Ich dachte immer, er sei der schroff abweisende „Solipsist in der Heide” gewesen, aber das Ehepaar Rauschenbach meint, für die meisten Abschottungsvorrichtungen und -maßnahmen habe in Wahrheit Alice Schmidt gesorgt. Das zu schützende Objekt ihrer Fürsorge sei hingegen öfter ganz zugänglich und sogar zu Gesprächen mit Besuchern über den Gartenzaun aufgelegt gewesen. Heute wäre das kaum noch möglich; das kleine holzverkleidete und hellgrau gestrichene Häuschen ist hinter Bäumen, Büschen und Hecken eingewachsen wie ein Dornröschenschloß. So war das zu Schmidts Lebzeiten lange nicht, aber er selbst hat die meisten Bäume mit genau diesem Ziel gepflanzt. Doch jenseits des Zauns war er vor allem daran interessiert, daß ihm die Aussicht in die ländlich-naturnahe Kulisse nie verbaut würde. Aus dem Grund hat er später von einem seiner Preisgelder das noch unbebaute Nachbargrundstück hinzugekauft und es als naturbelassene Wiese mit einigen lichten Birken, Fichten und Wacholdern umstellt. Die Letzteren liebte er besonders: „Wachholderholz: ganz leicht, aber natür’ch zähe, zähe müßt ma noch ma sein” (Die Wasserstraße).
„Wer sich kein Haus kaufen kann – und Wer vermag das schon; es sei denn, er wäre kühn wie Caesar im Schuldenmachen [...] der mietet sich 1 Baräckchen in der Heide. »Auf 99 Jahre; wie weiland Kiau-Tschou.«
Folglich hatten wir gemeinsam [...] 2 hannoversche Morgen in diesem Sinne dauerhaft gepachtet. Für einen Spottpreis übrigens, da es sich um ‘Ödland’ handelte – Bauern verstehen ja nichts von Natur & deren Schönheit. Ich hatte noch zusätzlich 50 Mark pro Jahr draufgelegt, unter der Bedingung, daß ‘die Kulisse’ nicht verändert werden dürfte; (die würden sich noch mal wundern, die Herren Landwirte, was sie, die ganze ‘Realgemeinde’, damit so unterschrieben hatten!)”
(Kühe in Halbtrauer)
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