Mittwoch, 22. Oktober 2008
Nachlese. Vorbeigehen
In der Literaturbeilage der Süddeutschen zur Buchmesse las ich heute im Aufmacher von Gustav Seibt:
"Max Goldt hat für die zivilisatorische Differenz zwischen dem Subjekt und seiner Umwelt in einem kleinen Stück, das nur die erdrückende Scheußlichkeit von Weihnachtsmärkten so komisch wie niederschmetternd schildert, eine so einfache wie präzise Formel gefunden: 'Wir gehen kühl lächelnd, geführt von ruhigem, friedlichem Desinteresse, seitlich an ihnen vorbei - und dank der guten baupolizeilichen Bestimmungen in Deutschland ist es ja möglich, seitlich an so ziemlich allem, was hässlich ist, vorbeizugehen!' Hier ist die Grenze des Humors erreicht, auf den man Goldt so lange festnageln wollte. Er hat einfach recht: Es ist unerträglich, man kann es nicht abschaffen, aber was man kann, ist seitlich dran vorbeigehen."
Daran sollte ich mich erinnern, wenn demnächst wieder die Weihnachtsmärkte ins Kraut schießen. Und auch sonst oft.
"Max Goldt hat für die zivilisatorische Differenz zwischen dem Subjekt und seiner Umwelt in einem kleinen Stück, das nur die erdrückende Scheußlichkeit von Weihnachtsmärkten so komisch wie niederschmetternd schildert, eine so einfache wie präzise Formel gefunden: 'Wir gehen kühl lächelnd, geführt von ruhigem, friedlichem Desinteresse, seitlich an ihnen vorbei - und dank der guten baupolizeilichen Bestimmungen in Deutschland ist es ja möglich, seitlich an so ziemlich allem, was hässlich ist, vorbeizugehen!' Hier ist die Grenze des Humors erreicht, auf den man Goldt so lange festnageln wollte. Er hat einfach recht: Es ist unerträglich, man kann es nicht abschaffen, aber was man kann, ist seitlich dran vorbeigehen."
Daran sollte ich mich erinnern, wenn demnächst wieder die Weihnachtsmärkte ins Kraut schießen. Und auch sonst oft.
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