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Sonntag, 11. November 2007
Blicke
11.11. Bezieht nicht der Karneval in Brasilien einen Teil seiner Anziehungskraft auf Europäer womöglich aus heimlichen Wunschbildern, sich inmitten einer Masse wogender schwitzender Leiber einmal selbst aus den Augen zu verlieren?
Wenn wir, was vorkommt, von feuchtheißen Dschungellandschaften träumen, verbinden sich damit zuweilen Fantasien von Selbstauflösung, von einem Sich-Verlieren in der mutterschoßähnlichen Feuchtigkeit und Wärme, einem Verdampfen des Ichbewusstseins in den wabernden Nebeln des Paläozäns.
In der Kargheit der Wüste hingegen wird der Blick und das Bewusstsein durch nichts abgelenkt. Suchend streift er den unendlichen Horizont ab und findet nichts; bis er am Ende auf das suchende Selbst zurückfällt. Man geht in die Wüste, lässt alles zurück und findet sich selbst.
Vielleicht darum das Motto über Kästners Zeltbuch von Tumilat:
Jedermann braucht etwas Wüste.

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