Bei einer solchen Aussicht aus dem Gastzimmer darf man doch ruhig einmal die Ellbogen auf die Fensterbank stützen, das Kinn in die Hände legen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Es ist schließlich Sonntag. Man sieht ein Schiff in die Bucht einlaufen, und ich erinnere mich an den ersten Satz des Romans, den ich gerade lese:
“Wer einmal die Veränderung in einer Landschaft gesehen hat, sobald ein Schiff ins Blickfeld kommt, wird sich nie mit der Behauptung einverstanden erklären können, dass ein einzelnes Menschenleben ohne Bedeutung sei.”
Stunden später sehe ich das Schiff auch wieder auslaufen, aber hier und heute hat zwar jedes Menschenleben seine, die Zeit aber einmal keine Bedeutung. Die Häuser und Mauern hier denken eh in ganz anderen Zeiträumen. Sie tragen immer noch die Embleme vergangener Epochen und stehen trotz der tiefen Risse, die ihnen von Erdbeben früherer Tage zugefügt wurden, erschüttert, aber fest.
Auf der Promenade vor dem Fenster flipfloppen die Urlauber vorbei und genießen das Baden in Sonne und Meer. Ein schöner Ort, ein schöner Tag, im Ergebnis: schöne Menschen.
(Na ja, die Popen nicht unbedingt. Die sind schon von Berufs wegen charakterlich deformiert. Das schlägt nach außen durch.)
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