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Sonntag, 17. März 2013
Pauschal in Girne (Zypern, 4)

Es war ein Experiment, das wir nicht so bald wiederholen werden, denn so ein Flug im Rahmen eines Pauschalreisearrangements ist schon etwas Spezielles und ziemlich Seltsames.
Das soll jetzt bitte nicht als schnöselig arrogant verstanden werden, offensichtlich erscheint es vielen doch als ein Optimum an Urlaub und Ferien. Uns nicht. Seit dem Einsammeln und Abholen am Flughafen durch die “deutschsprachige Reiseleitung” summte es in meinem Kopf so lange “Simulacrum, Simulacrum”, bis ich nicht mehr Baudrillard sagen konnte und wir uns endlich selbständig vom Hof des Hotels machten.

Wie hatte Durrell schon in den bescheidenen Anfängen in den Fünfzigern geschrieben:

Kyrenia “had begun to bristle with cheap little villas and tarmac roads on the pattern of Wimbledon... The little place was obviously soon to become one of those forlorn and featureless townships hovering on the outskirts of English provincial cities.
The regular holiday-maker’s season Kyrenia enjoyed had already imposed on it a rash of unpleasant bars and cafés... It was, in fact, enjoying all the deformities and amenities associated with our larger suburbs at home. Its real life as a Graeco-Turkish port of the Levant was ebbing out of it.”

Damit war über Kyrenia/Girne im Grunde schon fast alles gesagt.

Auf dem Rückweg von einem späten Abendessen in einem kleinen türkischen Lokal kamen wir an einer noch geöffneten Bar vorbei und wollten zum Abschluß einen leckeren türkischen Mokka nehmen, fragten den indischen oder pakistanischen Kellner auch ausdrücklich, ob wir türkischen Kaffee haben könnten. "Sure."
An der Theke hingen ein paar rotgesichtige Engländer -- dürre Beine ragten haarig aus Shorts und endeten in Sandalen -- und guckten ein Spiel der Premier League auf einem großen Bildschirm.
Vorgesetzt wurde uns ein mit Milch aufgeschäumter "Cappuccino" aus Filterkaffee. Wir hatten übersehen, daß es sich um ein Pub namens "George" handelte.

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