Nach all den Jahren frage ich mich hin und wieder schon, ob denn die ganze Bloggerei unter dem Strich, mit Verlaub, überhaupt einen höheren geistigen Nährwert hat, als wenn ich in derselben Zeit, sagen wir, ein gehobenes Kreuzworträtsel löste. Doch dann fällt einem urplötzlich neues Wissen vom Internethimmel wie ein massives Stück Manna und von wahrhaft praktischem Nutzen für das wirkliche Leben.
So stieß ich neulich in einem Blog aus Finnland endlich auf eine nachvollziehbare, ähm, Daumenregel, wie man immer die richtige Menge Spaghetti abmißt:
“Umgreife mit Daumen und Zeigefinger ein Bündel Nudeln, dessen Durchmesser dem eines dicken Penis entspricht, und du hast exakt eine Portion für zwei Personen.”
Die kochende Leserinnenschaft war begeistert. “Ob man nun ‘the real thing’ als Vorbild bei der Hand hat oder nicht, vorstellen kann man sich so ein Ding ja jederzeit”, schrieb etwa eine “Fru R” aus Schweden. Eine andere Schwedin erklärte, in ihrem Land sei das Problem der Mengenbemessung eigentlich längst auf die landesüblich praktische Weise gelöst: “Mama besitzt seit langem eine Plastikscheibe mit mehreren unterschiedlich großen Löchern für die Bemessung von Spaghettiportionen.” Sie habe allerdings einmal den umgekehrten Feldversuch machen und mit besagter Plastikscheibe ausmessen wollen, für wie viele Portionen denn das beste Stück ihres Freundes reichen würde. Das habe der nicht lustig gefunden.
Darauf ehrlich bis schicksalsergeben ein männlicher Beiträger: “Es dürfte für viele einfacher sein, ein Spaghettimaß als einen dicken Penis im Haus zu haben.”
“Fru R” dazu noch einmal: “Das Mädel, das sich so einen aber nicht vorstellen kann, gibt es nicht.”
Da hat “Fru R” sicher recht, sie als Frau weiß, wovon sie spricht, aber ich frage mich, ob die Unschärferelation bei diesem Meßverfahren nicht ganz woanders liegt. Es kann doch für die Sättigungsmasse der Nudeln nicht unerheblich sein, ob es sich um Barilla n. 5 oder z.B. um Eierteigwaren von “2Glocken” handelt.
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