Ist doch kein Wunder, daß mir nach dieser schauerlichen Prozession erst einmal das Stichwort “Friedhof” eingefallen ist, schließlich hat die unheilige Allianz zwischen Kirche und Staatsmacht den Friedhöfen nur allzu oft kaum unterzubringenden Nachschub beschert.
Die überwiegend schwarzen Grabsteine machten zwar einen düsteren Eindruck auf mich, und die verbreitete Sitte, Fotos der Toten in die Steine einzulassen, finde ich irgendwie befremdlich: etwas so Zeitgebundenes wie das Abbild eines Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens scheint mir nicht recht an den Ort der Aufbewahrung seiner Überreste bis in alle Ewigkeit (oder bis zum Jüngsten Gericht oder wenigstens bis zur Ausräumung des Grabs) zu passen, doch dafür fand ich dann zum Ausgleich die Sepulchralkunst auf den Gräbern alter Partisanen, Kommunisten und anderer Ungläubiger umso erfrischender.
Leider ist das Foto vom Grabmal des Handgranaten schleudernden Partisanen durch hineinwischende Zweige mißraten, aber das Grab des Ballsportliebhabers hat doch auch etwas Anrührendes.
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