Dienstag, 12. August 2008
siegen - sich freuen - triumphieren
Endlich! Nach den Debakeln der Schwimmer und dem Untergang des Deutschlandachters (der momentan (noch) nach der Signalfarbe seines Hauptsponsors "Purple Wave" heißt) hat Kajakfahrer Alexander Grimm am 4. Wettkampftag der Olympischen Spiele in Peking um kurz vor zwölf die erste Goldmedaille für sich und die Wertung seines Landes im Medaillenspiegel geholt. Gefreut hat er sich, der Alexander Grimm. Nur zu verständlich und absolut nichts dagegen einzuwenden.
Aber was ging eigentlich in den "US-Boys" vor, als sie die 4x100-Meter Freistilstaffel gewannen? Was kam in diesen Gesichtern, in dieser Körperhaltung, in diesem Bellen zum Ausdruck? Ich wage mal eine vielleicht etwas "steile" These: Die Art, in der Sportler ihre Erfolge feiern, sagt etwas über die Kultur, aus der sie kommen.
Gibt es hier etwas so Einzigartiges zu bejubeln, das diese hemmungslose Beißwut rechtfertigen könnte? Für Michael Phelps war es die zweite Goldmedaille bei diesen Spielen, sechs hat er schon aus Athen, auf etliche weitere ist er noch vorprogrammiert. Für die USA war es die 981. olympische Goldmedaille. Phelps & Co. aber flippten völlig aus, verloren vollkommen die Kontrolle über sich.
Gute Güte, was ist das? Eine Horde wilder Paviane, die all ihre Rivalen um das goldige Weibchen wegbeißen wollen?
Ist eine solche Aggressivität inzwischen Normalmaß für berufsmäßige Leistungssportler? Oder gibt es auch noch welche, die sich menschengemäßer über einen Sieg freuen können? Werfen wir zum Vergleich einen Blick auf einen Inder:
Abhinav Bindra erschoss mit seinem Luftgewehr die allererste Goldmedaille für sein Milliardenvolk in einer olympischen Einzeldisziplin. Als er den letzten, goldenen Schuss abgegeben hatte, reckte er einmal kurz den Unterarm vor. Das war's. Danach sah man ihn nur mit diesem stillvergnügten Lächeln wie hier.
P.S.: Das englische Magazin «More Intelligent Life» hat übrigens für die vorige Olympiade in Athen einmal einen Medaillenspiegel der etwas anderen Art aufgestellt, nämlich mit einer Rangfolge nach der Anzahl der Medaillen im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße eines Landes. Die "großen Sportnationen" wie USA, China, Russland sucht man da vergebens in den oberen Rängen. Die Spitzenplätze nehmen ein:
Aber was ging eigentlich in den "US-Boys" vor, als sie die 4x100-Meter Freistilstaffel gewannen? Was kam in diesen Gesichtern, in dieser Körperhaltung, in diesem Bellen zum Ausdruck? Ich wage mal eine vielleicht etwas "steile" These: Die Art, in der Sportler ihre Erfolge feiern, sagt etwas über die Kultur, aus der sie kommen.
Gibt es hier etwas so Einzigartiges zu bejubeln, das diese hemmungslose Beißwut rechtfertigen könnte? Für Michael Phelps war es die zweite Goldmedaille bei diesen Spielen, sechs hat er schon aus Athen, auf etliche weitere ist er noch vorprogrammiert. Für die USA war es die 981. olympische Goldmedaille. Phelps & Co. aber flippten völlig aus, verloren vollkommen die Kontrolle über sich.
Gute Güte, was ist das? Eine Horde wilder Paviane, die all ihre Rivalen um das goldige Weibchen wegbeißen wollen?
Ist eine solche Aggressivität inzwischen Normalmaß für berufsmäßige Leistungssportler? Oder gibt es auch noch welche, die sich menschengemäßer über einen Sieg freuen können? Werfen wir zum Vergleich einen Blick auf einen Inder:
Abhinav Bindra erschoss mit seinem Luftgewehr die allererste Goldmedaille für sein Milliardenvolk in einer olympischen Einzeldisziplin. Als er den letzten, goldenen Schuss abgegeben hatte, reckte er einmal kurz den Unterarm vor. Das war's. Danach sah man ihn nur mit diesem stillvergnügten Lächeln wie hier.
P.S.: Das englische Magazin «More Intelligent Life» hat übrigens für die vorige Olympiade in Athen einmal einen Medaillenspiegel der etwas anderen Art aufgestellt, nämlich mit einer Rangfolge nach der Anzahl der Medaillen im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße eines Landes. Die "großen Sportnationen" wie USA, China, Russland sucht man da vergebens in den oberen Rängen. Die Spitzenplätze nehmen ein:
1. Bahamas (6 Medaillen pro Million Einwohner)
2. Australien und Kuba (je 2,4 Medaillen/Einw.)
4. Estland
5. Slowenien
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