„Was ist der Wind für Seeleute doch für eine Gestalt! Man spricht von ihm wie von einem Menschen, einem allmächtigen Herrscher, der mal schrecklich, mal wohlwollend ist [...] Wir lieben ihn, und wir fürchten ihn, wir kennen seine Tücken und seine Wutausbrüche, die vorauszusehen die Zeichen von Himmel und Meer uns langsam lehren. [...] Er ist der Herr des Meeres, der, dem man ausweichen, den man nutzen oder vor dem man fliehen kann, den man jedoch niemals bändigt. –
Da ist er, Monsieur, sagt Bernard zu mir.
Dort hinten, ganz dort hinten, am Rande des Horizonts wächst auf dem Wasser eine blauschwarze Linie. Ein Nichts, eine Nuance, ein unmerklicher Schatten [...] Der metallische Glanz des plötzlich matt gewordenen Wassers verwandelt sich in einen schieferfarbenen Ton. Der Himmel ist klar, wolkenlos.
Plötzlich huscht hier und da um uns herum über das Meer, das so glatt ist wie eine Stahlplatte, ein rasches, kaum erschienen, schon vergangenes, fast unmerkliches Gekräusel [...] Das Segel zittert, aber nur leicht, dann bewegt sich der Giekbaum langsam Richtung Steuerbord.”
(Guy de Maupassant: Auf See)
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