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Montag, 8. August 2011
Time for Tea

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Sonntag, 7. August 2011
Ngoma


Kunstvolle Verwertung eines ugandischen Rindviehs.





(aus der Abteilung "Üben mit der Kamera")

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Donnerstag, 4. August 2011
wie man unwillentlich zum flitser wird
Ihr Tip zum automatischen Blitz hat den Nagel genau auf den Kopf getroffen, lieber Herr Terra40, denn genau solche selbsttätigen Sperenzchen haben mich zu der widerwilligen Einsicht gebracht, daß die neue Kamera einstweilen noch mit mir fotografiert und nicht umgekehrt.
In der Gebruikshandleiding bin ich zum Kapitel “flits” noch nicht vorgedrungen. Die allgemeinen Sicherheitshinweise wecken schon genug Bedenken in mir:

“Wanneer u de dioptrie-instelling gebruikt met het oog tegen de zoeker, dient u op te passen dat u niet per ongeluk uw vinger in uw oog steekt.”

Dank dem nützlichen Link des Herrn Pathologen konnte ich mich überzeugen, daß da wirklich steht: “Wenn Sie bei der Bedienung der Dioptrieneinstellung gleichzeitig durch den Sucher schauen, sollten Sie unbedingt darauf achten, nicht aus Versehen mit dem Finger ins Auge zu greifen.”
Man kann ja nicht aufmerksam genug sein im Leben. Gut, daß Nikon für uns Dummbatzen an alles gedacht hat.
“Wenn der Trageriemen um den Hals eines Kleinkindes gelegt wird, besteht die Gefahr einer Strangulierung.”

Hier sehen Sie, daß es mir inzwischen gelungen ist, den flits zu überlisten. (Bei der Scharfeinstellung üben wir noch.)



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Dienstag, 2. August 2011
OMG, ich hab's getan
Seit Tagen, seit Wochen habe ich ebay und den holländischen Marktplaats belauert, auch bei zwei Auktionen versuchsweise zögerlich mitgeboten und natürlich nicht den Zuschlag erhalten, denn: wollte ich mich denn wirklich so in Unkosten stürzen, einer Kamera wegen?
Vorgestern ging ich dann in eines der größten Fotogeschäfte am Ort, um etwaige Kandidatinnen aus den Nikon- und Canon-Familien mal vergleichend und abwägend realiter in der Hand zu halten... und da stand sie. Von allen Modellen, die ich in Erwägung gezogen hatte, stand ausgerechnet meine Favoritin, eine Nikon D5000, in einer Vitrine für Gebrauchte! Nach Verkäuferaussage erst ein halbes Jahr alt, äußerlich absolut neuwertig und mit einjähriger Händlergarantie für weniger Geld zu haben als die Endpreise bei jeder Auktion. Da hab ich sie gekauft.
Und gleich noch ein gescheites Objektiv (18-200mm) dazu.
Jetzt sitze ich wie ein hypnotisiertes Kaninchen unterm Weihnachtsbaum und wage sie kaum anzurühren. Wir sind noch sehr scheu miteinander. Ob ich jemals lernen werde, mit ihr umzugehen? Ein Handbuch von 250 Seiten liegt bei. (So leicht wird's einem in anderen Fällen nicht gemacht.) Allerdings auf Holländisch. Jetzt muß ich Holländisch lernen! Und dann das Handbuch studieren. Lernen, wozu all die Knöpfe da sind. Was man alles einstellen kann. Und welche Einstellungen man alle abschalten kann. Denn am Ende will ich mit ihr fotografieren und nicht sie mit mir. Eine Lehrzeit auf Monate steht mir bevor. Puh, das wird spannend!



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Montag, 1. August 2011
"Why the hell do we go?"
Könnte bald wieder gesteigerte Aktualität bekommen. Ansonsten weil endlich wieder Sommer ist.


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Freitag, 29. Juli 2011
Nachlese und ein Nachgedanke zu den Anschlägen in Norwegen
Eine Woche nach den Anschlägen in Norwegen ist die internationale Öffentlichkeit noch immer mit der Spuren- und Motivsuche beschäftigt. Wie betriebsblind und schablonenhaft sie dabei vorgegangen ist, bringt heute ein Beitrag von Christian Schlüter in der Frankfurter Rundschau bündig auf den Punkt:

“Wie sehr das „Feindbild Islam“ zum Lückenbüßer für die allgemeine Ahnungslosigkeit geworden ist, führte das öffentlich-rechtliche Fernsehen am Freitag vor [...] ARD und ZDF, aber nicht nur ihnen, kommt das fragwürdige journalistische Verdienst zu, ihre Zuschauer anstatt aufzuklären, regelrecht dümmer gemacht zu haben. Das Bedürfnis nach Sinnstiftung zu befriedigen ist verlockend, es verspricht Quote und Auflage.
Dabei ist das Muster dieser Sinnstiftung immer wieder dasselbe, es geht um die Konstruktion eines Feindbildes, einer Gefahr, die von Außen kommt und mit „uns“ möglichst nichts zu tun hat. Es geht also um Ausgrenzung, und die sah im Falle des norwegischen Attentäters so aus: Erst galt er als Islamist; dann als Rechtsradikaler, wobei er allerdings einer entsprechenden Gruppierung nicht richtig zuzuordnen war; auch ein christlicher Fundamentalist sollte er gewesen sein, aber das „christlich“ schien offenbar zu unheimlich, da zu nahe, und verschwand also wieder; und am Schluss blieb ein irgendwie wahnsinniger Einzeltäter, ein Sonderling, möglicherweise mit einer erheblichen Persönlichkeitsstörung, ein Psychopath. Weiter ließ sich Anders Behring Breivik wohl nicht aus unserer Mitte wegdefinieren.”

Zu wiederholtem Mal wird hier darauf hingewiesen, daß der Täter nicht von irgendeinem abgedrehten Rand, sondern aus unserer Mitte kommt. Die Täter sind mitten unter uns. Man hält sie nur für unauffällig, weil unsere Behörden und viele von uns weggucken. Das gilt von dem neonazistischen Wehrsportler, der 1980 auf dem Münchener Oktoberfest 13 Menschen in die Luft sprengte, über den Bombenleger von Oklahoma 1995, die schwedischen Rechstradikalen, die 1999 einen Gewerkschaftler auf offener Straße hinrichteten, und die Amokläufer von Erfurt und Winnenden bis zu Anders Breivik. Ihn jetzt zum Psychopathen zu erklären, machte nicht nur ihn schuldunfähig, sondern auch uns. Diese gewaltbereiten Attentäter allesamt zu Außenseitern zu erklären, ist falsch und irreführend. Es ist keine Erklärung, sondern eine Entlastung, um uns selbst nicht für zuständig und verantwortlich erklären zu müssen. Der Grund, aus dem diese Gewalttäter erwachsen, liegt nicht außerhalb, sondern in unserer Gesellschaft.

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Montag, 25. Juli 2011
Zum Massaker in Norwegen



Akte der Barbarei ereigneten sich vor dem Wochenende auch in Norwegen:

• Gegen 15.30h explodierte in der Grubbegata im Stadt- und Regierungszentrum von Oslo eine gewaltige Autobombe. Sie ließ im Umkreis von einem Kilometer Scheiben aus den Häusern fliegen und beschädigte vor allem das Regierungsgebäude, in dem sich das Büro des norwegischen Ministerpräsidenten befindet. Mindestens 8 Menschen wurden durch die Wucht der Detonation in dem Gebäude getötet. Dutzende andere wurden z.T. lebensgefährlich verletzt.
Angebliche Sachverständige äußerten sehr schnell den Verdacht, der Anschlag sei von einer “islamistischen Terrorgruppe” verübt worden. Damit taten sie genau das, worauf es der Attentäter angelegt und womit er kalkuliert hatte.

• Während sich die Rauch- und Staubwolke über der Innenstadt noch legte, flimmerte eine neue Meldung über die Livebilder des norwegischen Fernsehens: Auf einer 40km von Oslo entfernten kleinen Insel in einem See habe es in einem Sommerlager der norwegischen Jungsozialisten eine Schießerei gegeben. Dann hieß es, ein als Polizist uniformierter Mann sei auf die Insel gekommen, habe gesagt, Erklärungen zum Anschlag in Oslo geben zu wollen und dann aus einem Schnellfeuergewehr auf die versammelten Kinder das Feuer eröffnet. Erst sollte es dabei 2-3 Tote gegeben haben, dann 10. Bis heute zählt die Polizei 68 Getötete! 66 weitere liegen mit Schußverletzungen in Krankenhäusern. Ein Massaker an Kindern und Jugendlichen im anscheinend so friedlichen Norwegen. Die größte Katastrophe, die das Land seit dem Zweiten Weltkrieg getroffen hat.
Drei Stunden nach Beginn der Anschläge ergab sich der mutmaßliche Täter in schußsicherer Weste der Polizei. Wie die norwegischen Medien immer wieder betonten, war der Mann groß, blond, blauäugig.

Ein Norweger mit Namen Anders Behring Breivik, 32 Jahre alt, seit kurzem angeblich Betreiber eines Gemüseanbaus bei Oslo. Unter dieser Tarnung hatte er unauffällig sechs Tonnen (!) Kunstdünger gekauft. Kunstdünger enthält Ammoniumnitrat. Versetzt mit Dieselöl bildet es hochexplosiven Sprengstoff. Seit der Auswertung der Aufnahmen von Überwachungskameras in der Grubbegata geht die Polizei davon aus, daß der Attentäter dort und der Massenmörder auf der Ferieninsel Utøya ein und derselbe sind: Anders B. Breivik.

Viel ist über ihn bislang noch nicht bekannt. In den beiden letzten Jahren schrieb er mehrfach Beiträge in Internetforen, in denen er sich u.a. über einen “Völkermord” der Schwarzen an Weißen im südlichen Afrika äußerte und immer wieder gegen Multikulturalismus als “kulturellen Marxismus” und “anti-europäische Haßideologie” polemisierte. Vor wenigen Wochen eröffnete er eine eigene Facebookseite, auf der er sich unter anderem als Freimaurer präsentierte (Johannes-Loge “Søilene”), seine Einstellung als “christlich” und “konservativ” bezeichnete.
Eine Stunde, bevor die Bombe im Regierungsviertel explodierte, verschickte Breivik per Email unter der anglisierten Form seines Namens, Andrew Berwick, an ausgewählte Adressaten der rechten Szene in Finnland ein 1500 Seiten umfassendes Manifest. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß Teile davon bis in die Fußnoten hinein nichts anderes als eine Abschrift des Manifests des berüchtigten Una-Bombers Kaczinsky aus den USA sind. Lediglich dessen Feindbegriff “Leftist” hat Breivik durch “Cultural Marxist” ersetzt. Die Instant-Video-Version davon (ebenfalls im Internet, habe sie mir angesehen) enthält krudeste Propaganda im Stil von “die UNO wird bereits heute von Moslems kontrolliert” und die Staaten Westeuropas sind “kulturmarxistische Diktaturen”. Im übrigen geht daraus hervor, dass er sich auf seine Attentate seit neun Jahren minutiös vorbereitet hat. Er machte Sprengstoffversuche, versteckte vor einem Jahr schon die Polizeiuniform, trainierte Gewehr- und Pistolenschießen und fraß seit einem halben Jahr Anabolika, um mehr Muskelmasse aufzubauen.
Was der nationalkonservative Christ Breivik dann am Freitag auf der Jugendinsel Utøya verübte, beschreibt die 18-jährige Prableen Kaur in ihrem Blog:


“Als die Panik ausbrach, stand ich im Hauptgang. Ich hörte Schüsse. Ich sah ihn schießen. Mein erster Gedanke war: ‘Wieso schießt die Polizei auf uns? Scheiße!” Ich rannte in den kleinen Saal. Auch andere rannten. Schreie. Ich hatte Angst. Ich schaffte es in einen der hinteren Räume. Wir waren viele da drin. Alle lagen wir auf dem Boden. Wir hörten weitere Schüsse. Bekamen noch mehr Angst. Ich weinte. Ich begriff gar nichts... Wir hörten immer mehr Schüsse und beschlossen, aus dem Fenster zu springen. Panik brach aus. Alle drängten ans Fenster und wollten rausspringen... Wir liefen in den Wald. Ich blickte mich um. Ist er hier? Schießt er auf mich? Sieht er mich...? Ich suchte Deckung hinter einer Art Mauer. Wir waren viele. Ich betete. Ich rief meine Mutter an und sagte, wir würden uns vielleicht nie wiedersehen, aber ich würde alles versuchen, um durchzukommen. Ich hörte die Angst in ihrer Stimme. Sie weinte. Das tat weh. Papa schickte ich eine SMS... Wir hörten wieder Schüsse. Kauerten uns zusammen. Taten alles, um uns warm zu halten... Papa rief an... Auch die anderen riefen ihre Eltern an, aber dann schickten wir nur noch SMS, weil wir Angst hatten, der Mörder könnte uns hören... Manche sprangen ins Wasser und schwammen weg. Ich blieb liegen. Ich beschloß, mich totzustellen, wenn er kommen sollte. Ich wollte nicht weglaufen oder schwimmen. Ich kann die Angst, die ich fühlte, nicht beschreiben.
Ein Mann kam. ‘Ich bin von der Polizei.’ Ich blieb liegen. Jemand schrie, er solle sich ausweisen. Ich weiß nicht mehr, was er geantwortet hat, aber er begann zu schießen. Dann lud er nach. Schoß weiter. Ich dachte: Das war’s. Er ist hier. Er knallt mich ab. Jetzt sterbe ich. Menschen schrieen. Ich hörte, wie andere erschossen wurden. Andere sprangen ins Wasser. Ich lag da. Das Handy in der Hand. Ich lag auf den Beinen eines Mädchens. Zwei andere lagen auf meinen Beinen. SMS gingen ein. Das Handy klingelte mehrmals. Ich blieb liegen. Ich stellte mich tot. So lag ich wenigstens eine Stunde lang. Es war ganz still. Ich drehte vorsichtig den Kopf, um zu sehen, ob es noch Überlebende gab. Ich sah Leichen. Ich sah Blut. Angst. Ich beschloß, aufzustehen. Ich hatte auf Leichen gelegen. Zwei Tote lagen auf mir.”


Anderthalb Stunden lang schoß Breivik auf der Insel systematisch auf alles, was sich bewegte, und “erlegte” dabei mit kaltblütiger Präzision mindestens 68 junge Menschen, die 8 Bombenopfer in Oslo nicht mitgezählt. (Noch sucht die Polizei in den Gebäuden und im Wasser nach Vermißten.) Um mit jedem Schuß möglichst großen Schaden anzurichten, verwendete er nach Aussage eines die Opfer operierenden Arztes sogar Dumdum-Geschosse.
Zur Stunde ist noch unklar, ob Breivik beide Anschläge allein verübte. Einige der Überlebenden von Utøya sprachen in ihren Aussagen von zwei Männern.

Natürlich setzt jetzt, nachdem die erste Schockstarre nachläßt, das Fragen nach den Motiven des grausamen Schlächters ein. Daß “der Einschnitt, den Nordeuropa am Freitag Nachmittag erlebte, ein besonders krasser” ist, so Matthias Hannemann heute in der FAZ, “liegt nicht zuletzt am Selbstverständnis der nordischen Wohlfahrtsstaaten, am Selbstbild eines Landes wie Norwegen zumal, das sich dem politischen, dem finanziellen und dem gesellschaftlichen Glück so nah fühlt wie kaum ein anderes Land in der Welt. Utopia, das ist Norwegen - ein Raum, in dem das Böse nichts mehr zu suchen hat, seitdem die Besatzer 1945 gingen. Die perfekte, von Mutter Staat liebevoll beschützte Gesellschaft. Das war Norwegen, vielleicht.
‘Es ist typisch Norwegisch, gut zu sein’. – Umso irritierender dürfte die Vorstellung sein, dass das „Böse“ am Freitag nicht von außen in die Idylle einbrach, sondern im Norden selbst entstehen konnte. [...] Jeder Versuch, Breivik als faschistoiden Rechtsextremen oder christlichen Fundamentalisten zu beschreiben, ist nicht mehr als ein hilfloser Reflex [...] Womöglich kam dieser Mann einfach aus der Mitte.”

Hannemann stützt sich für diese nicht undelikate Vermutung auf ein Gespräch mit dem Philosophen Lars Gule an der Høgskolen i Oslo, das die konservative Tageszeitung Aftenposten am Samstag abdruckte. Gule beobachtet das rechte Spektrum in Norwegen seit Jahren und hat selbst mit Breivik auf einer norwegischen Internetplattform debattiert. Er charakterisiert ihn in Schlagworten als “belesenen, theoretisch interessierten, vor allem aber islamophoben Nationalchauvinisten”.
“Er ist nationalkonservativ, aber kein Nazi [...] Er hat sich in seinen Beiträgen im Netz selbst von den Nazis distanziert und erklärt, Nationalsozialisten seien genauso wie Moslems und Marxisten Anhänger einer Haßideologie.”
Dass man Breivik jetzt rasch in ein “rechtsextremes Milieu” einsortiert, hält Gule für ein voreiliges Abschieben.

“Wenn man mit ‘Milieu’ meint, daß Breivik in Internetforen diskutiert und geschrieben hat, in denen er Gleichgesinnte fand, dann muß man feststellen, daß es in Norwegen ein bedeutendes – und ich unterstreiche bedeutendes – rechtsextremes Milieu gibt.”

Allein die Plattform document.no, in der Breivik schrieb und die vornehmlich dem rechten Spektrum zugeordnet wird, habe wöchentlich bis zu 40.000 Besucher, und Gule gibt zu bedenken, daß der Ton in solchen Foren durchaus zur “Entmenschlichung” des vermeintlichen Gegners, des Anderen beitrage.

Der norwegische Journalist Øyvind Strømmen, der diese Szene nach eigenen Aussagen seit Jahren beobachtet und ein Buch über “Eurofaschismus. Die Renaissance des Hasses” veröffentlicht hat, äußert sich in einem ebenfalls in Aftenposten gedruckten Artikel in ähnlicher Richtung. Auch er weist die voreilige Abstempelung Breiviks zum Neonazi zurück. Ihm erscheint der Werdegang des Attentäters “eher als ein klassischer Fall von Radikalisierung durch das Internet, wie man sie auch bei anderen jungen euroäischen Dschihadisten beobachtet hat.”
“Breivik war von einem Internetmilieu inspiriert, das sich ‘counterjihadist’ nennt und eine Ideologie verficht, die man sehr wohl als rechtsextrem bezeichnen kann, und das Verbindungen zum europäischen Neofaschismus unterhält.”
Dass er sich in diesem Milieu bedient hat, schrieb Breivik selbst in seinen Forumsbeiträgen und nennt als seine Anreger untereinander vernetzte Blogs wie Gates of Vienna (das als Fanal die Verteidigung des Abendlands vor den Türken 1683 vor den Toren Wiens hochhält), The Brussels Journals (“The Voice of Conservatism in Europe”), den auch darin schreibenden anonymen norwegischen Blogger “Fjordman”, den amerikanischen Gründer von Jihad Watch, Robert Spencer, und Schriften der ägyptischen Jüdin Gisèle Littman, die 2005 unter dem Pseudonym Bat Ye'or das Buch Eurabia: The Euro-Arab Axis veröffentlichte, in dem sie eifrig Belege für eine internationale Verschwörung zugunsten einer Unterwerfung Europas unter den Islam versammelt. (In seinem Manifest verwendet Breivik für das seiner Meinung nach längst islamisch unterwanderte Europa immer wieder den Begriff “Eurabia”.)
In einem Beitrag für die bekannteste norwegische Kulturzeitschrift, Samtiden, schrieb Strømmen 2007:

“In den Medien und bei den Politikern ist der Fokus auf islamistischen Terrorismus immer einäugiger geworden [... Doch] Erklärungsmodelle, die muslimische Terroristen zu etwas grundlegend anderem machen als ‘unsere eigenen Terroristen’, erschweren es, ihn zu bekämpfen: die Übereinstimmungen zwischen rechtsextremen und islamistischen Terroristen sind viel größer als die Unterschiede.”

Heute setzt er hinzu: “Das nächste Mal, wenn ich wieder einmal jemanden das alte Mantra leiern höre ‘Nicht alle Moslems sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Moslems’, rege ich mich richtig auf.”

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