Dienstag, 13. September 2011
Kurzreise durch ein östliches Nachbarland (V)
Ein trauriger und düsterer Ort; verfallende Häuser, Ruinen. Einstmals von den Schack-von Buchwaldts aus altem holsteinischen und mecklenburgischen Adel als Schloß und Herrenhaus eines ausgedehnten Landguts errichtet. Erbaut hat es der deutsch-schwedische Offizier und Hofbaumeister Rudolph Matthias Dallin, der vor allem durch den Bau des Eutiner Schlosses und weiterer barocker Herrenhäuser in Holstein bekannt ist. Es war sein letztes Bauwerk. Im Jahr seiner Fertigstellung 1743 starb Dallin an unbekanntem Ort. Das Schloß blieb nur vierzig Jahre im Besitz der Erbauer, dann kam es in andere Hände. Im Krieg wurde es beschädigt, nach der Enteignung 1945 richteten sich Flüchtlingsfamilien darin ein. Vor zwanzig Jahren wurde es, völlig verwahrlost, an einen überall im Osten aufkaufenden Wohnungsunternehmer, Pferdefreund und Kirchenpatron aus Mölln verscherbelt und rottet seitdem weiter vor sich hin.
Vor drei Jahren war es Drehort für einen Film, der nicht weniger düster ist als die Ruinen von Johannstorf:
Das weiße Band
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