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Samstag, 13. Dezember 2008
12.12.
Heute habe ich nichts Besonderes zu berichten, aber das Datum ist einfach zu schön, um es ohne Eintrag unerwähnt verstreichen zu lassen: 12.12.
Zweimal das volle Dutzend oder die höchste Zahl duodezimaler Zahlensysteme. Das sieht nach Vollendung aus. Sollte ein Jahr nicht am 12.12. enden statt an einem 31.12.? Wie unvollkommen und beliebig das wirkt. Der 12.12. aber ruft nach Rundung, ans Ziel kommen, Abschluß, Resümee. Selbst der Mond hat sich gerundet und hängt als voller Silbergong an einem samtblauen, sternbestreuten Nachthimmel voll klaren Frosts. Den Tag morgen müßte er mit einem tiefen Gongschlag als einen 1.1. eröffnen.
Doch Resümee, Jahresbilanz? Dazu habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, das Jahr war so voll, so neu, so schnell. Und noch ist es nicht vorbei.
Greife ich also provisorisch auf das Resümee eines anderen zurück: Adam Zagajewski. Paßt schon aufgrund seiner Initialen für einen umfassenden Abschluß: A - Z. Gute Gedichte schreiben kann er ja nicht, aber immer wieder ganz gute, auch kluge Verszeilen. Hier ein paar aus Franz Schubert, Pressekonferenz

Ja, ich habe kurz gelebt, ja, ich habe geliebt,
habe gespürt, wie das Licht wächst, unter
meinen Fingern sprühten Funken...
Schneeflocken so fein, wenn
sie sich nicht in Schneesturm verwandeln.
Die grünen Augen dieser Frau.

Ja. Dieses Jahr mit Dir war von einem feinen und doch vollen, leicht nussigen Aroma, ausgewogen, harmonisch, intensiv, vollkommen wie eine gute Tasse Darjeeling, second flush. Danke dafür, grünäugige Frau!

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