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Montag, 31. März 2008
City of dog merds
Fünf Jahre nach Chatwins Tod reiste auch Paul Theroux ans Mittelmeer. Nein, nicht nur das, als extensiver travel writer reiste er ums Mittelmeer. Von einer Säule des Herakles zur anderen, aber nicht nur eben per Katzensprung über die Straße von Gibraltar, sondern “the long way”: von Gibraltar einmal die Küstenlinie entlang nach Osten (Spanien, Frankreich, Italien, Balkan, Türkei, Israel) und an der nordafrikanischen Küste zurück nach Ceuta und Tanger. Die Grand Tour sozusagen, wenn auch ein wenig verspätet für einen Überfünfzigjährigen.
In Anbetracht dieses gesegneten Alters verwundert es vielleicht nicht sehr, wenn ihm ausgerechnet die französische Riviera als “der Traum des Mittelmeers” erscheint, die Riviera der Künstler wie Matisse oder Renoir und der selbstexilierten Schriftsteller wie Fitzgerald, Greene, Huxley, Maugham oder Hemingway. In der geistigen Begleitung solcher Größen muss sich Theroux selbstredend einen Drink im Hotel Negresco genehmigen (um sich dort gehörig über Eric Newby, "my friend", zu mokieren; seines Freundes Bruce Chatwin gedenkt er mit keiner Silbe). Aber zwei Dinge haben Theroux dort ebenso ereilt wie uns. Bei dem einen kann er aus der Not noch eine Tugend machen: “What I liked the best about Nice that night was the heavy rain.”
Das andere widerte ihn genauso an wie mich: “It is impossible to stride confidently through Nice, city of dog merds. - An older overdressed French woman, a prosperous landlady, this delicate and dignified woman spends a good part of the day calculating the urgencies of her dog's bowels. There are thousands of these women and their dogs all over the Riviera. They are forever hurrying their tiny mutts down the sidewalk and looking the other way as the beasts pause to drop a stiff sausage of excrement just where you are about to plant your foot.” - Exactly.

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