Jetzt ist es so weit: Der Ausnahmezustand ist verhängt.
Gestern morgen schredderte zum Frühstück zum ersten Mal ein Geschwader von sechs US-Militärhubschraubern im Tiefflug über die Stadt. In Amsterdam wunderte man sich schon vorgestern, wie die Herzogin überhaupt noch aus dem belagerten Den Haag herausgekommen ist, und in der Tat gehen überall Schlagbäume herab, wurden ganze Viertel eingezäunt, die man nur noch durch Kontrollschleusen wie an Flughäfen betreten darf, wurden Straßenbahnschienen von Pionieren der Armee mit Panzerplatten abgedeckt, die Oberleitungen abmontiert und Straßen allen Ernstes mit Panzersperren blockiert. Nördlich der Stadt ging eine Luftabwehrraketenbatterie in Stellung.
Von der ganzen Überwachungsarmatur gar nicht zu reden. Das Vorfeld um die Sperrzone sieht aus wie eine zeitgemäß reinstallierte DDR-Zonengrenze: In mächtige Sandcontainer gepflanzte Flutlichtmasten leuchten das Vorfeld der Zäune aus wie das Glacis von Grenzanlagen. Die Wachtürme sind zeitgemäß durch einen Mastenwald ersetzt, dessen Kameras keinen toten Winkel unerfaßt lassen.
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