2012 – ist wahrlich ein Jahr des Reisens gewesen wie noch kein anderes. Mit über 50.000 unterwegs zurückgelegten Kilometern haben wir mehr als einmal die Erde umrundet und viel, viel gesehen. Gut so, et satis est. Schließen wir für dieses Jahr die Notizbücher.
Auf meinem Weg legst Fallen Du an hundert Stellen
Und sprichst: “Ein Fehltritt nur, und ich werde dich zerschellen.”
Von Dir ist jedes kleinste Ding der Welt bestimmt,
Du ordnest alles an – und mich nennst Du Rebellen!
(Omar Chaijam, 1048-1131)
Zwar hat mich in diesem Jahr keine Reise in ein orientalisches Land geführt, aber ich denke, ich werde mit der neuerlichen Umdrehung der “Töpferscheibe” oder des “Weltenrads” doch kursorisch einen neuerlichen Gang durch die Lyrik des persischen Mathematikers und Dichters Omar Chaijam (oder Khayyām in anderer Schreibung) beginnen, dem man auf diesen Seiten schon früher begegnen konnte. Hier als Neujahrsgruß noch zwei Zeilen dieses so verblüffend freien Geistes, der im islamischen Iran lebte, als in Deutschland die Salier regierten, ein finsterer Schlagetot wie Wilhelm der Eroberer mit dem Schwert England unterwarf, die Päpste mit Investiturstreit und Dictatus Papae ihre Universalherrschaft durchsetzen wollten und die Kreuzzüge entfachten.
Da aller Dinge Ende ist das Nichts,
So bedenke, daß du nichts bist – und sei frei!
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