die Gegend rollte, haben die Freunde Unkraut längst mit dem passenden -ex ausgemerzt und an Stelle von kantigen Steinen nur noch fein sortierte, abgerundete Kieselchen in ihre sorgfältig getrimmten Vorgärten gestreut. Sieht sauberer aus.
Neue Bekanntschaften an den immer nur einstweiligen Aufenthaltsorten kommen verständlicherweise selten über nette Gespräche bei dem einen oder anderen Gläschen hinaus. Und darum wäre es dann ab und zu eben doch schön, dich ze sinn.
My favourite colour is :
(bleiben wir bei der gleichen schrägen Truppe) An für sich is et Blue(s).
You know that …
this is not a tango, zum Beispiel. Oder was soll ich mit einer solchen Flanke in den freien Raum anfangen? Die Truhe meiner reichen Erfahrungen und tiefen Weisheiten aufschließen? Bitte sehr: What ever Lola wants...
Die noch profundere Wahrheit ist in einer Geheimsprache formuliert, die an sich schon Weisheit ist, und das Mantra lautet: Pilvet karkaa niin minäkin.
In profanem Deutsch: Wolken ziehen vorüber, und ich auch.
Da einmal die Wolken angesprochen sind:
How’s the weather?
Beim derzeitigen wünschte man sich natürlich am liebsten eine so großartige Primavera. Ein Frühling, der einen ganz atemlos macht. Doch ob man diese Inbrunst noch mal aufbringen würde? Die alternden Knochen feiern inzwischen häufiger ihren eigenen Karneval.
Und nachts? Besingt eine Frau, der man solchen Sirenengesang nie zugetraut hätte, mit wunderbarer Stimme (am besten bloß hinhören) den nicht vorhandenen Mond.
If your life was a television show what would it be called?
Meinetwegen anything you want (not that) oder Odd poetry live. Die 2. Staffel dann: Todas las palabras. Am liebsten aber vielleicht doch Not born to follow.
What is life to you?
Pots-Damriss und zugenäht! Auf die Frage habe ich doch fast jeden Tag eine andere Antwort. Also muß ich Sie in dieser Allgemeinheit eigentlich mit einem Allgemeinplatz abspeisen.
Ich versuch‘s mal ernsthafter.
Und hier die ganz salomonische Antwort: kabhi khushi kabhie gham.
Extended version for addicts. Kurz und gut aus der Bilderwelt des bollywoodschen Rig-Veda übersetzt: Sometimes happy, sometimes sad.
What is the best advice you have to give?
Die Frage zielt wohl wieder mehr ins praktische Leben. Darum aus leidvoller Erfahrung zunächst auch ein ganz praktischer Hinweis für U-Bahnfahrer. Wer zu viel U-Bahn fährt und nicht mehr selber läuft, bekommt ein Problem, für das hier Probates empfohlen wird:
Schütteln oder rühren helfen nicht in allen Fällen, es kommt zu Rückfällen und vorsätzlichen Abstürzen in dunkleren Stunden. Und manchmal ist es genau das, was man gerade braucht. (Wer Griechisch nicht versteht, kann rechts unter Infos den verzweifelten Rat auf Englisch lesen.)
If you could change your name what would you change it to?
Well, while my guitar gently wheeps, I remain a Man of
Stöckchenweiterwurf erfolgt hiermit an die Horen und Damenwahl, an Charming Quark und Desideria. Die Herren kid37, vert und prieditis haben ja neulich erst, werden also verschont. Nicht so Herr Coderwelsh, bitte.
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