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Mittwoch, 16. Oktober 2013
Salzreicher Abschied von Piran















Und dann bleibt auf einmal
nur noch Zeit für einen Abschiedsspaziergang zu den Salinen im Nordosten und im Südosten der Stadt.
Am Meer entlang führt der Weg durch eine fast versteckte Bucht, dann bewaldete Anhöhen hinauf und als schmaler Saumpfad im Hang durch lichten Niederwald bis unten eine weitere, flache Bucht mit Schwemmland sich öffnet, durch Holzbohlen und Schotts in ein geometrisches Muster von gefluteten oder trockenen Salzpfannen und Kanälen unterteilt. In seiner Rechtwinkligkeit gemahnt es an die von Kanälen eingehegten flachen Weiden und jetzt abgeräumten Blumenplantagen Hollands.

Die vom Salz gebleichten Bohlen und rostig angefressenen Schotts und der braune Schlamm in den trockenen Pfannen wirken schon unter Sommersonne melancholisch; viel mehr noch tun sie es unter einer schleierumwölkten Herbstsonne. Vielleicht reicht ihre Kraft nicht mehr aus, um das Meerwasser schnell genug verdunsten zu lassen, jedenfalls scheinen die Salinen zur Zeit kaum oder nur auf wenigen Feldern bewirtschaftet zu werden. Kein Mensch ist zu sehen, verlassenes Gerät liegt herum, von Hingang lebende Dinge. Seidenreiher und Möwen haben das Gelände okkupiert und stehen reglos im flachen Wasser. Die Zeichen sind eindeutig: es heißt Abschied nehmen auch von diesem Sommer. Aber Hiersein war schon viel, und ich sage gern: Meer, Salz, Sonne, Vögel, Wind.

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