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Dienstag, 15. Juli 2014
Hiidenportti

Wenn man tief in seine Wälder eindringt, gibt sich der Herr der Fliegen im mittsommerlichen Finnland auch als Herr der Mücken zu erkennen. Und wir wanderten zu einem Ort, wo er einen Ausstieg aus der Unterwelt hat, in Hiidenportti, der Teufels- oder Dämonenpforte. - Da schwirrten besonders viele Mücken.
Das gemeine Spiel der Herabsetzung anderer Ansichten, fremder Glaubensvorstellungen läuft doch überall nach den selben Methoden. Aus dem ‟Erhabenen Herrn”, dem Baal Zebul der Philister oder Peleset, die Palästina ihren Namen gaben, machten ihre Erzfeinde, die Iraeliten, den Baal Zevûv, den ‟Herrn der Fliegen” oder des Misthaufens, den Beelzebub. Raketen fliegen noch immer und gerade wieder hinüber und herüber, die palästinische Stadt Gaza liegt unter Bombardement der Israeliten.
Das Wort Hiisi bezeichnete im vorchristlichen Finnland (und Estland) heilige Haine oder andere Orte, an denen übernatürliche Wesen und Naturkräfte verehrt wurden. Später personifizierte man diese Kräfte zu Ahnenwesen und Naturgeistern. Noch in Lönnroths Kalevala singen Schamanen Hiisi-Lieder und beschwört der Held Lemminkäinen zu seinem Schutz einen Wasser-Hiisi. Aber ein Hiisi bastelt ihm zur Täuschung auch einen falschen Elch aus morschem Holz und Sumpfpflanzen, und ‟Hiisi’s Vöglein”, eine Hornisse, vergiftet das Wasser, in dem der Schmied Ilmarinen das erste Schmiedeeisen abschreckt, so daß aus dem Geschenk der Sümpfe kein wohlgelungenes Kunstwerk, sondern eine beißende Waffe wird.
Zweischneidig also sind die Hiisi (Pl. eigtl. Hiidet) unter christlichem Einfluß geworden, der alle konkurrierenden Glaubensvorstellungen zu Heidnischem erklären und verteufeln muß. Aus einem heiligen Ort der Naturverehrung wurde so Hiidenportti, der Pfuhl böser Geister.

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Dem Heer Herr der Mücken sind wir in Finnland auch einmal begegnet. Wir mussten die geplante Wanderung nach sehr kurzer Zeit abbrechen.

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